Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

nen Einfluss hat, scheinen bey den Hunden, den
Katzen und den meisten Vögeln von geistigen
Eindrücken abhängig zu seyn v). Einige Men-
schen sollen die Bewegung des Herzens, des Nah-
rungscanals und anderer Organe, die sonst der
Willkühr ganz entzogen sind, willkührlich haben
unterdrücken können. Beyspiele von Menschen,
die sich willkührlich in eine Art von Scheintod
versetzen konnten, hat Martin w) gesammelt.
Fontana versichert in zwey seiner letzten Briefe,
durch lange Uebung es dahin gebracht zu haben,
dass die Bewegungen der Iris, des Herzens und
der äussern Ohren seiner Willkühr ganz unter-
worfen waren x). Perrault y) erwähnt eines
Menschen, der sich willkührlich erbrechen konnte,
und Darwin z) eines Mannes, der sich durch
willkührliche Anstrengung zu jeder Zeit binnen
einer halben Stunde eine Darmausleerung zu be-
wirken vermogte. Es ist indess wahrscheinlich,

dass
v) Porterfield Treatise on the eyes. T. II. p. 147.
151. -- F. Muck dissert. de ganglio ophthalmico et
nervis ciliaribus. Landshuti. 1815. p. 84.
w) Abhandl. der Schwedischen Akademie. J. 1777. S.
11. 12.
x) Neues Journal der ausländischen med. chirurg. Lit-
teratur. Herausgegeben von Harles u. Ritter. B.
V. St. 2. S. 41.
y) Oeuvres de Physique et de Mechanique. p. 278.
z) Zoonomie. Uebers. von Brandis. Th. 1. S. 63.

nen Einfluſs hat, scheinen bey den Hunden, den
Katzen und den meisten Vögeln von geistigen
Eindrücken abhängig zu seyn v). Einige Men-
schen sollen die Bewegung des Herzens, des Nah-
rungscanals und anderer Organe, die sonst der
Willkühr ganz entzogen sind, willkührlich haben
unterdrücken können. Beyspiele von Menschen,
die sich willkührlich in eine Art von Scheintod
versetzen konnten, hat Martin w) gesammelt.
Fontana versichert in zwey seiner letzten Briefe,
durch lange Uebung es dahin gebracht zu haben,
daſs die Bewegungen der Iris, des Herzens und
der äuſsern Ohren seiner Willkühr ganz unter-
worfen waren x). Perrault y) erwähnt eines
Menschen, der sich willkührlich erbrechen konnte,
und Darwin z) eines Mannes, der sich durch
willkührliche Anstrengung zu jeder Zeit binnen
einer halben Stunde eine Darmausleerung zu be-
wirken vermogte. Es ist indeſs wahrscheinlich,

daſs
v) Porterfield Treatise on the eyes. T. II. p. 147.
151. — F. Muck dissert. de ganglio ophthalmico et
nervis ciliaribus. Landshuti. 1815. p. 84.
w) Abhandl. der Schwedischen Akademie. J. 1777. S.
11. 12.
x) Neues Journal der ausländischen med. chirurg. Lit-
teratur. Herausgegeben von Harles u. Ritter. B.
V. St. 2. S. 41.
y) Oeuvres de Physique et de Mechanique. p. 278.
z) Zoonomie. Uebers. von Brandis. Th. 1. S. 63.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0362" n="350"/>
nen Einflu&#x017F;s hat, scheinen bey den Hunden, den<lb/>
Katzen und den meisten Vögeln von geistigen<lb/>
Eindrücken abhängig zu seyn <note place="foot" n="v)"><hi rendition="#k">Porterfield</hi> Treatise on the eyes. T. II. p. 147.<lb/>
151. &#x2014; F. <hi rendition="#k">Muck</hi> dissert. de ganglio ophthalmico et<lb/>
nervis ciliaribus. Landshuti. 1815. p. 84.</note>. Einige Men-<lb/>
schen sollen die Bewegung des Herzens, des Nah-<lb/>
rungscanals und anderer Organe, die sonst der<lb/>
Willkühr ganz entzogen sind, willkührlich haben<lb/>
unterdrücken können. Beyspiele von Menschen,<lb/>
die sich willkührlich in eine Art von Scheintod<lb/>
versetzen konnten, hat <hi rendition="#k">Martin</hi> <note place="foot" n="w)">Abhandl. der Schwedischen Akademie. J. 1777. S.<lb/>
11. 12.</note> gesammelt.<lb/><hi rendition="#k">Fontana</hi> versichert in zwey seiner letzten Briefe,<lb/>
durch lange Uebung es dahin gebracht zu haben,<lb/>
da&#x017F;s die Bewegungen der Iris, des Herzens und<lb/>
der äu&#x017F;sern Ohren seiner Willkühr ganz unter-<lb/>
worfen waren <note place="foot" n="x)">Neues Journal der ausländischen med. chirurg. Lit-<lb/>
teratur. Herausgegeben von <hi rendition="#k">Harles</hi> u. <hi rendition="#k">Ritter</hi>. B.<lb/>
V. St. 2. S. 41.</note>. <hi rendition="#k">Perrault</hi> <note place="foot" n="y)">Oeuvres de Physique et de Mechanique. p. 278.</note> erwähnt eines<lb/>
Menschen, der sich willkührlich erbrechen konnte,<lb/>
und <hi rendition="#k">Darwin</hi> <note place="foot" n="z)">Zoonomie. Uebers. von <hi rendition="#k">Brandis</hi>. Th. 1. S. 63.</note> eines Mannes, der sich durch<lb/>
willkührliche Anstrengung zu jeder Zeit binnen<lb/>
einer halben Stunde eine Darmausleerung zu be-<lb/>
wirken vermogte. Es ist inde&#x017F;s wahrscheinlich,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">da&#x017F;s</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[350/0362] nen Einfluſs hat, scheinen bey den Hunden, den Katzen und den meisten Vögeln von geistigen Eindrücken abhängig zu seyn v). Einige Men- schen sollen die Bewegung des Herzens, des Nah- rungscanals und anderer Organe, die sonst der Willkühr ganz entzogen sind, willkührlich haben unterdrücken können. Beyspiele von Menschen, die sich willkührlich in eine Art von Scheintod versetzen konnten, hat Martin w) gesammelt. Fontana versichert in zwey seiner letzten Briefe, durch lange Uebung es dahin gebracht zu haben, daſs die Bewegungen der Iris, des Herzens und der äuſsern Ohren seiner Willkühr ganz unter- worfen waren x). Perrault y) erwähnt eines Menschen, der sich willkührlich erbrechen konnte, und Darwin z) eines Mannes, der sich durch willkührliche Anstrengung zu jeder Zeit binnen einer halben Stunde eine Darmausleerung zu be- wirken vermogte. Es ist indeſs wahrscheinlich, daſs v) Porterfield Treatise on the eyes. T. II. p. 147. 151. — F. Muck dissert. de ganglio ophthalmico et nervis ciliaribus. Landshuti. 1815. p. 84. w) Abhandl. der Schwedischen Akademie. J. 1777. S. 11. 12. x) Neues Journal der ausländischen med. chirurg. Lit- teratur. Herausgegeben von Harles u. Ritter. B. V. St. 2. S. 41. y) Oeuvres de Physique et de Mechanique. p. 278. z) Zoonomie. Uebers. von Brandis. Th. 1. S. 63.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/362
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/362>, abgerufen am 25.11.2024.