nungen sind vorzüglich den Blättern eigen. Sie finden sich nie an der Wurzel, selten an den Geschlechtstheilen und Früchten. Sie kommen nicht bey den Tangen, Conferven, Pilzen, Flech- ten, Lebermoosen, Najaden und unter dem Was- ser lebenden Pflanzen vor p). Unter den Laub- moosen giebt es nur einige Arten, welche Spalt- öffnungen haben, und diese besitzen sie blos an den Fruchtkapseln q). Die Poren fehlen also im Allgemeinen solchen vegetabilischen Körpern und solchen Pflanzentheilen, die blos im Wasser oder wenigstens in einer feuchten Atmosphäre wach- sen. Hieraus folgt, dass sie nicht zur Einsau- gung des Wassers dienen können. In dem Vor- kommen dieser Organe an den beyden Flächen der Blätter ist aber, wie Rudolphir) gezeigt hat, eine grosse Uebereinstimmung mit den Re- sultaten der obigen Bonnetschen Versuche über das Einsaugungsvermögen dieser Flächen nicht zu verkennen. Ferner ist, wie wir oben gesehen ha- ben, die einsaugende Blattfläche zugleich die aus- hauchende, und das Einsaugen wie das Aushauchen erstreckt sich sowohl auf Luft, als auf Wasser. Wir müssen also weiter schliessen, dass die
Spalt-
p)Rudolphi's Anat. der Pfl. S. 62 ff.
q) L. C. Treviranus's Beyträge zur Pflanzenphysiol. S. 9 ff.
r) A. a. O. S. 101.
C 3
nungen sind vorzüglich den Blättern eigen. Sie finden sich nie an der Wurzel, selten an den Geschlechtstheilen und Früchten. Sie kommen nicht bey den Tangen, Conferven, Pilzen, Flech- ten, Lebermoosen, Najaden und unter dem Was- ser lebenden Pflanzen vor p). Unter den Laub- moosen giebt es nur einige Arten, welche Spalt- öffnungen haben, und diese besitzen sie blos an den Fruchtkapseln q). Die Poren fehlen also im Allgemeinen solchen vegetabilischen Körpern und solchen Pflanzentheilen, die blos im Wasser oder wenigstens in einer feuchten Atmosphäre wach- sen. Hieraus folgt, daſs sie nicht zur Einsau- gung des Wassers dienen können. In dem Vor- kommen dieser Organe an den beyden Flächen der Blätter ist aber, wie Rudolphir) gezeigt hat, eine groſse Uebereinstimmung mit den Re- sultaten der obigen Bonnetschen Versuche über das Einsaugungsvermögen dieser Flächen nicht zu verkennen. Ferner ist, wie wir oben gesehen ha- ben, die einsaugende Blattfläche zugleich die aus- hauchende, und das Einsaugen wie das Aushauchen erstreckt sich sowohl auf Luft, als auf Wasser. Wir müssen also weiter schlieſsen, daſs die
Spalt-
p)Rudolphi’s Anat. der Pfl. S. 62 ff.
q) L. C. Treviranus’s Beyträge zur Pflanzenphysiol. S. 9 ff.
r) A. a. O. S. 101.
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[37/0053]
nungen sind vorzüglich den Blättern eigen. Sie
finden sich nie an der Wurzel, selten an den
Geschlechtstheilen und Früchten. Sie kommen
nicht bey den Tangen, Conferven, Pilzen, Flech-
ten, Lebermoosen, Najaden und unter dem Was-
ser lebenden Pflanzen vor p). Unter den Laub-
moosen giebt es nur einige Arten, welche Spalt-
öffnungen haben, und diese besitzen sie blos an
den Fruchtkapseln q). Die Poren fehlen also im
Allgemeinen solchen vegetabilischen Körpern und
solchen Pflanzentheilen, die blos im Wasser oder
wenigstens in einer feuchten Atmosphäre wach-
sen. Hieraus folgt, daſs sie nicht zur Einsau-
gung des Wassers dienen können. In dem Vor-
kommen dieser Organe an den beyden Flächen
der Blätter ist aber, wie Rudolphi r) gezeigt
hat, eine groſse Uebereinstimmung mit den Re-
sultaten der obigen Bonnetschen Versuche über
das Einsaugungsvermögen dieser Flächen nicht zu
verkennen. Ferner ist, wie wir oben gesehen ha-
ben, die einsaugende Blattfläche zugleich die aus-
hauchende, und das Einsaugen wie das Aushauchen
erstreckt sich sowohl auf Luft, als auf Wasser.
Wir müssen also weiter schlieſsen, daſs die
Spalt-
p) Rudolphi’s Anat. der Pfl. S. 62 ff.
q) L. C. Treviranus’s Beyträge zur Pflanzenphysiol.
S. 9 ff.
r) A. a. O. S. 101.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/53>, abgerufen am 22.11.2024.
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