zweyten Magen. In dem ersten bleibt, nach Ho- me's Bemerkung, immer eine gewisse Quantität Speise zurück, mit welcher sich das neue Futter vermischt. Doch ist dies nicht blos den Wieder- käuern eigen. Der Magen der Hunde ist eben- falls selten von Speisen leer, wenn sie auch seit sechszehn Stunden nichts gefressen haben a). Nicht selten enthält der erste Magen der Wie- derkäuer, so wie der Magen der Hunde, Bälle, die aus abgeleckten und verschluckten Haaren be- stehen. Diese sind immer rund oder oval, und die Haare liegen darin beständig nach einerley Richtung. Die Bewegung jenes Magens muss also eine rotatorische seyn, und die in ihm be- findlichen Substanzen müssen sehr genau mit einander vermischt werden b).
Aus dem zweyten Magen geht die Speise nach einiger Zeit zurück in den ersten Magen, in den Oesophagus und in den Mund, wo sie von den Backenzähnen zermalmt und mit Speichel ver- mischt wird. Auf ihrer Rückkehr nimmt sie aber, nach Camper's c) Meinung, nicht den vorigen
Weg,
a)Waläus de motu chyli. p. 763. in Th. Bartho- lini Anat. L. B. 1763.
b) J. Hunter Observat. on certain parts of the anim. oecon.
c) Sämmtl. kleinere Schriften. Uebers. von Herbell, B. 3. S. 75.
B b 2
zweyten Magen. In dem ersten bleibt, nach Ho- me’s Bemerkung, immer eine gewisse Quantität Speise zurück, mit welcher sich das neue Futter vermischt. Doch ist dies nicht blos den Wieder- käuern eigen. Der Magen der Hunde ist eben- falls selten von Speisen leer, wenn sie auch seit sechszehn Stunden nichts gefressen haben a). Nicht selten enthält der erste Magen der Wie- derkäuer, so wie der Magen der Hunde, Bälle, die aus abgeleckten und verschluckten Haaren be- stehen. Diese sind immer rund oder oval, und die Haare liegen darin beständig nach einerley Richtung. Die Bewegung jenes Magens muſs also eine rotatorische seyn, und die in ihm be- findlichen Substanzen müssen sehr genau mit einander vermischt werden b).
Aus dem zweyten Magen geht die Speise nach einiger Zeit zurück in den ersten Magen, in den Oesophagus und in den Mund, wo sie von den Backenzähnen zermalmt und mit Speichel ver- mischt wird. Auf ihrer Rückkehr nimmt sie aber, nach Camper’s c) Meinung, nicht den vorigen
Weg,
a)Waläus de motu chyli. p. 763. in Th. Bartho- lini Anat. L. B. 1763.
b) J. Hunter Observat. on certain parts of the anim. oecon.
c) Sämmtl. kleinere Schriften. Uebers. von Herbell, B. 3. S. 75.
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zweyten Magen. In dem ersten bleibt, nach Ho-
me’s Bemerkung, immer eine gewisse Quantität
Speise zurück, mit welcher sich das neue Futter
vermischt. Doch ist dies nicht blos den Wieder-
käuern eigen. Der Magen der Hunde ist eben-
falls selten von Speisen leer, wenn sie auch seit
sechszehn Stunden nichts gefressen haben a).
Nicht selten enthält der erste Magen der Wie-
derkäuer, so wie der Magen der Hunde, Bälle,
die aus abgeleckten und verschluckten Haaren be-
stehen. Diese sind immer rund oder oval, und
die Haare liegen darin beständig nach einerley
Richtung. Die Bewegung jenes Magens muſs
also eine rotatorische seyn, und die in ihm be-
findlichen Substanzen müssen sehr genau mit
einander vermischt werden b).
Aus dem zweyten Magen geht die Speise nach
einiger Zeit zurück in den ersten Magen, in den
Oesophagus und in den Mund, wo sie von den
Backenzähnen zermalmt und mit Speichel ver-
mischt wird. Auf ihrer Rückkehr nimmt sie aber,
nach Camper’s c) Meinung, nicht den vorigen
Weg,
a) Waläus de motu chyli. p. 763. in Th. Bartho-
lini Anat. L. B. 1763.
b) J. Hunter Observat. on certain parts of the anim.
oecon.
c) Sämmtl. kleinere Schriften. Uebers. von Herbell,
B. 3. S. 75.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/403>, abgerufen am 22.11.2024.
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