hirn und Rückenmark, theils von Ganglien ent- stehen, z. B. das Zwerchfell, die Harnblase und der Mastdarm, sind sowohl von dem Einfluss des Willens, als von andern Reitzen abhängig.
Der Urheber dieser Meinung von der Eigen- schaft der Ganglien, die Fortpflanzung der vom Willen herrührenden Reitzungen aufzuheben, war J. Johnstonek). Dass auch die Leitung der Ein- drücke äusserer Reitze zum Gehirn durch die Ner- venknoten unterbrochen würde, scheint zuerst Metzgerl) gemuthmasst zu haben. Hallerm) machte einige Einwürfe gegen Johnstone's Hy- pothese, die aber, wie Pfeffingern) zeigte, auf einem Missverständniss beruheten. Wichtiger waren Haase's o) Einwendungen, dass alle Rük- kenmarksnerven, die doch zum Theil zu den In- tercostalmuskeln, also zu willkührlichen Organen gehen, Ganglien bilden, dass hingegen der Ma- gen, auf welchen der Wille keinen Einfluss hat, Zweige vom herumschweifenden Paar, woran es
keine
k) Essay on the use of the ganglions of the nerves. Shrewsbury. 1771. -- Philos. Transact. Y. 1764. p. 177. Y. 1767. p. 118. 120. Y. 1770. p. 30.
l) Opusc. anat. et physiol. p. 90.
m) Supplem. a l'Encyclop. de Paris. Amsterd. 1777.
n) De structura nervor. §. 31. In Ludwigii soript. neurol. min. T. I. p. 27.
o) De gangliis nervor. §. 17 sq. Ibid. p. 80 sq.
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hirn und Rückenmark, theils von Ganglien ent- stehen, z. B. das Zwerchfell, die Harnblase und der Mastdarm, sind sowohl von dem Einfluſs des Willens, als von andern Reitzen abhängig.
Der Urheber dieser Meinung von der Eigen- schaft der Ganglien, die Fortpflanzung der vom Willen herrührenden Reitzungen aufzuheben, war J. Johnstonek). Daſs auch die Leitung der Ein- drücke äuſserer Reitze zum Gehirn durch die Ner- venknoten unterbrochen würde, scheint zuerst Metzgerl) gemuthmaſst zu haben. Hallerm) machte einige Einwürfe gegen Johnstone’s Hy- pothese, die aber, wie Pfeffingern) zeigte, auf einem Miſsverständniſs beruheten. Wichtiger waren Haase’s o) Einwendungen, daſs alle Rük- kenmarksnerven, die doch zum Theil zu den In- tercostalmuskeln, also zu willkührlichen Organen gehen, Ganglien bilden, daſs hingegen der Ma- gen, auf welchen der Wille keinen Einfluſs hat, Zweige vom herumschweifenden Paar, woran es
keine
k) Essay on the use of the ganglions of the nerves. Shrewsbury. 1771. — Philos. Transact. Y. 1764. p. 177. Y. 1767. p. 118. 120. Y. 1770. p. 30.
l) Opusc. anat. et physiol. p. 90.
m) Supplém. à l’Encyclop. de Paris. Amsterd. 1777.
n) De structura nervor. §. 31. In Ludwigii soript. neurol. min. T. I. p. 27.
o) De gangliis nervor. §. 17 sq. Ibid. p. 80 sq.
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hirn und Rückenmark, theils von Ganglien ent-
stehen, z. B. das Zwerchfell, die Harnblase und
der Mastdarm, sind sowohl von dem Einfluſs des
Willens, als von andern Reitzen abhängig.
Der Urheber dieser Meinung von der Eigen-
schaft der Ganglien, die Fortpflanzung der vom
Willen herrührenden Reitzungen aufzuheben, war
J. Johnstone k). Daſs auch die Leitung der Ein-
drücke äuſserer Reitze zum Gehirn durch die Ner-
venknoten unterbrochen würde, scheint zuerst
Metzger l) gemuthmaſst zu haben. Haller m)
machte einige Einwürfe gegen Johnstone’s Hy-
pothese, die aber, wie Pfeffinger n) zeigte,
auf einem Miſsverständniſs beruheten. Wichtiger
waren Haase’s o) Einwendungen, daſs alle Rük-
kenmarksnerven, die doch zum Theil zu den In-
tercostalmuskeln, also zu willkührlichen Organen
gehen, Ganglien bilden, daſs hingegen der Ma-
gen, auf welchen der Wille keinen Einfluſs hat,
Zweige vom herumschweifenden Paar, woran es
keine
k) Essay on the use of the ganglions of the nerves.
Shrewsbury. 1771. — Philos. Transact. Y. 1764. p.
177. Y. 1767. p. 118. 120. Y. 1770. p. 30.
l) Opusc. anat. et physiol. p. 90.
m) Supplém. à l’Encyclop. de Paris. Amsterd. 1777.
n) De structura nervor. §. 31. In Ludwigii soript.
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o) De gangliis nervor. §. 17 sq. Ibid. p. 80 sq.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/369>, abgerufen am 16.02.2025.
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