dass jedesmal, wenn der Fisch einen Schlag gab, seine Augen sich niederzogen, an dem übrigen Körper aber nur eine geringe Erschütterung längs der Knorpel, welche die elektrischen Organe be- gränzen, statt fand. Spallanzanio) nahm weder dieses Niederziehn der Augen, noch am ganzen Körper des Rochen irgend ein anderes Merkmal wahr, woraus sich schliessen liess, dass eine Er- schütterung erfolgen würde. Nach Gay-Lussag und Humboldtp) bewegt das Thier die Brustflos- sen convulsivisch, so oft es den Schlag giebt. Tottq) fand wieder Welsh's Angabe von der Be- wegung der Augen des Fisches bey der elektri- schen Wirkung desselben bestätigt. Dieser bemerk- te zugleich dabey ein Anschwellen der obern Flä- che der elektrischen Organe, besonders nach vorn. In einigen Fällen konnte er aus diesen Bewegun- gen jedesmal abnehmen, ob eine andere Person, die den Torpedo in der Hand hielt, eine Erschüt- terung bekam. Er gesteht indess, dass in man- chen Fällen auch Schläge erfolgen, ohne dass sich eine Bewegung des Fisches wahrnehmen liess. Die richtigste Folgerung aus diesen widersprechenden Beobachtungen ist wohl, dass die Bewegungen des Zitterrochens bey den Aeusserungen seiner elektri- schen Kraft nichts Wesentliches sind. Wären sie
dies,
o) A. a. O. Avr. 1786.
p) A. a. O.
q) A. a. O. p. 122.
daſs jedesmal, wenn der Fisch einen Schlag gab, seine Augen sich niederzogen, an dem übrigen Körper aber nur eine geringe Erschütterung längs der Knorpel, welche die elektrischen Organe be- gränzen, statt fand. Spallanzanio) nahm weder dieses Niederziehn der Augen, noch am ganzen Körper des Rochen irgend ein anderes Merkmal wahr, woraus sich schlieſsen lieſs, daſs eine Er- schütterung erfolgen würde. Nach Gay-Lussag und Humboldtp) bewegt das Thier die Brustflos- sen convulsivisch, so oft es den Schlag giebt. Tottq) fand wieder Welsh’s Angabe von der Be- wegung der Augen des Fisches bey der elektri- schen Wirkung desselben bestätigt. Dieser bemerk- te zugleich dabey ein Anschwellen der obern Flä- che der elektrischen Organe, besonders nach vorn. In einigen Fällen konnte er aus diesen Bewegun- gen jedesmal abnehmen, ob eine andere Person, die den Torpedo in der Hand hielt, eine Erschüt- terung bekam. Er gesteht indeſs, daſs in man- chen Fällen auch Schläge erfolgen, ohne daſs sich eine Bewegung des Fisches wahrnehmen lieſs. Die richtigste Folgerung aus diesen widersprechenden Beobachtungen ist wohl, daſs die Bewegungen des Zitterrochens bey den Aeuſserungen seiner elektri- schen Kraft nichts Wesentliches sind. Wären sie
dies,
o) A. a. O. Avr. 1786.
p) A. a. O.
q) A. a. O. p. 122.
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daſs jedesmal, wenn der Fisch einen Schlag gab,
seine Augen sich niederzogen, an dem übrigen
Körper aber nur eine geringe Erschütterung längs
der Knorpel, welche die elektrischen Organe be-
gränzen, statt fand. Spallanzani o) nahm weder
dieses Niederziehn der Augen, noch am ganzen
Körper des Rochen irgend ein anderes Merkmal
wahr, woraus sich schlieſsen lieſs, daſs eine Er-
schütterung erfolgen würde. Nach Gay-Lussag
und Humboldt p) bewegt das Thier die Brustflos-
sen convulsivisch, so oft es den Schlag giebt.
Tott q) fand wieder Welsh’s Angabe von der Be-
wegung der Augen des Fisches bey der elektri-
schen Wirkung desselben bestätigt. Dieser bemerk-
te zugleich dabey ein Anschwellen der obern Flä-
che der elektrischen Organe, besonders nach vorn.
In einigen Fällen konnte er aus diesen Bewegun-
gen jedesmal abnehmen, ob eine andere Person,
die den Torpedo in der Hand hielt, eine Erschüt-
terung bekam. Er gesteht indeſs, daſs in man-
chen Fällen auch Schläge erfolgen, ohne daſs sich
eine Bewegung des Fisches wahrnehmen lieſs. Die
richtigste Folgerung aus diesen widersprechenden
Beobachtungen ist wohl, daſs die Bewegungen des
Zitterrochens bey den Aeuſserungen seiner elektri-
schen Kraft nichts Wesentliches sind. Wären sie
dies,
o) A. a. O. Avr. 1786.
p) A. a. O.
q) A. a. O. p. 122.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/176>, abgerufen am 28.11.2024.
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