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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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zieht er sich nicht in seinem ganzen Umfange,
sondern stellenweise zusammen, so dass bald ein
Theil constringirt wird, indem ein anderer er-
schlafft, und bald der letztere sich wieder zusam-
menzieht, indem jener sich erweitert. Die zusam-
mengezogenen Stellen werden dicker und runzlich.
Der Magen ändert daher, wenn er in Bewegung
ist, immer seine Gestalt, und hat dann oft ein ge-
gliedertes Ansehn.

Im Allgemeinen ist daher die Bewegung eine
wurmförmige. Sie geht bald von oben nach un-
ten, bald wieder von unten nach oben. Dieser
Wechsel von gerader und rückgängiger Bewegung
scheint aber nur so lange statt zu finden, bis die
Speisen durch den Magensaft aufgelöst sind. Bis
dahin ist wahrscheinlich der untere Magenmund
verschlossen. Sobald aber die Auflösung vor sich
gegangen ist, öffnet sich dieser; die peristaltische
Bewegung geht dann nach unten, und der Speise-
brey wird in den Zwölffingerdarm ausgeleert.

Haller und mehrere andere Schriftsteller ha-
ben ausser der Zusammenziehung des Magens
noch den Druck des Zwerchfells und der Bauch-
muskeln als mitwirkend bey der Ausleerung der
Speisen angenommen. Durch das Zwerchfell, sagt
Haller, werden beym Einathmen alle in dem
Bauchfell befindlichen Eingeweide, besonders der
vordere Theil der Leber und der Magen, zusam-

men-

zieht er sich nicht in seinem ganzen Umfange,
sondern stellenweise zusammen, so daſs bald ein
Theil constringirt wird, indem ein anderer er-
schlafft, und bald der letztere sich wieder zusam-
menzieht, indem jener sich erweitert. Die zusam-
mengezogenen Stellen werden dicker und runzlich.
Der Magen ändert daher, wenn er in Bewegung
ist, immer seine Gestalt, und hat dann oft ein ge-
gliedertes Ansehn.

Im Allgemeinen ist daher die Bewegung eine
wurmförmige. Sie geht bald von oben nach un-
ten, bald wieder von unten nach oben. Dieser
Wechsel von gerader und rückgängiger Bewegung
scheint aber nur so lange statt zu finden, bis die
Speisen durch den Magensaft aufgelöst sind. Bis
dahin ist wahrscheinlich der untere Magenmund
verschlossen. Sobald aber die Auflösung vor sich
gegangen ist, öffnet sich dieser; die peristaltische
Bewegung geht dann nach unten, und der Speise-
brey wird in den Zwölffingerdarm ausgeleert.

Haller und mehrere andere Schriftsteller ha-
ben ausser der Zusammenziehung des Magens
noch den Druck des Zwerchfells und der Bauch-
muskeln als mitwirkend bey der Ausleerung der
Speisen angenommen. Durch das Zwerchfell, sagt
Haller, werden beym Einathmen alle in dem
Bauchfell befindlichen Eingeweide, besonders der
vordere Theil der Leber und der Magen, zusam-

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[379/0395] zieht er sich nicht in seinem ganzen Umfange, sondern stellenweise zusammen, so daſs bald ein Theil constringirt wird, indem ein anderer er- schlafft, und bald der letztere sich wieder zusam- menzieht, indem jener sich erweitert. Die zusam- mengezogenen Stellen werden dicker und runzlich. Der Magen ändert daher, wenn er in Bewegung ist, immer seine Gestalt, und hat dann oft ein ge- gliedertes Ansehn. Im Allgemeinen ist daher die Bewegung eine wurmförmige. Sie geht bald von oben nach un- ten, bald wieder von unten nach oben. Dieser Wechsel von gerader und rückgängiger Bewegung scheint aber nur so lange statt zu finden, bis die Speisen durch den Magensaft aufgelöst sind. Bis dahin ist wahrscheinlich der untere Magenmund verschlossen. Sobald aber die Auflösung vor sich gegangen ist, öffnet sich dieser; die peristaltische Bewegung geht dann nach unten, und der Speise- brey wird in den Zwölffingerdarm ausgeleert. Haller und mehrere andere Schriftsteller ha- ben ausser der Zusammenziehung des Magens noch den Druck des Zwerchfells und der Bauch- muskeln als mitwirkend bey der Ausleerung der Speisen angenommen. Durch das Zwerchfell, sagt Haller, werden beym Einathmen alle in dem Bauchfell befindlichen Eingeweide, besonders der vordere Theil der Leber und der Magen, zusam- men-

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/395>, abgerufen am 22.11.2024.