sind vielleicht bey der Abscheidung des Gallen- stoffs auf ähnliche Art mitwirkend, wie die Pole einer Galvanischen Säule bey der Abscheidung des Eyweissstoffs aus animalischen Flüssigkeiten.
Nach den bisherigen Gründen vermuthe ich, dass der Chymus, der mit dem Magen- saft eine gallertartige Substanz aus- machte, nicht nur durch die Galle sei- ner überflüssigen Säure beraubt, son- dern auch völlig zersetzt, und in einen schleimartigen Zustand gebracht wird. Der im dünnen Darm befindliche Speisebrey ist indess eine Mischung aus assimilirten und aus- zuleerenden Stoffen. Es ist nicht leicht durch Versuche auszumachen, welche Bestandtheile des- selben zu den erstern, und welche zu den letz- tern gehören. Indess so viel ist ausgemacht, dass der Chymus nach dem untern Ende des dünnen Darms hin eine graue Farbe und ein milchartiges Ansehn bekömmt; dass die Säure, die er noch hatte, sich ganz, oder doch grösstentheils verlo- ren hat, und dass die in ihm befindlichen Eisen- theile noch weniger als vorher oxydirt sind c). Wenn aber Wernerd) fand, dass der Chymus im untern dünnen Darm an der Luft und in der
Wärme
c)Neergard a. a. O. -- Werner l. c. p. 29 sq. -- Emmert a. a. O.
d) L. c. p. 27.
sind vielleicht bey der Abscheidung des Gallen- stoffs auf ähnliche Art mitwirkend, wie die Pole einer Galvanischen Säule bey der Abscheidung des Eyweiſsstoffs aus animalischen Flüssigkeiten.
Nach den bisherigen Gründen vermuthe ich, daſs der Chymus, der mit dem Magen- saft eine gallertartige Substanz aus- machte, nicht nur durch die Galle sei- ner überflüssigen Säure beraubt, son- dern auch völlig zersetzt, und in einen schleimartigen Zustand gebracht wird. Der im dünnen Darm befindliche Speisebrey ist indeſs eine Mischung aus assimilirten und aus- zuleerenden Stoffen. Es ist nicht leicht durch Versuche auszumachen, welche Bestandtheile des- selben zu den erstern, und welche zu den letz- tern gehören. Indeſs so viel ist ausgemacht, daſs der Chymus nach dem untern Ende des dünnen Darms hin eine graue Farbe und ein milchartiges Ansehn bekömmt; daſs die Säure, die er noch hatte, sich ganz, oder doch gröſstentheils verlo- ren hat, und daſs die in ihm befindlichen Eisen- theile noch weniger als vorher oxydirt sind c). Wenn aber Wernerd) fand, daſs der Chymus im untern dünnen Darm an der Luft und in der
Wärme
c)Neergard a. a. O. — Werner l. c. p. 29 sq. — Emmert a. a. O.
d) L. c. p. 27.
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[472/0488]
sind vielleicht bey der Abscheidung des Gallen-
stoffs auf ähnliche Art mitwirkend, wie die Pole
einer Galvanischen Säule bey der Abscheidung des
Eyweiſsstoffs aus animalischen Flüssigkeiten.
Nach den bisherigen Gründen vermuthe ich,
daſs der Chymus, der mit dem Magen-
saft eine gallertartige Substanz aus-
machte, nicht nur durch die Galle sei-
ner überflüssigen Säure beraubt, son-
dern auch völlig zersetzt, und in einen
schleimartigen Zustand gebracht wird.
Der im dünnen Darm befindliche Speisebrey ist
indeſs eine Mischung aus assimilirten und aus-
zuleerenden Stoffen. Es ist nicht leicht durch
Versuche auszumachen, welche Bestandtheile des-
selben zu den erstern, und welche zu den letz-
tern gehören. Indeſs so viel ist ausgemacht, daſs
der Chymus nach dem untern Ende des dünnen
Darms hin eine graue Farbe und ein milchartiges
Ansehn bekömmt; daſs die Säure, die er noch
hatte, sich ganz, oder doch gröſstentheils verlo-
ren hat, und daſs die in ihm befindlichen Eisen-
theile noch weniger als vorher oxydirt sind c).
Wenn aber Werner d) fand, daſs der Chymus
im untern dünnen Darm an der Luft und in der
Wärme
c) Neergard a. a. O. — Werner l. c. p. 29 sq. —
Emmert a. a. O.
d) L. c. p. 27.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/488>, abgerufen am 22.11.2024.
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