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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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von der Gestalt der äussern Gegenstände und
der Beschaffenheit ihrer Oberfläche. Man setzt
aber dem Gebiet desselben viel zu enge Gren-
zen, wenn man ihn nur da annimmt, wo er
blos diese Verrichtung ausübt. Mit mehr Recht
lassen sich die Grenzen des Getastes erweitern.
Jede mechanische Wirkung hat andere physi-
sche oder chemische Wirkungen zur Folge, die
wir ebenfalls und auch da, wo sie ohne vor-
hergegangene mechanische Eindrücke statt fin-
den, durch die Nerven des Getastes wahrneh-
men. Vorzüglich wirkt auf diese Nerven Wär-
me und Kälte. In gewissem Grade aber be-
sitzen sie auch Empfänglichkeit für den Einfluss
des Lichts und des Schattens. Die Armpolypen,
die Actinien und Asterien haben das feinste
Gefühl für das Licht und gehen demselben
nach, obgleich nichts an ihnen aufs Entfernteste
Augen zu vergleichen ist a). Die Regenwürmer
fliehen dagegen das Licht, wofür sie doch eben-
falls kein eigenes Organ haben. Configlia-
chi
b) fand, dass wenn sich diese Würmer zur

Hälfte
a) Trembley Mem. pour servir a l'Hist. d'un genre
de Polype etc. p. 66. Baker Nat. Hist. of Polype.
p. 68. No. 81. Dicqulmare, Philos. Transact. Y. 1775.
Tiedemann in J. F. Meckel's Archiv f. d. Physiol.
B. 1. S. 175.
b) Monografia del proteo anguino di Laurenti. p. 33.
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von der Gestalt der äuſsern Gegenstände und
der Beschaffenheit ihrer Oberfläche. Man setzt
aber dem Gebiet desselben viel zu enge Gren-
zen, wenn man ihn nur da annimmt, wo er
blos diese Verrichtung ausübt. Mit mehr Recht
lassen sich die Grenzen des Getastes erweitern.
Jede mechanische Wirkung hat andere physi-
sche oder chemische Wirkungen zur Folge, die
wir ebenfalls und auch da, wo sie ohne vor-
hergegangene mechanische Eindrücke statt fin-
den, durch die Nerven des Getastes wahrneh-
men. Vorzüglich wirkt auf diese Nerven Wär-
me und Kälte. In gewissem Grade aber be-
sitzen sie auch Empfänglichkeit für den Einfluſs
des Lichts und des Schattens. Die Armpolypen,
die Actinien und Asterien haben das feinste
Gefühl für das Licht und gehen demselben
nach, obgleich nichts an ihnen aufs Entfernteste
Augen zu vergleichen ist a). Die Regenwürmer
fliehen dagegen das Licht, wofür sie doch eben-
falls kein eigenes Organ haben. Configlia-
chi
b) fand, daſs wenn sich diese Würmer zur

Hälfte
a) Trembley Mém. pour servir à l’Hist. d’un genre
de Polype etc. p. 66. Baker Nat. Hist. of Polype.
p. 68. No. 81. Dicqulmare, Philos. Transact. Y. 1775.
Tiedemann in J. F. Meckel’s Archiv f. d. Physiol.
B. 1. S. 175.
b) Monografia del proteo anguino di Laurenti. p. 33.
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[175/0193] von der Gestalt der äuſsern Gegenstände und der Beschaffenheit ihrer Oberfläche. Man setzt aber dem Gebiet desselben viel zu enge Gren- zen, wenn man ihn nur da annimmt, wo er blos diese Verrichtung ausübt. Mit mehr Recht lassen sich die Grenzen des Getastes erweitern. Jede mechanische Wirkung hat andere physi- sche oder chemische Wirkungen zur Folge, die wir ebenfalls und auch da, wo sie ohne vor- hergegangene mechanische Eindrücke statt fin- den, durch die Nerven des Getastes wahrneh- men. Vorzüglich wirkt auf diese Nerven Wär- me und Kälte. In gewissem Grade aber be- sitzen sie auch Empfänglichkeit für den Einfluſs des Lichts und des Schattens. Die Armpolypen, die Actinien und Asterien haben das feinste Gefühl für das Licht und gehen demselben nach, obgleich nichts an ihnen aufs Entfernteste Augen zu vergleichen ist a). Die Regenwürmer fliehen dagegen das Licht, wofür sie doch eben- falls kein eigenes Organ haben. Configlia- chi b) fand, daſs wenn sich diese Würmer zur Hälfte a) Trembley Mém. pour servir à l’Hist. d’un genre de Polype etc. p. 66. Baker Nat. Hist. of Polype. p. 68. No. 81. Dicqulmare, Philos. Transact. Y. 1775. Tiedemann in J. F. Meckel’s Archiv f. d. Physiol. B. 1. S. 175. b) Monografia del proteo anguino di Laurenti. p. 33. M 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/193>, abgerufen am 21.11.2024.