diesen sich mit seinen Blättchen erst stärker wie vorhin öffnen, dann sich sehr schnell schliessen und nachher wieder öffnen.
Die Reitzbarkeit der Mimose ist eine, jedem ihrer einzelnen Organe zukommende Eigenschaft. Sie hängt in diesen nur insofern von dem Gan- zen ab, als das Leben derselben durch ihren Zu- sammenhang mit dem letztern bedingt ist. Sie dauert daher in abgeschnittenen Theilen noch fort und ist nicht immer in allen Organen von gleicher Stärke. Von dieser ihrer ungleichen Vertheilung scheint es herzurühren, dass, nach Sigwart's Be- obachtung z), heftige Reitzungen bey ihrem Fort- gang zuweilen einzelne Blättchen oder Blattabthei- lungen überspringen. Alles aber, was dem Leben der Pflanze nachtheilig ist, z. B. das Untertauchen derselben unter Wasser a), das Bestreichen der Blätter mit Oel oder Weingeist b), die verdünnte Luft der Luftpumpe c), eine kalte Atmosphäre und die Entwickelung der Blüthe d), das kohlensaure, salpetersaure und Stickgas e), schwächt mit der
Zeit
z) A. a. O. S. 25.
a)Du Fay u. Du Hamel a. a. O. p. 136. 137.
b) Ebendas. p. 136.
c) Ebendas. p. 144.
d)Sigwart a. a. O. S. 36.
e)Inoenhouss's Versuche mit Pfl. B. 2. S. lxi. 11. 12. 235. -- Humboldt a. a. O. S. 95 fg.
V. Bd. P
diesen sich mit seinen Blättchen erst stärker wie vorhin öffnen, dann sich sehr schnell schlieſsen und nachher wieder öffnen.
Die Reitzbarkeit der Mimose ist eine, jedem ihrer einzelnen Organe zukommende Eigenschaft. Sie hängt in diesen nur insofern von dem Gan- zen ab, als das Leben derselben durch ihren Zu- sammenhang mit dem letztern bedingt ist. Sie dauert daher in abgeschnittenen Theilen noch fort und ist nicht immer in allen Organen von gleicher Stärke. Von dieser ihrer ungleichen Vertheilung scheint es herzurühren, daſs, nach Sigwart’s Be- obachtung z), heftige Reitzungen bey ihrem Fort- gang zuweilen einzelne Blättchen oder Blattabthei- lungen überspringen. Alles aber, was dem Leben der Pflanze nachtheilig ist, z. B. das Untertauchen derselben unter Wasser a), das Bestreichen der Blätter mit Oel oder Weingeist b), die verdünnte Luft der Luftpumpe c), eine kalte Atmosphäre und die Entwickelung der Blüthe d), das kohlensaure, salpetersaure und Stickgas e), schwächt mit der
Zeit
z) A. a. O. S. 25.
a)Du Fay u. Du Hamel a. a. O. p. 136. 137.
b) Ebendas. p. 136.
c) Ebendas. p. 144.
d)Sigwart a. a. O. S. 36.
e)Inoenhouss’s Versuche mit Pfl. B. 2. S. lxi. 11. 12. 235. — Humboldt a. a. O. S. 95 fg.
V. Bd. P
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diesen sich mit seinen Blättchen erst stärker wie
vorhin öffnen, dann sich sehr schnell schlieſsen
und nachher wieder öffnen.
Die Reitzbarkeit der Mimose ist eine, jedem
ihrer einzelnen Organe zukommende Eigenschaft.
Sie hängt in diesen nur insofern von dem Gan-
zen ab, als das Leben derselben durch ihren Zu-
sammenhang mit dem letztern bedingt ist. Sie
dauert daher in abgeschnittenen Theilen noch fort
und ist nicht immer in allen Organen von gleicher
Stärke. Von dieser ihrer ungleichen Vertheilung
scheint es herzurühren, daſs, nach Sigwart’s Be-
obachtung z), heftige Reitzungen bey ihrem Fort-
gang zuweilen einzelne Blättchen oder Blattabthei-
lungen überspringen. Alles aber, was dem Leben
der Pflanze nachtheilig ist, z. B. das Untertauchen
derselben unter Wasser a), das Bestreichen der
Blätter mit Oel oder Weingeist b), die verdünnte
Luft der Luftpumpe c), eine kalte Atmosphäre und
die Entwickelung der Blüthe d), das kohlensaure,
salpetersaure und Stickgas e), schwächt mit der
Zeit
z) A. a. O. S. 25.
a) Du Fay u. Du Hamel a. a. O. p. 136. 137.
b) Ebendas. p. 136.
c) Ebendas. p. 144.
d) Sigwart a. a. O. S. 36.
e) Inoenhouss’s Versuche mit Pfl. B. 2. S. lxi. 11. 12.
235. — Humboldt a. a. O. S. 95 fg.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/237>, abgerufen am 25.11.2024.
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