indem am positiven Pol kein Spur, oder nur einzelne Flocken davon zu bemerken sind m). Daher findet man nur in dem ungeronnenen Theil des Bluts, nicht aber in dem Faserstoff desselben, Natrum n); hingegen verbindet sich, wenn man Serum oder Eyweiss durch Säuren zum Gerinnen bringt, die Säure auf's innigste mit dem geron- nenen Theil o). Es geht hier etwas Aehnliches wie in jenem Fall zwischen den Polen der Vol- taischen Säule vor; das Alkali wird nicht von der Säure neutralisirt, sondern jenes verlässt eine Materie, deren sich dieses bemächtigt. Das Nehm- liche geschieht beym Gerinnen der Milch. Bringt man dieses durch eine Säure, z. B. durch Salpe- tersäure, hervor, so findet man keine Spur von Salpeter in den Molken. Schon Scheele bemerkte dies p). Er übersah aber, was nachher Fourcroy beobachtete q), dass sich die angewandte Säure,
wenn
m)Brande, Philos. Transact. Y. 1809. P. 2. No. 21. -- Hisincer in Gilbert's Annalen der Physik. B. 27. S. 304. -- Hisinger nennt das den negativen Pol, was bey Brande der positive heisst. Die Verschie- denheit der Benennung rührt aber blos von der ver- schiedenen Construktion her, deren sie sich bedienten.
n)Hildebrand in Crell's chem. Annalen. 1799. B. 1. S. 150.
o)Thenard, Mem. de la Soc. d' Arcueil. T. 2. p. 36.
p) Neue Abhandl. der Schwed. Akademie. J. 1780. S. 111.
q) Mem. de l' Institut. Sc. mathem. et phys. T. 6. p. 332.
indem am positiven Pol kein Spur, oder nur einzelne Flocken davon zu bemerken sind m). Daher findet man nur in dem ungeronnenen Theil des Bluts, nicht aber in dem Faserstoff desselben, Natrum n); hingegen verbindet sich, wenn man Serum oder Eyweiſs durch Säuren zum Gerinnen bringt, die Säure auf’s innigste mit dem geron- nenen Theil o). Es geht hier etwas Aehnliches wie in jenem Fall zwischen den Polen der Vol- taischen Säule vor; das Alkali wird nicht von der Säure neutralisirt, sondern jenes verläſst eine Materie, deren sich dieses bemächtigt. Das Nehm- liche geschieht beym Gerinnen der Milch. Bringt man dieses durch eine Säure, z. B. durch Salpe- tersäure, hervor, so findet man keine Spur von Salpeter in den Molken. Schon Scheele bemerkte dies p). Er übersah aber, was nachher Fourcroy beobachtete q), daſs sich die angewandte Säure,
wenn
m)Brande, Philos. Transact. Y. 1809. P. 2. No. 21. — Hisincer in Gilbert’s Annalen der Physik. B. 27. S. 304. — Hisinger nennt das den negativen Pol, was bey Brande der positive heiſst. Die Verschie- denheit der Benennung rührt aber blos von der ver- schiedenen Construktion her, deren sie sich bedienten.
n)Hildebrand in Crell’s chem. Annalen. 1799. B. 1. S. 150.
o)Thénard, Mém. de la Soc. d’ Arcueil. T. 2. p. 36.
p) Neue Abhandl. der Schwed. Akademie. J. 1780. S. 111.
q) Mém. de l’ Institut. Sc. mathém. et phys. T. 6. p. 332.
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Daher findet man nur in dem ungeronnenen Theil
des Bluts, nicht aber in dem Faserstoff desselben,
Natrum n); hingegen verbindet sich, wenn man
Serum oder Eyweiſs durch Säuren zum Gerinnen
bringt, die Säure auf’s innigste mit dem geron-
nenen Theil o). Es geht hier etwas Aehnliches
wie in jenem Fall zwischen den Polen der Vol-
taischen Säule vor; das Alkali wird nicht von
der Säure neutralisirt, sondern jenes verläſst eine
Materie, deren sich dieses bemächtigt. Das Nehm-
liche geschieht beym Gerinnen der Milch. Bringt
man dieses durch eine Säure, z. B. durch Salpe-
tersäure, hervor, so findet man keine Spur von
Salpeter in den Molken. Schon Scheele bemerkte
dies p). Er übersah aber, was nachher Fourcroy
beobachtete q), daſs sich die angewandte Säure,
wenn
m) Brande, Philos. Transact. Y. 1809. P. 2. No. 21. —
Hisincer in Gilbert’s Annalen der Physik. B. 27.
S. 304. — Hisinger nennt das den negativen Pol,
was bey Brande der positive heiſst. Die Verschie-
denheit der Benennung rührt aber blos von der ver-
schiedenen Construktion her, deren sie sich bedienten.
n) Hildebrand in Crell’s chem. Annalen. 1799. B. 1.
S. 150.
o) Thénard, Mém. de la Soc. d’ Arcueil. T. 2. p. 36.
p) Neue Abhandl. der Schwed. Akademie. J. 1780.
S. 111.
q) Mém. de l’ Institut. Sc. mathém. et phys. T. 6. p. 332.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/578>, abgerufen am 22.11.2024.
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