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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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war. Dann wurden beyde Blutarten und Wasser
bis 121° F. erwärmt und mit ohngefähr 62° war-
mem Wasser vermischt. Aus den Veränderungen
der Temperatur ergab sich eine specifische Wär-
me des Venenbluts von 0,812 und des Arterien-
bluts von 0,814. Bey den übrigen Versuchen
wurde Blut angewandt, worin der Faserstoff noch
zugegen war. Die Vergleichung der Zeiten, in
welchen Wasser und die beyden Blutarten eines
Schaafs, von welchen das venöse den einen, das
arterielle den folgenden Tag aufgefangen war, von
120° F. bis 80° abgekühlt wurden, führte auf
eine specifische Wärme des Venenbluts = 0,903
bey einer specifischen Schwere = 1,051, und auf
eine specifische Wärme des Arterienbluts = 0,913
bey einer specifischen Schwere = 1,049. Endlich
wurden die beyden Blutarten gleich, nachdem sie
aus den geöffneten Gefässen geflossen waren und
ihre Temperatur bestimmt war, mit Wasser von
57 bis 58° F. Wärme vermischt. Hierbey fand
sich die specifische Wärme des Venenbluts =
0,839, die des Arterienbluts = 0,852, indem die
specifische Schwere des erstern = 1,050, die des
letztern = 1,049 war. Das höchste Verhältniss
der Wärmecapacität des Bluts der Venen zu dem
der Arterien war also nach diesen Versuchen nur
1 : 1,01, folglich bedeutend geringer als das, wel-
ches Crawford angab.

Man

war. Dann wurden beyde Blutarten und Wasser
bis 121° F. erwärmt und mit ohngefähr 62° war-
mem Wasser vermischt. Aus den Veränderungen
der Temperatur ergab sich eine specifische Wär-
me des Venenbluts von 0,812 und des Arterien-
bluts von 0,814. Bey den übrigen Versuchen
wurde Blut angewandt, worin der Faserstoff noch
zugegen war. Die Vergleichung der Zeiten, in
welchen Wasser und die beyden Blutarten eines
Schaafs, von welchen das venöse den einen, das
arterielle den folgenden Tag aufgefangen war, von
120° F. bis 80° abgekühlt wurden, führte auf
eine specifische Wärme des Venenbluts = 0,903
bey einer specifischen Schwere = 1,051, und auf
eine specifische Wärme des Arterienbluts = 0,913
bey einer specifischen Schwere = 1,049. Endlich
wurden die beyden Blutarten gleich, nachdem sie
aus den geöffneten Gefäſsen geflossen waren und
ihre Temperatur bestimmt war, mit Wasser von
57 bis 58° F. Wärme vermischt. Hierbey fand
sich die specifische Wärme des Venenbluts =
0,839, die des Arterienbluts = 0,852, indem die
specifische Schwere des erstern = 1,050, die des
letztern = 1,049 war. Das höchste Verhältniſs
der Wärmecapacität des Bluts der Venen zu dem
der Arterien war also nach diesen Versuchen nur
1 : 1,01, folglich bedeutend geringer als das, wel-
ches Crawford angab.

Man
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[62/0074] war. Dann wurden beyde Blutarten und Wasser bis 121° F. erwärmt und mit ohngefähr 62° war- mem Wasser vermischt. Aus den Veränderungen der Temperatur ergab sich eine specifische Wär- me des Venenbluts von 0,812 und des Arterien- bluts von 0,814. Bey den übrigen Versuchen wurde Blut angewandt, worin der Faserstoff noch zugegen war. Die Vergleichung der Zeiten, in welchen Wasser und die beyden Blutarten eines Schaafs, von welchen das venöse den einen, das arterielle den folgenden Tag aufgefangen war, von 120° F. bis 80° abgekühlt wurden, führte auf eine specifische Wärme des Venenbluts = 0,903 bey einer specifischen Schwere = 1,051, und auf eine specifische Wärme des Arterienbluts = 0,913 bey einer specifischen Schwere = 1,049. Endlich wurden die beyden Blutarten gleich, nachdem sie aus den geöffneten Gefäſsen geflossen waren und ihre Temperatur bestimmt war, mit Wasser von 57 bis 58° F. Wärme vermischt. Hierbey fand sich die specifische Wärme des Venenbluts = 0,839, die des Arterienbluts = 0,852, indem die specifische Schwere des erstern = 1,050, die des letztern = 1,049 war. Das höchste Verhältniſs der Wärmecapacität des Bluts der Venen zu dem der Arterien war also nach diesen Versuchen nur 1 : 1,01, folglich bedeutend geringer als das, wel- ches Crawford angab. Man

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/74>, abgerufen am 23.11.2024.