Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Die in den bisher beschriebenen Theilen ab-
gesonderte Flüssigkeit ist ein dicker, grünlicher,
bey den meisten Thieren bitterer, doch bey dem
Foetus süsslicher, im Wasser auflöslicher Saft.

Es giebt keine thierische Materie, womit in
ältern Zeiten so viele, und doch so wenig frucht-
bare Versuche angestellt sind, als die Galle. Nur
darin kommen alle jene frühern Untersuchungen
überein, dass dieser Saft bey der Destillation Was-
ser, Geist, Oel, Luft und Kohle liefert, und dass
die Menge des Wassers darin sehr beträchtlich ist.
In den Angaben des Verhältnisses jener übrigen Be-
standtheile herrscht die grösste Verschiedenheit p).

Ausser diesen Substanzen giebt es nach Neu-
mann, Bruno, Stief, Bagliv und Willink in
der Galle auch Ammonium, dessen Gegenwart
aber von Hoffmann und Spielmann geläugnet
wurde.

Sylvius, Neumann, Hoffmann, Bruno, Hart-
mann, Willink und Cadet entdeckten auch Na-

trum
te Naturk. B. 1. S. 176. -- Ramdohr's Abh. über
die Verdauungswerkz. der Ins. S. 189. §. 117.
p) Die Resultate der ältern Versuche über die Galle
bis auf Röderer (De natura bilis. Argentor. 1767.),
Cadet (Mem. de l'Acad. des sc. de Paris. A. 1767.
p. 471. A. 1769. p. 66.) und Willink (Consider. bilis
physiolog. et patholog. Lugd. Bat. 1778.) findet man
in Haller's Elem. Physiol. T. VI. L. 23. S. 3. §. 13 sq.
p. 570 sq. gesammelt.

Die in den bisher beschriebenen Theilen ab-
gesonderte Flüssigkeit ist ein dicker, grünlicher,
bey den meisten Thieren bitterer, doch bey dem
Foetus süſslicher, im Wasser auflöslicher Saft.

Es giebt keine thierische Materie, womit in
ältern Zeiten so viele, und doch so wenig frucht-
bare Versuche angestellt sind, als die Galle. Nur
darin kommen alle jene frühern Untersuchungen
überein, daſs dieser Saft bey der Destillation Was-
ser, Geist, Oel, Luft und Kohle liefert, und daſs
die Menge des Wassers darin sehr beträchtlich ist.
In den Angaben des Verhältnisses jener übrigen Be-
standtheile herrscht die gröſste Verschiedenheit p).

Ausser diesen Substanzen giebt es nach Neu-
mann, Bruno, Stief, Bagliv und Willink in
der Galle auch Ammonium, dessen Gegenwart
aber von Hoffmann und Spielmann geläugnet
wurde.

Sylvius, Neumann, Hoffmann, Bruno, Hart-
mann, Willink und Cadet entdeckten auch Na-

