griff war, ihren Schwanz heftig gegen einen sei- ner Finger bewegte s).
Wenn man, nach Remer's Erfahrung, eine lebende Katze bey trockner Luft auf den Schooss nimmt, ihr die linke Hand auf die Brust legt, und sie mit der rechten über den Rücken streicht, so erzeugen sich erst einzelne Funken aus dem Pelz der Katze, und dann bekömmt man einen starken Schlag, welcher oft weit über die Hand- wurzeln beyder Arme heraufgeht. In dem nehm- lichen Augenblick springt das Thier mit einer Aeu- sserung des Schreckens auf, und lässt sich selten zu einem zweyten Versuch bewegen t).
Hiermit verwandt ist Chladni's Beobachtung an einem Kater, der bey trockner Luft in der Wärme durch Streichen elektrisch gemacht und isolirt, sich wie die innere und äussere Belegung einer isolirten Ladungsflasche verhielt, indem sich abwechselnd aus dem Kopf und dem hintern En- de des Rückens desselben, niemals aber aus bey- den Theilen zu gleicher Zeit, Funken ziehen lie- ssen t*).
Nach
s) Litterary Magazine. Y. 1790. May. p. 337. -- Lich- tenberg's u. Voiot's Mag. f. d. Neueste aus d. Phy- sik u. s. w. B. VIII. St. 3. S. 121.
t)Gilbfrt's Annalen der Physik. B. XVII. St. 1. S. 31.
t*)Voiot's Mag. f. d. neuesten Zustand der Naturk. B. I. St. 3. S. 79.
griff war, ihren Schwanz heftig gegen einen sei- ner Finger bewegte s).
Wenn man, nach Remer’s Erfahrung, eine lebende Katze bey trockner Luft auf den Schooſs nimmt, ihr die linke Hand auf die Brust legt, und sie mit der rechten über den Rücken streicht, so erzeugen sich erst einzelne Funken aus dem Pelz der Katze, und dann bekömmt man einen starken Schlag, welcher oft weit über die Hand- wurzeln beyder Arme heraufgeht. In dem nehm- lichen Augenblick springt das Thier mit einer Aeu- ſserung des Schreckens auf, und läſst sich selten zu einem zweyten Versuch bewegen t).
Hiermit verwandt ist Chladni’s Beobachtung an einem Kater, der bey trockner Luft in der Wärme durch Streichen elektrisch gemacht und isolirt, sich wie die innere und äuſsere Belegung einer isolirten Ladungsflasche verhielt, indem sich abwechselnd aus dem Kopf und dem hintern En- de des Rückens desselben, niemals aber aus bey- den Theilen zu gleicher Zeit, Funken ziehen lie- ſsen t*).
Nach
s) Litterary Magazine. Y. 1790. May. p. 337. — Lich- tenberg’s u. Voiot’s Mag. f. d. Neueste aus d. Phy- sik u. s. w. B. VIII. St. 3. S. 121.
t)Gilbfrt’s Annalen der Physik. B. XVII. St. 1. S. 31.
t*)Voiot’s Mag. f. d. neuesten Zustand der Naturk. B. I. St. 3. S. 79.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0155"n="143"/>
griff war, ihren Schwanz heftig gegen einen sei-<lb/>
ner Finger bewegte <noteplace="foot"n="s)">Litterary Magazine. Y. 1790. May. p. 337. —<hirendition="#k">Lich-<lb/>
tenberg</hi>’s u. <hirendition="#k">Voiot</hi>’s Mag. f. d. Neueste aus d. Phy-<lb/>
sik u. s. w. B. VIII. St. 3. S. 121.</note>.</p><lb/><p>Wenn man, nach <hirendition="#k">Remer</hi>’s Erfahrung, eine<lb/>
lebende Katze bey trockner Luft auf den Schooſs<lb/>
nimmt, ihr die linke Hand auf die Brust legt,<lb/>
und sie mit der rechten über den Rücken streicht,<lb/>
so erzeugen sich erst einzelne Funken aus dem<lb/>
Pelz der Katze, und dann bekömmt man einen<lb/>
starken Schlag, welcher oft weit über die Hand-<lb/>
wurzeln beyder Arme heraufgeht. In dem nehm-<lb/>
lichen Augenblick springt das Thier mit einer Aeu-<lb/>ſserung des Schreckens auf, und läſst sich selten<lb/>
zu einem zweyten Versuch bewegen <noteplace="foot"n="t)"><hirendition="#k">Gilbfrt</hi>’s Annalen der Physik. B. XVII. St. 1. S. 31.</note>.</p><lb/><p>Hiermit verwandt ist <hirendition="#k">Chladni</hi>’s Beobachtung<lb/>
an einem Kater, der bey trockner Luft in der<lb/>
Wärme durch Streichen elektrisch gemacht und<lb/>
isolirt, sich wie die innere und äuſsere Belegung<lb/>
einer isolirten Ladungsflasche verhielt, indem sich<lb/>
abwechselnd aus dem Kopf und dem hintern En-<lb/>
de des Rückens desselben, niemals aber aus bey-<lb/>
den Theilen zu gleicher Zeit, Funken ziehen lie-<lb/>ſsen <noteplace="foot"n="t*)"><hirendition="#k">Voiot</hi>’s Mag. f. d. neuesten Zustand der Naturk.<lb/>
B. I. St. 3. S. 79.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Nach</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[143/0155]
griff war, ihren Schwanz heftig gegen einen sei-
ner Finger bewegte s).
Wenn man, nach Remer’s Erfahrung, eine
lebende Katze bey trockner Luft auf den Schooſs
nimmt, ihr die linke Hand auf die Brust legt,
und sie mit der rechten über den Rücken streicht,
so erzeugen sich erst einzelne Funken aus dem
Pelz der Katze, und dann bekömmt man einen
starken Schlag, welcher oft weit über die Hand-
wurzeln beyder Arme heraufgeht. In dem nehm-
lichen Augenblick springt das Thier mit einer Aeu-
ſserung des Schreckens auf, und läſst sich selten
zu einem zweyten Versuch bewegen t).
Hiermit verwandt ist Chladni’s Beobachtung
an einem Kater, der bey trockner Luft in der
Wärme durch Streichen elektrisch gemacht und
isolirt, sich wie die innere und äuſsere Belegung
einer isolirten Ladungsflasche verhielt, indem sich
abwechselnd aus dem Kopf und dem hintern En-
de des Rückens desselben, niemals aber aus bey-
den Theilen zu gleicher Zeit, Funken ziehen lie-
ſsen t*).
Nach
s) Litterary Magazine. Y. 1790. May. p. 337. — Lich-
tenberg’s u. Voiot’s Mag. f. d. Neueste aus d. Phy-
sik u. s. w. B. VIII. St. 3. S. 121.
t) Gilbfrt’s Annalen der Physik. B. XVII. St. 1. S. 31.
t*) Voiot’s Mag. f. d. neuesten Zustand der Naturk.
B. I. St. 3. S. 79.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/155>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.