Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

Ochsenmist findet sich weder dieses, noch eine
freye Säure v). In dem Menschenkoth giebt es,
nach Berzelius w), von salzigen und erdigen
Bestandtheilen kohlensaures, salzsaures und schwe-
felsaures Natrum, etwas Kieselerde, phosphorsau-
re Bittererde und phosphorsaure Kalkerde.

Die Hauptbestandtheile des Koths sind Sub-
stanzen, die von den gastrischen Säften, beson-
ders von der Galle, herrühren. Berzelius x)
fand in den menschlichen Exkrementen unzer-
setzte Galle, Eyweissstoff, Gallenharz und zwey
eigenthümliche Substanzen.

Das Gallenharz des Koths hat im Wesentli-
chen dieselbe Beschaffenheit wie dasjenige, wel-
ches aus der frischen Galle durch Säuren gefällt
wird. Berzelius führt zwar einige Verschieden-
heiten zwischen jenem und dem letztern an, z. B.
dass das Harz des Koths, mit Schwefelsäure ge-
fällt, nicht wie das der frischen Galle beym Ab-
dampfen rothbraun, sondern schmutzig graubraun
wird. Aber diese Unterschiede scheinen mir nicht
wesentlich zu seyn.

Jenes Gallenharz der Exkremente ist in dem
Bodensatz, den der wässrige Auszug derselben

absetzt,
v) Thaer und Einhof a. a. O.
w) A. a. O.
x) A. a. O.
IV. Bd. H h

Ochsenmist findet sich weder dieses, noch eine
freye Säure v). In dem Menschenkoth giebt es,
nach Berzelius w), von salzigen und erdigen
Bestandtheilen kohlensaures, salzsaures und schwe-
felsaures Natrum, etwas Kieselerde, phosphorsau-
re Bittererde und phosphorsaure Kalkerde.

Die Hauptbestandtheile des Koths sind Sub-
stanzen, die von den gastrischen Säften, beson-
ders von der Galle, herrühren. Berzelius x)
fand in den menschlichen Exkrementen unzer-
setzte Galle, Eyweiſsstoff, Gallenharz und zwey
eigenthümliche Substanzen.

Das Gallenharz des Koths hat im Wesentli-
chen dieselbe Beschaffenheit wie dasjenige, wel-
ches aus der frischen Galle durch Säuren gefällt
wird. Berzelius führt zwar einige Verschieden-
heiten zwischen jenem und dem letztern an, z. B.
daſs das Harz des Koths, mit Schwefelsäure ge-
fällt, nicht wie das der frischen Galle beym Ab-
dampfen rothbraun, sondern schmutzig graubraun
wird. Aber diese Unterschiede scheinen mir nicht
wesentlich zu seyn.

Jenes Gallenharz der Exkremente ist in dem
Bodensatz, den der wässrige Auszug derselben

absetzt,
v) Thaer und Einhof a. a. O.
w) A. a. O.
x) A. a. O.
IV. Bd. H h
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0497" n="481"/>
Ochsenmist findet sich weder dieses, noch eine<lb/>
freye Säure <note place="foot" n="v)"><hi rendition="#k">Thaer</hi> und <hi rendition="#k">Einhof</hi> a. a. O.</note>. In dem Menschenkoth giebt es,<lb/>
nach <hi rendition="#k">Berzelius</hi> <note place="foot" n="w)">A. a. O.</note>, von salzigen und erdigen<lb/>
Bestandtheilen kohlensaures, salzsaures und schwe-<lb/>
felsaures Natrum, etwas Kieselerde, phosphorsau-<lb/>
re Bittererde und phosphorsaure Kalkerde.</p><lb/>
                <p>Die Hauptbestandtheile des Koths sind Sub-<lb/>
stanzen, die von den gastrischen Säften, beson-<lb/>
ders von der Galle, herrühren. <hi rendition="#k">Berzelius</hi> <note place="foot" n="x)">A. a. O.</note><lb/>
fand in den menschlichen Exkrementen unzer-<lb/>
setzte Galle, Eywei&#x017F;sstoff, Gallenharz und zwey<lb/>
eigenthümliche Substanzen.</p><lb/>
                <p>Das Gallenharz des Koths hat im Wesentli-<lb/>
chen dieselbe Beschaffenheit wie dasjenige, wel-<lb/>
ches aus der frischen Galle durch Säuren gefällt<lb/>
wird. <hi rendition="#k">Berzelius</hi> führt zwar einige Verschieden-<lb/>
heiten zwischen jenem und dem letztern an, z. B.<lb/>
da&#x017F;s das Harz des Koths, mit Schwefelsäure ge-<lb/>
fällt, nicht wie das der frischen Galle beym Ab-<lb/>
dampfen rothbraun, sondern schmutzig graubraun<lb/>
wird. Aber diese Unterschiede scheinen mir nicht<lb/>
wesentlich zu seyn.</p><lb/>
                <p>Jenes Gallenharz der Exkremente ist in dem<lb/>
Bodensatz, den der wässrige Auszug derselben<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">absetzt,</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#i">IV. Bd.</hi> H h</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[481/0497] Ochsenmist findet sich weder dieses, noch eine freye Säure v). In dem Menschenkoth giebt es, nach Berzelius w), von salzigen und erdigen Bestandtheilen kohlensaures, salzsaures und schwe- felsaures Natrum, etwas Kieselerde, phosphorsau- re Bittererde und phosphorsaure Kalkerde. Die Hauptbestandtheile des Koths sind Sub- stanzen, die von den gastrischen Säften, beson- ders von der Galle, herrühren. Berzelius x) fand in den menschlichen Exkrementen unzer- setzte Galle, Eyweiſsstoff, Gallenharz und zwey eigenthümliche Substanzen. Das Gallenharz des Koths hat im Wesentli- chen dieselbe Beschaffenheit wie dasjenige, wel- ches aus der frischen Galle durch Säuren gefällt wird. Berzelius führt zwar einige Verschieden- heiten zwischen jenem und dem letztern an, z. B. daſs das Harz des Koths, mit Schwefelsäure ge- fällt, nicht wie das der frischen Galle beym Ab- dampfen rothbraun, sondern schmutzig graubraun wird. Aber diese Unterschiede scheinen mir nicht wesentlich zu seyn. Jenes Gallenharz der Exkremente ist in dem Bodensatz, den der wässrige Auszug derselben absetzt, v) Thaer und Einhof a. a. O. w) A. a. O. x) A. a. O. IV. Bd. H h

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/497
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/497>, abgerufen am 22.11.2024.