trum
te Naturk. B. 1. S. 176. — Ramdohr’s Abh. über
die Verdauungswerkz. der Ins. S. 189. §. 117.
p) Die Resultate der ältern Versuche über die Galle
bis auf Röderer (De natura bilis. Argentor. 1767.),
Cadet (Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. A. 1767.
p. 471. A. 1769. p. 66.) und Willink (Consider. bilis
physiolog. et patholog. Lugd. Bat. 1778.) findet man
in Haller’s Elem. Physiol. T. VI. L. 23. S. 3. §. 13 sq.
p. 570 sq. gesammelt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0444" n="428"/>
                <p>Die in den bisher beschriebenen Theilen ab-<lb/>
gesonderte Flüssigkeit ist ein dicker, grünlicher,<lb/>
bey den meisten Thieren bitterer, doch bey dem<lb/>
Foetus sü&#x017F;slicher, im Wasser auflöslicher Saft.</p><lb/>
                <p>Es giebt keine thierische Materie, womit in<lb/>
ältern Zeiten so viele, und doch so wenig frucht-<lb/>
bare Versuche angestellt sind, als die Galle. Nur<lb/>
darin kommen alle jene frühern Untersuchungen<lb/>
überein, da&#x017F;s dieser Saft bey der Destillation Was-<lb/>
ser, Geist, Oel, Luft und Kohle liefert, und da&#x017F;s<lb/>
die Menge des Wassers darin sehr beträchtlich ist.<lb/>
In den Angaben des Verhältnisses jener übrigen Be-<lb/>
standtheile herrscht die grö&#x017F;ste Verschiedenheit <note place="foot" n="p)">Die Resultate der ältern Versuche über die Galle<lb/>
bis auf <hi rendition="#k">Röderer</hi> (De natura bilis. Argentor. 1767.),<lb/><hi rendition="#k">Cadet</hi> (Mém. de l&#x2019;Acad. des sc. de Paris. A. 1767.<lb/>
p. 471. A. 1769. p. 66.) und <hi rendition="#k">Willink</hi> (Consider. bilis<lb/>
physiolog. et patholog. Lugd. Bat. 1778.) findet man<lb/>
in <hi rendition="#k">Haller</hi>&#x2019;s Elem. Physiol. T. VI. L. 23. S. 3. §. 13 sq.<lb/>
p. 570 sq. gesammelt.</note>.</p><lb/>
                <p>Ausser diesen Substanzen giebt es nach <hi rendition="#k">Neu-<lb/>
mann, Bruno, Stief, Bagliv</hi> und <hi rendition="#k">Willink</hi> in<lb/>
der Galle auch Ammonium, dessen Gegenwart<lb/>
aber von <hi rendition="#k">Hoffmann</hi> und <hi rendition="#k">Spielmann</hi> geläugnet<lb/>
wurde.</p><lb/>
                <p><hi rendition="#k">Sylvius, Neumann, Hoffmann, Bruno, Hart-<lb/>
mann, Willink</hi> und <hi rendition="#k">Cadet</hi> entdeckten auch Na-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">trum</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_19_2" prev="#seg2pn_19_1" place="foot" n="o)">te Naturk. B. 1. S. 176. &#x2014; <hi rendition="#k">Ramdohr</hi>&#x2019;s Abh. über<lb/>
die Verdauungswerkz. der Ins. S. 189. §. 117.</note><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[428/0444] Die in den bisher beschriebenen Theilen ab- gesonderte Flüssigkeit ist ein dicker, grünlicher, bey den meisten Thieren bitterer, doch bey dem Foetus süſslicher, im Wasser auflöslicher Saft. Es giebt keine thierische Materie, womit in ältern Zeiten so viele, und doch so wenig frucht- bare Versuche angestellt sind, als die Galle. Nur darin kommen alle jene frühern Untersuchungen überein, daſs dieser Saft bey der Destillation Was- ser, Geist, Oel, Luft und Kohle liefert, und daſs die Menge des Wassers darin sehr beträchtlich ist. In den Angaben des Verhältnisses jener übrigen Be- standtheile herrscht die gröſste Verschiedenheit p). Ausser diesen Substanzen giebt es nach Neu- mann, Bruno, Stief, Bagliv und Willink in der Galle auch Ammonium, dessen Gegenwart aber von Hoffmann und Spielmann geläugnet wurde. Sylvius, Neumann, Hoffmann, Bruno, Hart- mann, Willink und Cadet entdeckten auch Na- trum o) p) Die Resultate der ältern Versuche über die Galle bis auf Röderer (De natura bilis. Argentor. 1767.), Cadet (Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. A. 1767. p. 471. A. 1769. p. 66.) und Willink (Consider. bilis physiolog. et patholog. Lugd. Bat. 1778.) findet man in Haller’s Elem. Physiol. T. VI. L. 23. S. 3. §. 13 sq. p. 570 sq. gesammelt. o) te Naturk. B. 1. S. 176. — Ramdohr’s Abh. über die Verdauungswerkz. der Ins. S. 189. §. 117.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/444
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/444>, abgerufen am 22.11.2024.