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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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fässe liegen. Ein deutliches Gekröse giebt es auch
bey den Holothurien und Asterien.

Den Venen des Darmcanals ist ausser der
ausgezeichneten Art, wie sie von dem letztern
zurückkehren und sich zur Pfortader vereinigen,
noch der merkwürdige Umstand eigen, dass ih-
nen die Klappen der übrigen Venen gänzlich feh-
len, eine Eigenheit, die sich, wie schon oben
erwähnt ist, auch auf die Pfortader erstreckt.

Die Thiere der vier obern Classen besitzen
nebst den Blutgefässen noch eine andere Art Adern,
die Saugadern, die gleich jenen in alle Organe,
ausgenommen das Rückenmark, den Augapfel und
den Kindestheil des Mutterkuchens, dringen. Sie
haben einen geschlängelten Fortgang, verbinden
und trennen sich häufig während ihres Verlaufs,
besitzen zahlreiche Klappen in ihrem Innern, die
ihnen auswendig ein gegliedertes Ansehn geben,
enthalten eine durchsichtige Flüssigkeit, und füh-
ren diese durch einen einfachen oder doppelten
Hauptstamm, in welchem sie sich insgesammt
vereinigen, in die Hals- oder Schlüsselbeinvene.
Bey den Säugthieren, und vorzüglich bey dem
Menschen, dringen die kleinern Stämme aller die-
ser Gefässe, ehe sie zum Hauptstamm gelangen,
erst durch eine oder mehrere Drüsen, länglich-
runde, meist platte Organe, die aus Zellgewebe
und einem Netz von Blutgefässen bestehen, und

an

fäſse liegen. Ein deutliches Gekröse giebt es auch
bey den Holothurien und Asterien.

Den Venen des Darmcanals ist ausser der
ausgezeichneten Art, wie sie von dem letztern
zurückkehren und sich zur Pfortader vereinigen,
noch der merkwürdige Umstand eigen, daſs ih-
nen die Klappen der übrigen Venen gänzlich feh-
len, eine Eigenheit, die sich, wie schon oben
erwähnt ist, auch auf die Pfortader erstreckt.

Die Thiere der vier obern Classen besitzen
nebst den Blutgefäſsen noch eine andere Art Adern,
die Saugadern, die gleich jenen in alle Organe,
ausgenommen das Rückenmark, den Augapfel und
den Kindestheil des Mutterkuchens, dringen. Sie
haben einen geschlängelten Fortgang, verbinden
und trennen sich häufig während ihres Verlaufs,
besitzen zahlreiche Klappen in ihrem Innern, die
ihnen auswendig ein gegliedertes Ansehn geben,
enthalten eine durchsichtige Flüssigkeit, und füh-
ren diese durch einen einfachen oder doppelten
Hauptstamm, in welchem sie sich insgesammt
vereinigen, in die Hals- oder Schlüsselbeinvene.
Bey den Säugthieren, und vorzüglich bey dem
Menschen, dringen die kleinern Stämme aller die-
ser Gefäſse, ehe sie zum Hauptstamm gelangen,
erst durch eine oder mehrere Drüsen, länglich-
runde, meist platte Organe, die aus Zellgewebe
und einem Netz von Blutgefäſsen bestehen, und

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[461/0477] fäſse liegen. Ein deutliches Gekröse giebt es auch bey den Holothurien und Asterien. Den Venen des Darmcanals ist ausser der ausgezeichneten Art, wie sie von dem letztern zurückkehren und sich zur Pfortader vereinigen, noch der merkwürdige Umstand eigen, daſs ih- nen die Klappen der übrigen Venen gänzlich feh- len, eine Eigenheit, die sich, wie schon oben erwähnt ist, auch auf die Pfortader erstreckt. Die Thiere der vier obern Classen besitzen nebst den Blutgefäſsen noch eine andere Art Adern, die Saugadern, die gleich jenen in alle Organe, ausgenommen das Rückenmark, den Augapfel und den Kindestheil des Mutterkuchens, dringen. Sie haben einen geschlängelten Fortgang, verbinden und trennen sich häufig während ihres Verlaufs, besitzen zahlreiche Klappen in ihrem Innern, die ihnen auswendig ein gegliedertes Ansehn geben, enthalten eine durchsichtige Flüssigkeit, und füh- ren diese durch einen einfachen oder doppelten Hauptstamm, in welchem sie sich insgesammt vereinigen, in die Hals- oder Schlüsselbeinvene. Bey den Säugthieren, und vorzüglich bey dem Menschen, dringen die kleinern Stämme aller die- ser Gefäſse, ehe sie zum Hauptstamm gelangen, erst durch eine oder mehrere Drüsen, länglich- runde, meist platte Organe, die aus Zellgewebe und einem Netz von Blutgefäſsen bestehen, und an

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/477>, abgerufen am 22.11.2024.