gan hinaus. Gäbe es ein Mittel, die Bewegung eines willkührlichen Muskels während des Ner- veneinflusses, der die Bewegung veranlasst, ganz zu verhindern, so würden sich vielleicht an dem- selben elektrische Erscheinungen zeigen. Auf je- den Fall ist es nach allen den angeführten That- sachen glaublich, dass die Elektricität bey den sämmtlichen thierischen Lebenserscheinungen eine wichtige Funktion hat. Indess wie wichtig diese auch seyn mag, so bleibt es doch gewiss, was wir schon oft erinnert haben, dass sie, wie jede andere im lebenden Körper thätige, physische Kraft nur ein Glied in einer Kette von Ursachen und Wirkungen, deren Daseyn und Fortdauer von ei- ner hyperphysischen Ursache abhängt, nicht aber der letzte Grund des Lebens seyn kann.
Ge-
gan hinaus. Gäbe es ein Mittel, die Bewegung eines willkührlichen Muskels während des Ner- veneinflusses, der die Bewegung veranlaſst, ganz zu verhindern, so würden sich vielleicht an dem- selben elektrische Erscheinungen zeigen. Auf je- den Fall ist es nach allen den angeführten That- sachen glaublich, daſs die Elektricität bey den sämmtlichen thierischen Lebenserscheinungen eine wichtige Funktion hat. Indeſs wie wichtig diese auch seyn mag, so bleibt es doch gewiſs, was wir schon oft erinnert haben, daſs sie, wie jede andere im lebenden Körper thätige, physische Kraft nur ein Glied in einer Kette von Ursachen und Wirkungen, deren Daseyn und Fortdauer von ei- ner hyperphysischen Ursache abhängt, nicht aber der letzte Grund des Lebens seyn kann.
Ge-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0192"n="180"/>
gan hinaus. Gäbe es ein Mittel, die Bewegung<lb/>
eines willkührlichen Muskels während des Ner-<lb/>
veneinflusses, der die Bewegung veranlaſst, ganz<lb/>
zu verhindern, so würden sich vielleicht an dem-<lb/>
selben elektrische Erscheinungen zeigen. Auf je-<lb/>
den Fall ist es nach allen den angeführten That-<lb/>
sachen glaublich, daſs die Elektricität bey den<lb/>
sämmtlichen thierischen Lebenserscheinungen eine<lb/>
wichtige Funktion hat. Indeſs wie wichtig diese<lb/>
auch seyn mag, so bleibt es doch gewiſs, was<lb/>
wir schon oft erinnert haben, daſs sie, wie jede<lb/>
andere im lebenden Körper thätige, physische Kraft<lb/>
nur ein Glied in einer Kette von Ursachen und<lb/>
Wirkungen, deren Daseyn und Fortdauer von ei-<lb/>
ner hyperphysischen Ursache abhängt, nicht aber<lb/>
der letzte Grund des Lebens seyn kann.</p></div></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#g">Ge-</hi></fw><lb/></body></text></TEI>
[180/0192]
gan hinaus. Gäbe es ein Mittel, die Bewegung
eines willkührlichen Muskels während des Ner-
veneinflusses, der die Bewegung veranlaſst, ganz
zu verhindern, so würden sich vielleicht an dem-
selben elektrische Erscheinungen zeigen. Auf je-
den Fall ist es nach allen den angeführten That-
sachen glaublich, daſs die Elektricität bey den
sämmtlichen thierischen Lebenserscheinungen eine
wichtige Funktion hat. Indeſs wie wichtig diese
auch seyn mag, so bleibt es doch gewiſs, was
wir schon oft erinnert haben, daſs sie, wie jede
andere im lebenden Körper thätige, physische Kraft
nur ein Glied in einer Kette von Ursachen und
Wirkungen, deren Daseyn und Fortdauer von ei-
ner hyperphysischen Ursache abhängt, nicht aber
der letzte Grund des Lebens seyn kann.
Ge-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/192>, abgerufen am 09.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.