ser jener Säure liefert dieser schwefelsaures Kali, schwefelsauren Kalk, salzsaures Ammonium, eine thierische Materie und eine ölige Substanz, welche die Stelle des fehlenden Harnstoffs zu ersetzen scheint. Die Harnsäure und die Mittelsalze sind ihm in grösserer Menge als dem menschlichen Harn beygemischt q).
Die Exkremente der Vögel, welche eine Mi- schung von Koth und Harn sind, enthalten eben- falls Harnsäure, nebst phosphorsaurem und koh- lensaurem Kalk, und zwar von diesen beyden Mittelsalzen mehr, als sich aus dem Futter abschei- den lässt r).
Der Harn der Amphibien ist eine feste, dem Koth anhängende Substanz. Bey den deutschen Landeidechsen ist sie weich, fettig anzufühlen, kreideweiss, von stark urinösem Geruch, aber ohne merklichen Geschmack. Scholz fand in ihr 0,94 Theile Harnsäure, 0,02 Ammonium, und 0,03 phosphorsauren Kalk, aber keinen Harnstoff s).
Die Harnsäure traf Proustt) auch in dem Harn der Lacerta Iguana an. Vauquelinv)
glaubt
q)Vauquelin ebendas. T. 17. p. 310.
r)Vauquelin, Ann. de Chimie. T. 29. p. 3. -- Che- vreul ebendas. T. 72. p. 294.
s)Von Schreibers a. a. O. S. 89 ff.
t) Ann. de Chimie. T. 1. p. 198.
v)Fourcroy Syst. des conn. chim. T. 10. p. 264.
ser jener Säure liefert dieser schwefelsaures Kali, schwefelsauren Kalk, salzsaures Ammonium, eine thierische Materie und eine ölige Substanz, welche die Stelle des fehlenden Harnstoffs zu ersetzen scheint. Die Harnsäure und die Mittelsalze sind ihm in gröſserer Menge als dem menschlichen Harn beygemischt q).
Die Exkremente der Vögel, welche eine Mi- schung von Koth und Harn sind, enthalten eben- falls Harnsäure, nebst phosphorsaurem und koh- lensaurem Kalk, und zwar von diesen beyden Mittelsalzen mehr, als sich aus dem Futter abschei- den läſst r).
Der Harn der Amphibien ist eine feste, dem Koth anhängende Substanz. Bey den deutschen Landeidechsen ist sie weich, fettig anzufühlen, kreideweiſs, von stark urinösem Geruch, aber ohne merklichen Geschmack. Scholz fand in ihr 0,94 Theile Harnsäure, 0,02 Ammonium, und 0,03 phosphorsauren Kalk, aber keinen Harnstoff s).
Die Harnsäure traf Proustt) auch in dem Harn der Lacerta Iguana an. Vauquelinv)
glaubt
q)Vauquelin ebendas. T. 17. p. 310.
r)Vauquelin, Ann. de Chimie. T. 29. p. 3. — Che- vreul ebendas. T. 72. p. 294.
s)Von Schreibers a. a. O. S. 89 ff.
t) Ann. de Chimie. T. 1. p. 198.
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ser jener Säure liefert dieser schwefelsaures Kali,
schwefelsauren Kalk, salzsaures Ammonium, eine
thierische Materie und eine ölige Substanz, welche
die Stelle des fehlenden Harnstoffs zu ersetzen
scheint. Die Harnsäure und die Mittelsalze sind
ihm in gröſserer Menge als dem menschlichen
Harn beygemischt q).
Die Exkremente der Vögel, welche eine Mi-
schung von Koth und Harn sind, enthalten eben-
falls Harnsäure, nebst phosphorsaurem und koh-
lensaurem Kalk, und zwar von diesen beyden
Mittelsalzen mehr, als sich aus dem Futter abschei-
den läſst r).
Der Harn der Amphibien ist eine feste, dem
Koth anhängende Substanz. Bey den deutschen
Landeidechsen ist sie weich, fettig anzufühlen,
kreideweiſs, von stark urinösem Geruch, aber ohne
merklichen Geschmack. Scholz fand in ihr 0,94
Theile Harnsäure, 0,02 Ammonium, und 0,03
phosphorsauren Kalk, aber keinen Harnstoff s).
Die Harnsäure traf Proust t) auch in dem
Harn der Lacerta Iguana an. Vauquelin v)
glaubt
q) Vauquelin ebendas. T. 17. p. 310.
r) Vauquelin, Ann. de Chimie. T. 29. p. 3. — Che-
vreul ebendas. T. 72. p. 294.
s) Von Schreibers a. a. O. S. 89 ff.
t) Ann. de Chimie. T. 1. p. 198.
v) Fourcroy Syst. des conn. chim. T. 10. p. 264.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/628>, abgerufen am 22.11.2024.
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