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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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After liegende Oeffnungen ein q), und diese Oeff-
nungen ersetzen dann den mit Schuppen bedeck-
ten und keiner Einsaugung durch die Oberfläche
des Körpers fähigen Fischen die Stelle der bey
den übrigen Thieren für Feuchtigkeiten durchdring-
lichen Oberhaut. Aber wie es sich hiermit auch
verhält, so ist doch gewiss jene Flüssigkeit nicht
eine aus dem Blute abgeschiedene Materie, da
hierzu ihr Salzgehalt viel zu gross ist. Ohne
Zweifel wird sie in dem Zellgewebe assimilirt,
und nach dieser Verähnlichung von den absorbi-
renden Gefässen oder den Venen eingesogen, da
in vielen Fällen statt derselben ein gallertartiger Saft
gefunden ist, der in einer zelligen Haut einge-
schlossen war r).

Zu diesen Gründen kömmt noch ein vierter,
der sich von der Analogie der Insekten hernehmen
lässt. Cuvier s) zeigte zuerst, dass bey allen
durch Luftröhren athmenden Insekten die Ernäh-
rung ohne alle ästige Gefässe, blos vermittelst des
in den Zwischenräumen der Eingeweide und im
Parenchyma derselben enthaltenen Nahrungssafts
geschieht. Seitdem nachher von Posselt, Ram-
dohr
und mir eine beträchtliche Anzahl Insekten

zerglie-
q) Monro a. a. O. -- Bloch, Schriften der Berliner
Gesellsch. naturf. Freunde. B. 6. S. 386.
r) Haller l. c. T. IV. In Addendis. p. 591.
s) Mem. de la Soc. d'Hist. nat, de Paris. An VII. p. 34.

After liegende Oeffnungen ein q), und diese Oeff-
nungen ersetzen dann den mit Schuppen bedeck-
ten und keiner Einsaugung durch die Oberfläche
des Körpers fähigen Fischen die Stelle der bey
den übrigen Thieren für Feuchtigkeiten durchdring-
lichen Oberhaut. Aber wie es sich hiermit auch
verhält, so ist doch gewiſs jene Flüssigkeit nicht
eine aus dem Blute abgeschiedene Materie, da
hierzu ihr Salzgehalt viel zu groſs ist. Ohne
Zweifel wird sie in dem Zellgewebe assimilirt,
und nach dieser Verähnlichung von den absorbi-
renden Gefäſsen oder den Venen eingesogen, da
in vielen Fällen statt derselben ein gallertartiger Saft
gefunden ist, der in einer zelligen Haut einge-
schlossen war r).

Zu diesen Gründen kömmt noch ein vierter,
der sich von der Analogie der Insekten hernehmen
läſst. Cuvier s) zeigte zuerst, daſs bey allen
durch Luftröhren athmenden Insekten die Ernäh-
rung ohne alle ästige Gefäſse, blos vermittelst des
in den Zwischenräumen der Eingeweide und im
Parenchyma derselben enthaltenen Nahrungssafts
geschieht. Seitdem nachher von Posselt, Ram-
dohr
und mir eine beträchtliche Anzahl Insekten

zerglie-
q) Monro a. a. O. — Bloch, Schriften der Berliner
Gesellsch. naturf. Freunde. B. 6. S. 386.
r) Haller l. c. T. IV. In Addendis. p. 591.
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[522/0538] After liegende Oeffnungen ein q), und diese Oeff- nungen ersetzen dann den mit Schuppen bedeck- ten und keiner Einsaugung durch die Oberfläche des Körpers fähigen Fischen die Stelle der bey den übrigen Thieren für Feuchtigkeiten durchdring- lichen Oberhaut. Aber wie es sich hiermit auch verhält, so ist doch gewiſs jene Flüssigkeit nicht eine aus dem Blute abgeschiedene Materie, da hierzu ihr Salzgehalt viel zu groſs ist. Ohne Zweifel wird sie in dem Zellgewebe assimilirt, und nach dieser Verähnlichung von den absorbi- renden Gefäſsen oder den Venen eingesogen, da in vielen Fällen statt derselben ein gallertartiger Saft gefunden ist, der in einer zelligen Haut einge- schlossen war r). Zu diesen Gründen kömmt noch ein vierter, der sich von der Analogie der Insekten hernehmen läſst. Cuvier s) zeigte zuerst, daſs bey allen durch Luftröhren athmenden Insekten die Ernäh- rung ohne alle ästige Gefäſse, blos vermittelst des in den Zwischenräumen der Eingeweide und im Parenchyma derselben enthaltenen Nahrungssafts geschieht. Seitdem nachher von Posselt, Ram- dohr und mir eine beträchtliche Anzahl Insekten zerglie- q) Monro a. a. O. — Bloch, Schriften der Berliner Gesellsch. naturf. Freunde. B. 6. S. 386. r) Haller l. c. T. IV. In Addendis. p. 591. s) Mém. de la Soc. d’Hist. nat, de Paris. An VII. p. 34.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/538>, abgerufen am 22.11.2024.