tropfen zu der Beobachtung nimmt. Vorzüglich wichtig ist die zweyte Bedingung. So oft ich Blut von Fröschen untersuchte, an welchen ich vorher das Rückenmark durchschnitten, oder an- haltend gereitzt hatte, bemerkte ich daran gar keine, oder doch nur schwache Bewegungen, wenn auch das Athemholen und der Herzschlag noch ihren Fortgang hatten.
Ich versuchte, jene Bewegungen durch war- mes Wasser zu verstärken, doch ohne Erfolg. Eben so wenig bemerkte ich eine Zunahme dersel- ben, wenn ich das Glas des Objektenträgers durch Reiben elektrisch machte, ehe ich das Blut darauf fallen liess. Phosphorsäure machte, dass die Blut- kügelchen in kleinere Kügelchen zerfielen, brachte aber keine Zuckungen in dem Blutkuchen hervor.
Aber nicht blos das Blut äussert freywillige Bewegungen. In dem mit Wasser verdünnten Saft der Eyerstöcke eines Frosches, worin die Eyer noch unentwickelt waren, traf ich Kügel- chen an, die kaum den zehnten Theil des Durch- messers der Blutkügelchen hatten, und in einer beständigen, jedoch sehr langsamen und nur bey einer 300maligen Vergrösserung deutlich bemerk- baren Bewegung waren. An Einer Stelle, wo sich mehrere Kügelchen zusammengehäuft hatten, fand eine stärkere, zuckende Bewegung statt, die eine ziemlich lange Zeit anhielt.
Eben
IV. Bd. T t
tropfen zu der Beobachtung nimmt. Vorzüglich wichtig ist die zweyte Bedingung. So oft ich Blut von Fröschen untersuchte, an welchen ich vorher das Rückenmark durchschnitten, oder an- haltend gereitzt hatte, bemerkte ich daran gar keine, oder doch nur schwache Bewegungen, wenn auch das Athemholen und der Herzschlag noch ihren Fortgang hatten.
Ich versuchte, jene Bewegungen durch war- mes Wasser zu verstärken, doch ohne Erfolg. Eben so wenig bemerkte ich eine Zunahme dersel- ben, wenn ich das Glas des Objektenträgers durch Reiben elektrisch machte, ehe ich das Blut darauf fallen lieſs. Phosphorsäure machte, daſs die Blut- kügelchen in kleinere Kügelchen zerfielen, brachte aber keine Zuckungen in dem Blutkuchen hervor.
Aber nicht blos das Blut äussert freywillige Bewegungen. In dem mit Wasser verdünnten Saft der Eyerstöcke eines Frosches, worin die Eyer noch unentwickelt waren, traf ich Kügel- chen an, die kaum den zehnten Theil des Durch- messers der Blutkügelchen hatten, und in einer beständigen, jedoch sehr langsamen und nur bey einer 300maligen Vergröſserung deutlich bemerk- baren Bewegung waren. An Einer Stelle, wo sich mehrere Kügelchen zusammengehäuft hatten, fand eine stärkere, zuckende Bewegung statt, die eine ziemlich lange Zeit anhielt.
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tropfen zu der Beobachtung nimmt. Vorzüglich
wichtig ist die zweyte Bedingung. So oft ich
Blut von Fröschen untersuchte, an welchen ich
vorher das Rückenmark durchschnitten, oder an-
haltend gereitzt hatte, bemerkte ich daran gar
keine, oder doch nur schwache Bewegungen, wenn
auch das Athemholen und der Herzschlag noch
ihren Fortgang hatten.
Ich versuchte, jene Bewegungen durch war-
mes Wasser zu verstärken, doch ohne Erfolg.
Eben so wenig bemerkte ich eine Zunahme dersel-
ben, wenn ich das Glas des Objektenträgers durch
Reiben elektrisch machte, ehe ich das Blut darauf
fallen lieſs. Phosphorsäure machte, daſs die Blut-
kügelchen in kleinere Kügelchen zerfielen, brachte
aber keine Zuckungen in dem Blutkuchen hervor.
Aber nicht blos das Blut äussert freywillige
Bewegungen. In dem mit Wasser verdünnten
Saft der Eyerstöcke eines Frosches, worin die
Eyer noch unentwickelt waren, traf ich Kügel-
chen an, die kaum den zehnten Theil des Durch-
messers der Blutkügelchen hatten, und in einer
beständigen, jedoch sehr langsamen und nur bey
einer 300maligen Vergröſserung deutlich bemerk-
baren Bewegung waren. An Einer Stelle, wo
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fand eine stärkere, zuckende Bewegung statt, die
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/673>, abgerufen am 25.11.2024.
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