der Haller's Beobachtungen wiederholte, fand jenes Resultat nicht bestätigt, entdeckte aber Ano- malien in den Veränderungen der Pollänge, die sich, wie er glaubt, nur von der Einwirkung des Beobachters auf den Magneten erklären lassen r).
Die Voraussetzung einer solchen Einwirkung, die nur elektrischer Art seyn kann, ist nicht blos hypothetisch. Hemmer stellte an sich und andern Personen eine sehr grosse Menge (seiner Versiche- rung nach über drittehalbtausend) Versuche an, deren Hauptresultat war, dass von jedem Men- schen zu allen Zeiten eine Elektricität ausgeht, die in der Regel positiv zu seyn scheint, oft aber, z. B. nach starken körperlichen Bewegungen, sich in die entgegengesetzte verwandelt r*). Hemmer'n gelang es zwar nicht, sie anders als durch den Condensator bemerklich zu machen. Es giebt aber auch Fälle von Entwickelung eines hohen, sich ohne Condensation äussernden Grades von Elek- tricität in Körpern aus ganz verschiedenen Classen des Thierreichs, die nicht, wie einige Fische, eigene elektrische Organe besitzen.
Cotugni erhielt einen elektrischen Schlag, in- dem eine lebende Maus, die er zu öffnen im Be-
griff
r) Meteorologische Hefte, von C. C. Haberle. B. 1. St. 2. (Weimar. 1811.) S. 111.
r*) Hist. et commentat. Acad. sc. Theodoro-Palat. Vol. VI. physic. p. 119.
der Haller’s Beobachtungen wiederholte, fand jenes Resultat nicht bestätigt, entdeckte aber Ano- malien in den Veränderungen der Pollänge, die sich, wie er glaubt, nur von der Einwirkung des Beobachters auf den Magneten erklären lassen r).
Die Voraussetzung einer solchen Einwirkung, die nur elektrischer Art seyn kann, ist nicht blos hypothetisch. Hemmer stellte an sich und andern Personen eine sehr groſse Menge (seiner Versiche- rung nach über drittehalbtausend) Versuche an, deren Hauptresultat war, daſs von jedem Men- schen zu allen Zeiten eine Elektricität ausgeht, die in der Regel positiv zu seyn scheint, oft aber, z. B. nach starken körperlichen Bewegungen, sich in die entgegengesetzte verwandelt r*). Hemmer’n gelang es zwar nicht, sie anders als durch den Condensator bemerklich zu machen. Es giebt aber auch Fälle von Entwickelung eines hohen, sich ohne Condensation äuſsernden Grades von Elek- tricität in Körpern aus ganz verschiedenen Classen des Thierreichs, die nicht, wie einige Fische, eigene elektrische Organe besitzen.
Cotugni erhielt einen elektrischen Schlag, in- dem eine lebende Maus, die er zu öffnen im Be-
griff
r) Meteorologische Hefte, von C. C. Haberle. B. 1. St. 2. (Weimar. 1811.) S. 111.
r*) Hist. et commentat. Acad. sc. Theodoro-Palat. Vol. VI. physic. p. 119.
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der Haller’s Beobachtungen wiederholte, fand
jenes Resultat nicht bestätigt, entdeckte aber Ano-
malien in den Veränderungen der Pollänge, die
sich, wie er glaubt, nur von der Einwirkung des
Beobachters auf den Magneten erklären lassen r).
Die Voraussetzung einer solchen Einwirkung,
die nur elektrischer Art seyn kann, ist nicht blos
hypothetisch. Hemmer stellte an sich und andern
Personen eine sehr groſse Menge (seiner Versiche-
rung nach über drittehalbtausend) Versuche an,
deren Hauptresultat war, daſs von jedem Men-
schen zu allen Zeiten eine Elektricität ausgeht, die
in der Regel positiv zu seyn scheint, oft aber,
z. B. nach starken körperlichen Bewegungen, sich
in die entgegengesetzte verwandelt r*). Hemmer’n
gelang es zwar nicht, sie anders als durch den
Condensator bemerklich zu machen. Es giebt aber
auch Fälle von Entwickelung eines hohen, sich
ohne Condensation äuſsernden Grades von Elek-
tricität in Körpern aus ganz verschiedenen Classen
des Thierreichs, die nicht, wie einige Fische,
eigene elektrische Organe besitzen.
Cotugni erhielt einen elektrischen Schlag, in-
dem eine lebende Maus, die er zu öffnen im Be-
griff
r) Meteorologische Hefte, von C. C. Haberle. B. 1.
St. 2. (Weimar. 1811.) S. 111.
r*) Hist. et commentat. Acad. sc. Theodoro-Palat. Vol.
VI. physic. p. 119.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/154>, abgerufen am 03.03.2025.
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