phyt ist der Sitz des Leuchtens nicht der ganze Körper, sondern es sind die grossen Fühlfäden, der Rand des Deckels und der mit der Oeffnung des Deckels in Verbindung stehende Sack. In die- sen Theilen ist eine dickliche, etwas klebrige, die Haut auf eine unangenehme Art reitzende Flüssig- keit enthalten, und hiervon rührt das Licht ei- gentlich her. Durch Bewegung wird auch hier die Phosphorescenz verstärkt. In dem Deckel fin- det, wie bey allen Medusen, eine abwechselnde Zusammenziehung und Erweiterung statt, die, wie es scheint, von der Meduse willkührlich auf- gehoben werden kann. In der Systole ist das Leuchten stärker als in der Diastole. Beym Auf- hören der Bewegung vermindert sich dasselbe so sehr, dass es auf den ersten Anblick völlig erlo- schen zu seyn scheint. Doch hört es in der That nicht eher ganz auf, als bis die Meduse nach dem Tode in Fäulniss überzugehen anfängt. Nach- dem es erloschen ist, lässt es sich durch Hinzu- giessen von süssem Wasser, durch Bewegung und durch eine Wärme von 21° bis 30° R. wieder an- fachen.
Bey einer andern, von Mitchillh) unter dem Namen Medusa simplex beschriebenen Me-
dusen-
h) The medical Repository by S. L. Mitchill and E. Müller. Newyorck. Vol. IV. p. 375.
F 4
phyt ist der Sitz des Leuchtens nicht der ganze Körper, sondern es sind die groſsen Fühlfäden, der Rand des Deckels und der mit der Oeffnung des Deckels in Verbindung stehende Sack. In die- sen Theilen ist eine dickliche, etwas klebrige, die Haut auf eine unangenehme Art reitzende Flüssig- keit enthalten, und hiervon rührt das Licht ei- gentlich her. Durch Bewegung wird auch hier die Phosphorescenz verstärkt. In dem Deckel fin- det, wie bey allen Medusen, eine abwechselnde Zusammenziehung und Erweiterung statt, die, wie es scheint, von der Meduse willkührlich auf- gehoben werden kann. In der Systole ist das Leuchten stärker als in der Diastole. Beym Auf- hören der Bewegung vermindert sich dasselbe so sehr, daſs es auf den ersten Anblick völlig erlo- schen zu seyn scheint. Doch hört es in der That nicht eher ganz auf, als bis die Meduse nach dem Tode in Fäulniſs überzugehen anfängt. Nach- dem es erloschen ist, läſst es sich durch Hinzu- gieſsen von süſsem Wasser, durch Bewegung und durch eine Wärme von 21° bis 30° R. wieder an- fachen.
Bey einer andern, von Mitchillh) unter dem Namen Medusa simplex beschriebenen Me-
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h) The medical Repository by S. L. Mitchill and E. Müller. Newyorck. Vol. IV. p. 375.
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phyt ist der Sitz des Leuchtens nicht der ganze
Körper, sondern es sind die groſsen Fühlfäden,
der Rand des Deckels und der mit der Oeffnung
des Deckels in Verbindung stehende Sack. In die-
sen Theilen ist eine dickliche, etwas klebrige, die
Haut auf eine unangenehme Art reitzende Flüssig-
keit enthalten, und hiervon rührt das Licht ei-
gentlich her. Durch Bewegung wird auch hier
die Phosphorescenz verstärkt. In dem Deckel fin-
det, wie bey allen Medusen, eine abwechselnde
Zusammenziehung und Erweiterung statt, die,
wie es scheint, von der Meduse willkührlich auf-
gehoben werden kann. In der Systole ist das
Leuchten stärker als in der Diastole. Beym Auf-
hören der Bewegung vermindert sich dasselbe so
sehr, daſs es auf den ersten Anblick völlig erlo-
schen zu seyn scheint. Doch hört es in der That
nicht eher ganz auf, als bis die Meduse nach
dem Tode in Fäulniſs überzugehen anfängt. Nach-
dem es erloschen ist, läſst es sich durch Hinzu-
gieſsen von süſsem Wasser, durch Bewegung und
durch eine Wärme von 21° bis 30° R. wieder an-
fachen.
Bey einer andern, von Mitchill h) unter
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Müller. Newyorck. Vol. IV. p. 375.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/99>, abgerufen am 23.11.2024.
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