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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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dass er in dem Brustgange zuweilen schon die
rothe Farbe des Bluts besitzt. Auffallend zeigt
sich diese allmählige Verähnlichung in den Ver-
suchen, die Reuss und Emmert, und nach ih-
nen Vauquelin, mit dem Speisesaft der Milch-
gefässe von Pferden anstellten.

Nach Reuss's und Emmert's Versuchen f) ist
der Chylus der Pferde eine Flüssigkeit von milch-
weisser, gelblicher, oder gelblich-grauer Farbe,
salzigem Geschmack, und einem Geruch, welcher
dem des männlichen Saamens ähnlich ist. Er
lässt sich wie das Blut durch die Einwirkung
der atmosphärischen Luft und des Wassers, so
wie durch mechanische Mittel, in drey, dem Blut-
wasser, dem Faserstoff und dem Cruor ähnliche
Bestandtheile trennen. Der seröse Theil enthält,
wie das Blutwasser, sehr viel Wasser, etwas
ätzendes Natrum und Kochsalz, Eyweissstoff, ei-
nen Bestandtheil, den Reuss und Emmert für
Gallerte halten, und phosphorsaures Eisen. Der
dem Cruor ähnliche Theil besteht aus Eyweiss-
stoff, der Substanz, die Jene Gallerte nennen, und
phosphorsaurem Eisen. Der faserige Theil ver-
hält sich wie der Faserstoff des Bluts.

Der Speisesaft unterscheidet sich aber von
dem Blut durch einen geringern Grad von Ge-

rinnbar-
f) Scherer's allgem. Journal der Chemie. B. 5. S. 164.
-- Reil's u. Autenrieth's Archiv f. d. Physiol.
B. 8. S. 145.

daſs er in dem Brustgange zuweilen schon die
rothe Farbe des Bluts besitzt. Auffallend zeigt
sich diese allmählige Verähnlichung in den Ver-
suchen, die Reuss und Emmert, und nach ih-
nen Vauquelin, mit dem Speisesaft der Milch-
gefäſse von Pferden anstellten.

Nach Reuss’s und Emmert’s Versuchen f) ist
der Chylus der Pferde eine Flüssigkeit von milch-
weisser, gelblicher, oder gelblich-grauer Farbe,
salzigem Geschmack, und einem Geruch, welcher
dem des männlichen Saamens ähnlich ist. Er
läſst sich wie das Blut durch die Einwirkung
der atmosphärischen Luft und des Wassers, so
wie durch mechanische Mittel, in drey, dem Blut-
wasser, dem Faserstoff und dem Cruor ähnliche
Bestandtheile trennen. Der seröse Theil enthält,
wie das Blutwasser, sehr viel Wasser, etwas
ätzendes Natrum und Kochsalz, Eyweiſsstoff, ei-
nen Bestandtheil, den Reuss und Emmert für
Gallerte halten, und phosphorsaures Eisen. Der
dem Cruor ähnliche Theil besteht aus Eyweiſs-
stoff, der Substanz, die Jene Gallerte nennen, und
phosphorsaurem Eisen. Der faserige Theil ver-
hält sich wie der Faserstoff des Bluts.

Der Speisesaft unterscheidet sich aber von
dem Blut durch einen geringern Grad von Ge-

rinnbar-
f) Scherer’s allgem. Journal der Chemie. B. 5. S. 164.
Reil’s u. Autenrieth’s Archiv f. d. Physiol.
B. 8. S. 145.
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[490/0506] daſs er in dem Brustgange zuweilen schon die rothe Farbe des Bluts besitzt. Auffallend zeigt sich diese allmählige Verähnlichung in den Ver- suchen, die Reuss und Emmert, und nach ih- nen Vauquelin, mit dem Speisesaft der Milch- gefäſse von Pferden anstellten. Nach Reuss’s und Emmert’s Versuchen f) ist der Chylus der Pferde eine Flüssigkeit von milch- weisser, gelblicher, oder gelblich-grauer Farbe, salzigem Geschmack, und einem Geruch, welcher dem des männlichen Saamens ähnlich ist. Er läſst sich wie das Blut durch die Einwirkung der atmosphärischen Luft und des Wassers, so wie durch mechanische Mittel, in drey, dem Blut- wasser, dem Faserstoff und dem Cruor ähnliche Bestandtheile trennen. Der seröse Theil enthält, wie das Blutwasser, sehr viel Wasser, etwas ätzendes Natrum und Kochsalz, Eyweiſsstoff, ei- nen Bestandtheil, den Reuss und Emmert für Gallerte halten, und phosphorsaures Eisen. Der dem Cruor ähnliche Theil besteht aus Eyweiſs- stoff, der Substanz, die Jene Gallerte nennen, und phosphorsaurem Eisen. Der faserige Theil ver- hält sich wie der Faserstoff des Bluts. Der Speisesaft unterscheidet sich aber von dem Blut durch einen geringern Grad von Ge- rinnbar- f) Scherer’s allgem. Journal der Chemie. B. 5. S. 164. — Reil’s u. Autenrieth’s Archiv f. d. Physiol. B. 8. S. 145.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/506>, abgerufen am 22.11.2024.