Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

gen so nahe an einander, dass ihrer 240 nicht
mehr als einen Raum von ohngefähr 2 Linien ein-
nehmen.

Die Nerven der elektrischen Organe des Zit-
teraals sind Zweige der Rückenmarksnerven. Hun-
ter
vermuthete anfangs, dass sie auch vom her-
umschweifenden Paar, welches hier ebenfalls, wie
beym Krampfrochen, ausgezeichnet dick ist, Aeste
erhielten. Er konnte zwar keinen Zweig dessel-
ben, der zu ihnen gegangen wäre, entdecken.
Doch verdient dieser Punkt wohl noch eine wei-
tere Untersuchung. Jene Rückenmarksnerven sind
aber auch hier von ausgezeichneter Stärke, ob-
gleich sie zusammengenommen keine so grosse
Masse wie die der elektrischen Organe des Tor-
pedo ausmachen.

Beym Zitterwels finden wir, nach Brousson-
net
's l) und Geoffroy's m) Untersuchungen, wie-
der eine neue Modifikation des elektrischen Appa-
rats. Hier ist dieser ein fibröses Gewebe, das
rings um den Fisch, unmittelbar unter der Haut
liegt, und auf den ersten Anblick eine Fettmasse
zu seyn scheint, mit dem Vergrösserungsglas un-
tersucht aber die, den elektrischen Organen eigene,
zellige Struktur zeigt. Die Zellen werden hier
von Sehnenfasern gebildet, die sich nach allen

Rich-
l) Mem. de l'Acad. des sc. de Paris. A. 1782. p. 692.
m) Annales du Museum d'Hist. nat. T. I. p. 401.

gen so nahe an einander, daſs ihrer 240 nicht
mehr als einen Raum von ohngefähr 2 Linien ein-
nehmen.

Die Nerven der elektrischen Organe des Zit-
teraals sind Zweige der Rückenmarksnerven. Hun-
ter
vermuthete anfangs, daſs sie auch vom her-
umschweifenden Paar, welches hier ebenfalls, wie
beym Krampfrochen, ausgezeichnet dick ist, Aeste
erhielten. Er konnte zwar keinen Zweig dessel-
ben, der zu ihnen gegangen wäre, entdecken.
Doch verdient dieser Punkt wohl noch eine wei-
tere Untersuchung. Jene Rückenmarksnerven sind
aber auch hier von ausgezeichneter Stärke, ob-
gleich sie zusammengenommen keine so groſse
Masse wie die der elektrischen Organe des Tor-
pedo ausmachen.

Beym Zitterwels finden wir, nach Brousson-
net
’s l) und Geoffroy’s m) Untersuchungen, wie-
der eine neue Modifikation des elektrischen Appa-
rats. Hier ist dieser ein fibröses Gewebe, das
rings um den Fisch, unmittelbar unter der Haut
liegt, und auf den ersten Anblick eine Fettmasse
zu seyn scheint, mit dem Vergröſserungsglas un-
tersucht aber die, den elektrischen Organen eigene,
zellige Struktur zeigt. Die Zellen werden hier
von Sehnenfasern gebildet, die sich nach allen

Rich-
l) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. A. 1782. p. 692.
m) Annales du Muséum d’Hist. nat. T. I. p. 401.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0187" n="175"/>
gen so nahe an einander, da&#x017F;s ihrer 240 nicht<lb/>
mehr als einen Raum von ohngefähr 2 Linien ein-<lb/>
nehmen.</p><lb/>
            <p>Die Nerven der elektrischen Organe des Zit-<lb/>
teraals sind Zweige der Rückenmarksnerven. <hi rendition="#k">Hun-<lb/>
ter</hi> vermuthete anfangs, da&#x017F;s sie auch vom her-<lb/>
umschweifenden Paar, welches hier ebenfalls, wie<lb/>
beym Krampfrochen, ausgezeichnet dick ist, Aeste<lb/>
erhielten. Er konnte zwar keinen Zweig dessel-<lb/>
ben, der zu ihnen gegangen wäre, entdecken.<lb/>
Doch verdient dieser Punkt wohl noch eine wei-<lb/>
tere Untersuchung. Jene Rückenmarksnerven sind<lb/>
aber auch hier von ausgezeichneter Stärke, ob-<lb/>
gleich sie zusammengenommen keine so gro&#x017F;se<lb/>
Masse wie die der elektrischen Organe des Tor-<lb/>
pedo ausmachen.</p><lb/>
            <p>Beym Zitterwels finden wir, nach <hi rendition="#k">Brousson-<lb/>
net</hi>&#x2019;s <note place="foot" n="l)">Mém. de l&#x2019;Acad. des sc. de Paris. A. 1782. p. 692.</note> und <hi rendition="#k">Geoffroy</hi>&#x2019;s <note place="foot" n="m)">Annales du Muséum d&#x2019;Hist. nat. T. I. p. 401.</note> Untersuchungen, wie-<lb/>
der eine neue Modifikation des elektrischen Appa-<lb/>
rats. Hier ist dieser ein fibröses Gewebe, das<lb/>
rings um den Fisch, unmittelbar unter der Haut<lb/>
liegt, und auf den ersten Anblick eine Fettmasse<lb/>
zu seyn scheint, mit dem Vergrö&#x017F;serungsglas un-<lb/>
tersucht aber die, den elektrischen Organen eigene,<lb/>
zellige Struktur zeigt. Die Zellen werden hier<lb/>
von Sehnenfasern gebildet, die sich nach allen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Rich-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0187] gen so nahe an einander, daſs ihrer 240 nicht mehr als einen Raum von ohngefähr 2 Linien ein- nehmen. Die Nerven der elektrischen Organe des Zit- teraals sind Zweige der Rückenmarksnerven. Hun- ter vermuthete anfangs, daſs sie auch vom her- umschweifenden Paar, welches hier ebenfalls, wie beym Krampfrochen, ausgezeichnet dick ist, Aeste erhielten. Er konnte zwar keinen Zweig dessel- ben, der zu ihnen gegangen wäre, entdecken. Doch verdient dieser Punkt wohl noch eine wei- tere Untersuchung. Jene Rückenmarksnerven sind aber auch hier von ausgezeichneter Stärke, ob- gleich sie zusammengenommen keine so groſse Masse wie die der elektrischen Organe des Tor- pedo ausmachen. Beym Zitterwels finden wir, nach Brousson- net’s l) und Geoffroy’s m) Untersuchungen, wie- der eine neue Modifikation des elektrischen Appa- rats. Hier ist dieser ein fibröses Gewebe, das rings um den Fisch, unmittelbar unter der Haut liegt, und auf den ersten Anblick eine Fettmasse zu seyn scheint, mit dem Vergröſserungsglas un- tersucht aber die, den elektrischen Organen eigene, zellige Struktur zeigt. Die Zellen werden hier von Sehnenfasern gebildet, die sich nach allen Rich- l) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. A. 1782. p. 692. m) Annales du Muséum d’Hist. nat. T. I. p. 401.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/187
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/187>, abgerufen am 27.11.2024.