Woher diese Verschiedenheit zwischen dem Herzen und den willkührlichen Muskeln? Ha- ben etwa die Herznerven etwas Eigenes in ihrer Bildung, wodurch die Fortpflanzung der an den- selben angebrachten Reitzungen aufgehalten wird? Aber wenn dies ist, wozu hat denn das Herz Nerven, und zwar Nerven, die sich, nach Scar- pa, darin auf ähnliche Art wie in andern Mus- keln verbreiten?
Man erhält die Antwort auf diese Fragen und zugleich die Erklärung der übrigen, bey den au- tomatischen Bewegungen statt findenden Umstän- de, wenn man voraussetzt, dass die Nerven Bedingungen der Muskelreitzbarkeit sind, dass aber nicht alle Reitze durch die Vermittlung derselben auf die Mus- keln wirken.
Mit dieser Theorie harmonirt die bey jeder andern Hypothese nicht befriedigend zu erklärende Wirkung des Opiums und anderer narkotischer Mittel. Wässrige Auflösungen der letztern erregen nicht Muskelbewegungen, man mag die Muskeln selber oder deren Nerven damit bestreichen. Wohl aber bestehen oft nach der Anwendung derselben
stär-
312. -- Vermischte Schriften, anatom. u. physiol. Inhalts von G. R. u. L. C. Treviranus. B. 1. S. 103 fg. -- Philip. Philos. Transact. Y. 1815. p. 63. 424.
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Woher diese Verschiedenheit zwischen dem Herzen und den willkührlichen Muskeln? Ha- ben etwa die Herznerven etwas Eigenes in ihrer Bildung, wodurch die Fortpflanzung der an den- selben angebrachten Reitzungen aufgehalten wird? Aber wenn dies ist, wozu hat denn das Herz Nerven, und zwar Nerven, die sich, nach Scar- pa, darin auf ähnliche Art wie in andern Mus- keln verbreiten?
Man erhält die Antwort auf diese Fragen und zugleich die Erklärung der übrigen, bey den au- tomatischen Bewegungen statt findenden Umstän- de, wenn man voraussetzt, daſs die Nerven Bedingungen der Muskelreitzbarkeit sind, daſs aber nicht alle Reitze durch die Vermittlung derselben auf die Mus- keln wirken.
Mit dieser Theorie harmonirt die bey jeder andern Hypothese nicht befriedigend zu erklärende Wirkung des Opiums und anderer narkotischer Mittel. Wäſsrige Auflösungen der letztern erregen nicht Muskelbewegungen, man mag die Muskeln selber oder deren Nerven damit bestreichen. Wohl aber bestehen oft nach der Anwendung derselben
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312. — Vermischte Schriften, anatom. u. physiol. Inhalts von G. R. u. L. C. Treviranus. B. 1. S. 103 fg. — Philip. Philos. Transact. Y. 1815. p. 63. 424.
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Woher diese Verschiedenheit zwischen dem
Herzen und den willkührlichen Muskeln? Ha-
ben etwa die Herznerven etwas Eigenes in ihrer
Bildung, wodurch die Fortpflanzung der an den-
selben angebrachten Reitzungen aufgehalten wird?
Aber wenn dies ist, wozu hat denn das Herz
Nerven, und zwar Nerven, die sich, nach Scar-
pa, darin auf ähnliche Art wie in andern Mus-
keln verbreiten?
Man erhält die Antwort auf diese Fragen und
zugleich die Erklärung der übrigen, bey den au-
tomatischen Bewegungen statt findenden Umstän-
de, wenn man voraussetzt, daſs die Nerven
Bedingungen der Muskelreitzbarkeit
sind, daſs aber nicht alle Reitze durch
die Vermittlung derselben auf die Mus-
keln wirken.
Mit dieser Theorie harmonirt die bey jeder
andern Hypothese nicht befriedigend zu erklärende
Wirkung des Opiums und anderer narkotischer
Mittel. Wäſsrige Auflösungen der letztern erregen
nicht Muskelbewegungen, man mag die Muskeln
selber oder deren Nerven damit bestreichen. Wohl
aber bestehen oft nach der Anwendung derselben
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i) 312. — Vermischte Schriften, anatom. u. physiol.
Inhalts von G. R. u. L. C. Treviranus. B. 1. S. 103
fg. — Philip. Philos. Transact. Y. 1815. p. 63. 424.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/305>, abgerufen am 25.11.2024.
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