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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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Rüssel, dem Wickelschwanz und andern Theilen
mancher Thiere, auf welchen Nervenwärzchen
zugegen sind, die nehmliche Modifikation des
Tastsinns wie in unsern Fingerspitzen statt
findet.

Die Struktur jener Wärzchen giebt hierüber
keinen Aufschluss. Wir wissen von dieser noch
nicht mehr, als was Ruysch und B. S. Albin
mit einigen seiner Schüler daran entdeckten.
Ruysch v) untersuchte sie an den Brüsten des
Wallfisches und fand, dass jede durch Macera-
tion in einen Büschel feiner Fäden aufgelöst
wird. Mir erschienen ebenfalls die fadenförmigen
Papillen am Vorderkopfe und der Lippe des
Petromyzon marinus nach der Maceration als
Büschel weisser Fäden. Albin's Schüler,
Kaauw-Boerhaave w), verfolgte an mensch-
lichen Leichen die Enden der Hautnerven bis
zu den Hautwärzchen; ihre Ausbreitung in die-
sen konnte er aber nicht entdecken. Albin
selber fand auch beym Menschen in den Wärz-
chen der hohlen Hand, der Fingerspitzen und
der Fusssohle solche Fäden, wie Ruysch beym
Wallfisch. Er erkannte aber so wenig diese,
als ähnliche, die er in den Wärzchen der
Zunge entdeckte, für Nervensubstanz an, und

nicht
v) A. a. O.
w) Perspiratio dicta Hippocrati. Lugd. Bat. 1738.

Rüssel, dem Wickelschwanz und andern Theilen
mancher Thiere, auf welchen Nervenwärzchen
zugegen sind, die nehmliche Modifikation des
Tastsinns wie in unsern Fingerspitzen statt
findet.

Die Struktur jener Wärzchen giebt hierüber
keinen Aufschluſs. Wir wissen von dieser noch
nicht mehr, als was Ruysch und B. S. Albin
mit einigen seiner Schüler daran entdeckten.
Ruysch v) untersuchte sie an den Brüsten des
Wallfisches und fand, daſs jede durch Macera-
tion in einen Büschel feiner Fäden aufgelöst
wird. Mir erschienen ebenfalls die fadenförmigen
Papillen am Vorderkopfe und der Lippe des
Petromyzon marinus nach der Maceration als
Büschel weiſser Fäden. Albin’s Schüler,
Kaauw-Boerhaave w), verfolgte an mensch-
lichen Leichen die Enden der Hautnerven bis
zu den Hautwärzchen; ihre Ausbreitung in die-
sen konnte er aber nicht entdecken. Albin
selber fand auch beym Menschen in den Wärz-
chen der hohlen Hand, der Fingerspitzen und
der Fuſssohle solche Fäden, wie Ruysch beym
Wallfisch. Er erkannte aber so wenig diese,
als ähnliche, die er in den Wärzchen der
Zunge entdeckte, für Nervensubstanz an, und

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v) A. a. O.
w) Perspiratio dicta Hippocrati. Lugd. Bat. 1738.
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[216/0234] Rüssel, dem Wickelschwanz und andern Theilen mancher Thiere, auf welchen Nervenwärzchen zugegen sind, die nehmliche Modifikation des Tastsinns wie in unsern Fingerspitzen statt findet. Die Struktur jener Wärzchen giebt hierüber keinen Aufschluſs. Wir wissen von dieser noch nicht mehr, als was Ruysch und B. S. Albin mit einigen seiner Schüler daran entdeckten. Ruysch v) untersuchte sie an den Brüsten des Wallfisches und fand, daſs jede durch Macera- tion in einen Büschel feiner Fäden aufgelöst wird. Mir erschienen ebenfalls die fadenförmigen Papillen am Vorderkopfe und der Lippe des Petromyzon marinus nach der Maceration als Büschel weiſser Fäden. Albin’s Schüler, Kaauw-Boerhaave w), verfolgte an mensch- lichen Leichen die Enden der Hautnerven bis zu den Hautwärzchen; ihre Ausbreitung in die- sen konnte er aber nicht entdecken. Albin selber fand auch beym Menschen in den Wärz- chen der hohlen Hand, der Fingerspitzen und der Fuſssohle solche Fäden, wie Ruysch beym Wallfisch. Er erkannte aber so wenig diese, als ähnliche, die er in den Wärzchen der Zunge entdeckte, für Nervensubstanz an, und nicht v) A. a. O. w) Perspiratio dicta Hippocrati. Lugd. Bat. 1738.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/234>, abgerufen am 24.11.2024.