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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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Bey einem Wolfe, dem die Wurzel des Eisen-
hütlein (radix napelli) gegeben war, zog sich der
Magen abwechselnd bald am Pylorus, bald in der
Mitte zusammen r).

Ein ähnlicher Wechsel von Zusammenziehun-
gen fand bey einer Katze statt, die Jalappe erhal-
ten hatte s).

Bey einer Wölfin, die den Saft des Schierlings
bekommen hatte, fand Wepfer am obern Theile
des Magens, anderthalb Zoll weit von der Cardia,
eine so anhaltende Zusammenziehung, dass der
Magen wie aus zwey Theilen bestehend aus-
sahe t).

Die merkwürdigste unter Wepfer's Beobach-
tungen ist aber die, welche er an einer mit der
Wurzel des Eisenhütlein vergifteten Katze machte.
Hier war der Magen sehr ausgedehnt. Wepfer
schnitt ihn ganz heraus. Es erfolgte in demsel-
ben eine wurmförmige Bewegung. Dann zog sich
das obere Magen-Ende so fest zusammen, dass
auch nicht ein Tropfen herausdringen konnte.
Nun erfolgte eine Zusammenziehung der Mitte
des Magens, und von dieser ging eine langsame
Bewegung nach dem Pylorus hin. Der letztere
richtete sich auf, und es drang eine helle, theils

schau-
r) Wepfer hist. cicutae aquat. p. 179.
s) Ibid. p. 221.
t) Ibid.

Bey einem Wolfe, dem die Wurzel des Eisen-
hütlein (radix napelli) gegeben war, zog sich der
Magen abwechselnd bald am Pylorus, bald in der
Mitte zusammen r).

Ein ähnlicher Wechsel von Zusammenziehun-
gen fand bey einer Katze statt, die Jalappe erhal-
ten hatte s).

Bey einer Wölfin, die den Saft des Schierlings
bekommen hatte, fand Wepfer am obern Theile
des Magens, anderthalb Zoll weit von der Cardia,
eine so anhaltende Zusammenziehung, daſs der
Magen wie aus zwey Theilen bestehend aus-
sahe t).

Die merkwürdigste unter Wepfer’s Beobach-
tungen ist aber die, welche er an einer mit der
Wurzel des Eisenhütlein vergifteten Katze machte.
Hier war der Magen sehr ausgedehnt. Wepfer
schnitt ihn ganz heraus. Es erfolgte in demsel-
ben eine wurmförmige Bewegung. Dann zog sich
das obere Magen-Ende so fest zusammen, daſs
auch nicht ein Tropfen herausdringen konnte.
Nun erfolgte eine Zusammenziehung der Mitte
des Magens, und von dieser ging eine langsame
Bewegung nach dem Pylorus hin. Der letztere
richtete sich auf, und es drang eine helle, theils

schau-
r) Wepfer hist. cicutae aquat. p. 179.
s) Ibid. p. 221.
t) Ibid.
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[384/0400] Bey einem Wolfe, dem die Wurzel des Eisen- hütlein (radix napelli) gegeben war, zog sich der Magen abwechselnd bald am Pylorus, bald in der Mitte zusammen r). Ein ähnlicher Wechsel von Zusammenziehun- gen fand bey einer Katze statt, die Jalappe erhal- ten hatte s). Bey einer Wölfin, die den Saft des Schierlings bekommen hatte, fand Wepfer am obern Theile des Magens, anderthalb Zoll weit von der Cardia, eine so anhaltende Zusammenziehung, daſs der Magen wie aus zwey Theilen bestehend aus- sahe t). Die merkwürdigste unter Wepfer’s Beobach- tungen ist aber die, welche er an einer mit der Wurzel des Eisenhütlein vergifteten Katze machte. Hier war der Magen sehr ausgedehnt. Wepfer schnitt ihn ganz heraus. Es erfolgte in demsel- ben eine wurmförmige Bewegung. Dann zog sich das obere Magen-Ende so fest zusammen, daſs auch nicht ein Tropfen herausdringen konnte. Nun erfolgte eine Zusammenziehung der Mitte des Magens, und von dieser ging eine langsame Bewegung nach dem Pylorus hin. Der letztere richtete sich auf, und es drang eine helle, theils schau- r) Wepfer hist. cicutae aquat. p. 179. s) Ibid. p. 221. t) Ibid.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/400>, abgerufen am 22.11.2024.