Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

Schriftstellern mit dem nicht ganz passenden Na-
men der Reproduktion bezeichnet ist.

Bey unsern frühern Untersuchungen fanden
wir Beweise für den Einfluss der Nerven auf die
Verdauung z), die beym Athemholen eintretende
Veränderung des Bluts a), die eigene Bewegung
dieser Flüssigkeit b) und die thierische Wärme c).
Zu allen diesen und den übrigen, ebenfalls schon
angeführten Gründen d) kommen noch folgende,
die in Verbindung mit jenen bey dem Unbefan-
genen keinen Zweifel in Betracht des gedachten
Einflusses übrig lassen können.

1. Mit der Zerstörung eines Sekretions-Or-
gans hört die Absonderung der eigenthümlichen
Flüssigkeit desselben auf. Nach der Exstirpation
der Brüste und der Hoden wird keine Milch und
kein Saamen weiter secernirt. Die Bildungskraft,
die den Organismus hervorbrachte, ist also nach
dieser Hervorbringung von ihrem Produkt abhän-
gig. Jede besondere Thätigkeit derselben ist jetzt
an einen besondern Theil gebunden. Durch die
Zerstörung dieses Theils wird die Mannigfal-
tigkeit ihrer Aeusserungen vermindert und ihre

Sphäre
z) Biologie. Bd. 4. S. 342.
a) Ebend. S. 225.
b) Ebend. S. 260 fg.
c) Ebend. S. 226. -- Bd. 5. S. 70 fg.
d) Ebend. B. 4. S. 619 fg.

Schriftstellern mit dem nicht ganz passenden Na-
men der Reproduktion bezeichnet ist.

Bey unsern frühern Untersuchungen fanden
wir Beweise für den Einfluſs der Nerven auf die
Verdauung z), die beym Athemholen eintretende
Veränderung des Bluts a), die eigene Bewegung
dieser Flüssigkeit b) und die thierische Wärme c).
Zu allen diesen und den übrigen, ebenfalls schon
angeführten Gründen d) kommen noch folgende,
die in Verbindung mit jenen bey dem Unbefan-
genen keinen Zweifel in Betracht des gedachten
Einflusses übrig lassen können.

1. Mit der Zerstörung eines Sekretions-Or-
gans hört die Absonderung der eigenthümlichen
Flüssigkeit desselben auf. Nach der Exstirpation
der Brüste und der Hoden wird keine Milch und
kein Saamen weiter secernirt. Die Bildungskraft,
die den Organismus hervorbrachte, ist also nach
dieser Hervorbringung von ihrem Produkt abhän-
gig. Jede besondere Thätigkeit derselben ist jetzt
an einen besondern Theil gebunden. Durch die
Zerstörung dieses Theils wird die Mannigfal-
tigkeit ihrer Aeuſserungen vermindert und ihre

Sphäre
z) Biologie. Bd. 4. S. 342.
a) Ebend. S. 225.
b) Ebend. S. 260 fg.
c) Ebend. S. 226. — Bd. 5. S. 70 fg.
d) Ebend. B. 4. S. 619 fg.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0420" n="408"/>
Schriftstellern mit dem nicht ganz passenden Na-<lb/>
men der Reproduktion bezeichnet ist.</p><lb/>
              <p>Bey unsern frühern Untersuchungen fanden<lb/>
wir Beweise für den Einflu&#x017F;s der Nerven auf die<lb/>
Verdauung <note place="foot" n="z)">Biologie. Bd. 4. S. 342.</note>, die beym Athemholen eintretende<lb/>
Veränderung des Bluts <note place="foot" n="a)">Ebend. S. 225.</note>, die eigene Bewegung<lb/>
dieser Flüssigkeit <note place="foot" n="b)">Ebend. S. 260 fg.</note> und die thierische Wärme <note place="foot" n="c)">Ebend. S. 226. &#x2014; Bd. 5. S. 70 fg.</note>.<lb/>
Zu allen diesen und den übrigen, ebenfalls schon<lb/>
angeführten Gründen <note place="foot" n="d)">Ebend. B. 4. S. 619 fg.</note> kommen noch folgende,<lb/>
die in Verbindung mit jenen bey dem Unbefan-<lb/>
genen keinen Zweifel in Betracht des gedachten<lb/>
Einflusses übrig lassen können.</p><lb/>
              <p>1. Mit der Zerstörung eines Sekretions-Or-<lb/>
gans hört die Absonderung der eigenthümlichen<lb/>
Flüssigkeit desselben auf. Nach der Exstirpation<lb/>
der Brüste und der Hoden wird keine Milch und<lb/>
kein Saamen weiter secernirt. Die Bildungskraft,<lb/>
die den Organismus hervorbrachte, ist also nach<lb/>
dieser Hervorbringung von ihrem Produkt abhän-<lb/>
gig. Jede besondere Thätigkeit derselben ist jetzt<lb/>
an einen besondern Theil gebunden. Durch die<lb/>
Zerstörung dieses Theils wird die Mannigfal-<lb/>
tigkeit ihrer Aeu&#x017F;serungen vermindert und ihre<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Sphäre</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[408/0420] Schriftstellern mit dem nicht ganz passenden Na- men der Reproduktion bezeichnet ist. Bey unsern frühern Untersuchungen fanden wir Beweise für den Einfluſs der Nerven auf die Verdauung z), die beym Athemholen eintretende Veränderung des Bluts a), die eigene Bewegung dieser Flüssigkeit b) und die thierische Wärme c). Zu allen diesen und den übrigen, ebenfalls schon angeführten Gründen d) kommen noch folgende, die in Verbindung mit jenen bey dem Unbefan- genen keinen Zweifel in Betracht des gedachten Einflusses übrig lassen können. 1. Mit der Zerstörung eines Sekretions-Or- gans hört die Absonderung der eigenthümlichen Flüssigkeit desselben auf. Nach der Exstirpation der Brüste und der Hoden wird keine Milch und kein Saamen weiter secernirt. Die Bildungskraft, die den Organismus hervorbrachte, ist also nach dieser Hervorbringung von ihrem Produkt abhän- gig. Jede besondere Thätigkeit derselben ist jetzt an einen besondern Theil gebunden. Durch die Zerstörung dieses Theils wird die Mannigfal- tigkeit ihrer Aeuſserungen vermindert und ihre Sphäre z) Biologie. Bd. 4. S. 342. a) Ebend. S. 225. b) Ebend. S. 260 fg. c) Ebend. S. 226. — Bd. 5. S. 70 fg. d) Ebend. B. 4. S. 619 fg.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/420
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/420>, abgerufen am 25.11.2024.