Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

unter 34° 33' Breite, drey leuchtende Medusen,
die Medusa aurita Bast., M. pelagica Bosc. und
eine dritte, die sich der M. hysocella Vandelli
näherte. Keine derselben leuchtete als bey Er-
schütterungen. Diese waren aber schon in gerin-
gem Grade hinreichend, den Glanz hervorzubrin-
gen. Beym Galvanisiren einer Meduse erschien
das Leuchten oft schon im Augenblick des Schlie-
ssens der Kette, ohngeachtet die Metalle nicht in
unmittelbarer Berührung mit dem Zoophyt waren.
Die Finger, womit man die Meduse berührt hatte,
blieben noch einige Minuten leuchtend. Holz,
das mit derselben gerieben war und schon aufge-
hört hatte zu phosphoresciren, fing von neuem
an Licht zu geben, wenn man mit der trocknen
Hand darüber hinfuhr.

Ein anderes Zoophytengeschlecht, bey dem
sich das Vermögen zu leuchten in hohem Grade
findet, ist das Pyrosoma. Alle drey Arten, die
bis jetzt von demselben entdeckt sind, phospho-
resciren p). Beym Pyrosoma Atlanticum Peron.
verhält sich die Phosphorescenz auf ähnliche Art,
wie bey der von Spallanzani beobachteten Mo-
duse. Gleich dieser äussert dasselbe in regelmä-
ssigen Zwischenräumen eine abwechselnde Zusam-
menziehung und Erweiterung. Das Leuchten ent-
steht während der Zusammenziehung und ver-

schwin-
p) Le Sueur, Bulletin de la Soc. philom. A. 1815. p. 70.

unter 34° 33′ Breite, drey leuchtende Medusen,
die Medusa aurita Bast., M. pelagica Bosc. und
eine dritte, die sich der M. hysocella Vandelli
näherte. Keine derselben leuchtete als bey Er-
schütterungen. Diese waren aber schon in gerin-
gem Grade hinreichend, den Glanz hervorzubrin-
gen. Beym Galvanisiren einer Meduse erschien
das Leuchten oft schon im Augenblick des Schlie-
ſsens der Kette, ohngeachtet die Metalle nicht in
unmittelbarer Berührung mit dem Zoophyt waren.
Die Finger, womit man die Meduse berührt hatte,
blieben noch einige Minuten leuchtend. Holz,
das mit derselben gerieben war und schon aufge-
hört hatte zu phosphoresciren, fing von neuem
an Licht zu geben, wenn man mit der trocknen
Hand darüber hinfuhr.

Ein anderes Zoophytengeschlecht, bey dem
sich das Vermögen zu leuchten in hohem Grade
findet, ist das Pyrosoma. Alle drey Arten, die
bis jetzt von demselben entdeckt sind, phospho-
resciren p). Beym Pyrosoma Atlanticum Péron.
verhält sich die Phosphorescenz auf ähnliche Art,
wie bey der von Spallanzani beobachteten Mo-
duse. Gleich dieser äuſsert dasselbe in regelmä-
ſsigen Zwischenräumen eine abwechselnde Zusam-
menziehung und Erweiterung. Das Leuchten ent-
steht während der Zusammenziehung und ver-

schwin-
p) Le Sueur, Bulletin de la Soc. philom. A. 1815. p. 70.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0103" n="91"/>
unter 34° 33&#x2032; Breite, drey leuchtende Medusen,<lb/>
die Medusa aurita <hi rendition="#k">Bast</hi>., M. pelagica Bosc. und<lb/>
eine dritte, die sich der M. hysocella <hi rendition="#k">Vandelli</hi><lb/>
näherte. Keine derselben leuchtete als bey Er-<lb/>
schütterungen. Diese waren aber schon in gerin-<lb/>
gem Grade hinreichend, den Glanz hervorzubrin-<lb/>
gen. Beym Galvanisiren einer Meduse erschien<lb/>
das Leuchten oft schon im Augenblick des Schlie-<lb/>
&#x017F;sens der Kette, ohngeachtet die Metalle nicht in<lb/>
unmittelbarer Berührung mit dem Zoophyt waren.<lb/>
Die Finger, womit man die Meduse berührt hatte,<lb/>
blieben noch einige Minuten leuchtend. Holz,<lb/>
das mit derselben gerieben war und schon aufge-<lb/>
hört hatte zu phosphoresciren, fing von neuem<lb/>
an Licht zu geben, wenn man mit der trocknen<lb/>
Hand darüber hinfuhr.</p><lb/>
              <p>Ein anderes Zoophytengeschlecht, bey dem<lb/>
sich das Vermögen zu leuchten in hohem Grade<lb/>
findet, ist das Pyrosoma. Alle drey Arten, die<lb/>
bis jetzt von demselben entdeckt sind, phospho-<lb/>
resciren <note place="foot" n="p)"><hi rendition="#k">Le Sueur</hi>, Bulletin de la Soc. philom. A. 1815. p. 70.</note>. Beym Pyrosoma Atlanticum <hi rendition="#k">Péron</hi>.<lb/>
verhält sich die Phosphorescenz auf ähnliche Art,<lb/>
wie bey der von <hi rendition="#k">Spallanzani</hi> beobachteten Mo-<lb/>
duse. Gleich dieser äu&#x017F;sert dasselbe in regelmä-<lb/>
&#x017F;sigen Zwischenräumen eine abwechselnde Zusam-<lb/>
menziehung und Erweiterung. Das Leuchten ent-<lb/>
steht während der Zusammenziehung und ver-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">schwin-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[91/0103] unter 34° 33′ Breite, drey leuchtende Medusen, die Medusa aurita Bast., M. pelagica Bosc. und eine dritte, die sich der M. hysocella Vandelli näherte. Keine derselben leuchtete als bey Er- schütterungen. Diese waren aber schon in gerin- gem Grade hinreichend, den Glanz hervorzubrin- gen. Beym Galvanisiren einer Meduse erschien das Leuchten oft schon im Augenblick des Schlie- ſsens der Kette, ohngeachtet die Metalle nicht in unmittelbarer Berührung mit dem Zoophyt waren. Die Finger, womit man die Meduse berührt hatte, blieben noch einige Minuten leuchtend. Holz, das mit derselben gerieben war und schon aufge- hört hatte zu phosphoresciren, fing von neuem an Licht zu geben, wenn man mit der trocknen Hand darüber hinfuhr. Ein anderes Zoophytengeschlecht, bey dem sich das Vermögen zu leuchten in hohem Grade findet, ist das Pyrosoma. Alle drey Arten, die bis jetzt von demselben entdeckt sind, phospho- resciren p). Beym Pyrosoma Atlanticum Péron. verhält sich die Phosphorescenz auf ähnliche Art, wie bey der von Spallanzani beobachteten Mo- duse. Gleich dieser äuſsert dasselbe in regelmä- ſsigen Zwischenräumen eine abwechselnde Zusam- menziehung und Erweiterung. Das Leuchten ent- steht während der Zusammenziehung und ver- schwin- p) Le Sueur, Bulletin de la Soc. philom. A. 1815. p. 70.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/103
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/103>, abgerufen am 27.11.2024.