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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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stanz absondert, welche ganz die Eigenschaften
des Faserstoffs hat.

Das Eyweiss löst sich also in Säuren auf,
indem es sich dem Zustand der Gallerte nähert,
zugleich aber einen geronnenen Theil als Faser-
stoff zurücklässt. Dieser ist, wie aller Faserstoff,
nur mit Hülfe der Wärme in concentrirten mine-
ralischen Säuren, z. B. in Salpetersäure, und nicht
anders als mit gänzlicher Veränderung seiner Na-
tur auflöslich. Er wird aber von ätzenden Al-
kalien aufgenommen, und lässt sich daraus durch
Säuren wieder fällen.

Die Gallerte und der Schleim lösen sich so-
wohl flüssig, als trocken in Säuren völlig auf,
und zwar die Gallerte ohne in der Kälte ihre Na-
tur merklich zu verändern.

Eyweissstoff, Gallerte, Schleim und Faserstoff
sind die gemeinschaftlichen und vorzüglich näh-
renden Grundtheile aller thierischen Organe und
Säfte. Der Eyweissstoff und der Schleim sind
auch den Pflanzen eigen. Der vegetabilische Fa-
serstoff scheint von dem animalischen dem We-
sen nach nicht verschieden zu seyn. Eigenthüm-
lich dem Thierreiche ist aber die Gallerte, wie
das Stärkemehl und das Gummi dem Pflanzen-
reiche. Diese vegetabilischen Grundtheile werden
jedoch, wie die Gallerte, von Säuren, Alkalien
und blossem Wasser aufgelöst.

Wenden

stanz absondert, welche ganz die Eigenschaften
des Faserstoffs hat.

Das Eyweiſs löst sich also in Säuren auf,
indem es sich dem Zustand der Gallerte nähert,
zugleich aber einen geronnenen Theil als Faser-
stoff zurückläſst. Dieser ist, wie aller Faserstoff,
nur mit Hülfe der Wärme in concentrirten mine-
ralischen Säuren, z. B. in Salpetersäure, und nicht
anders als mit gänzlicher Veränderung seiner Na-
tur auflöslich. Er wird aber von ätzenden Al-
kalien aufgenommen, und läſst sich daraus durch
Säuren wieder fällen.

Die Gallerte und der Schleim lösen sich so-
wohl flüssig, als trocken in Säuren völlig auf,
und zwar die Gallerte ohne in der Kälte ihre Na-
tur merklich zu verändern.

Eyweiſsstoff, Gallerte, Schleim und Faserstoff
sind die gemeinschaftlichen und vorzüglich näh-
renden Grundtheile aller thierischen Organe und
Säfte. Der Eyweiſsstoff und der Schleim sind
auch den Pflanzen eigen. Der vegetabilische Fa-
serstoff scheint von dem animalischen dem We-
sen nach nicht verschieden zu seyn. Eigenthüm-
lich dem Thierreiche ist aber die Gallerte, wie
das Stärkemehl und das Gummi dem Pflanzen-
reiche. Diese vegetabilischen Grundtheile werden
jedoch, wie die Gallerte, von Säuren, Alkalien
und bloſsem Wasser aufgelöst.

Wenden
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[367/0383] stanz absondert, welche ganz die Eigenschaften des Faserstoffs hat. Das Eyweiſs löst sich also in Säuren auf, indem es sich dem Zustand der Gallerte nähert, zugleich aber einen geronnenen Theil als Faser- stoff zurückläſst. Dieser ist, wie aller Faserstoff, nur mit Hülfe der Wärme in concentrirten mine- ralischen Säuren, z. B. in Salpetersäure, und nicht anders als mit gänzlicher Veränderung seiner Na- tur auflöslich. Er wird aber von ätzenden Al- kalien aufgenommen, und läſst sich daraus durch Säuren wieder fällen. Die Gallerte und der Schleim lösen sich so- wohl flüssig, als trocken in Säuren völlig auf, und zwar die Gallerte ohne in der Kälte ihre Na- tur merklich zu verändern. Eyweiſsstoff, Gallerte, Schleim und Faserstoff sind die gemeinschaftlichen und vorzüglich näh- renden Grundtheile aller thierischen Organe und Säfte. Der Eyweiſsstoff und der Schleim sind auch den Pflanzen eigen. Der vegetabilische Fa- serstoff scheint von dem animalischen dem We- sen nach nicht verschieden zu seyn. Eigenthüm- lich dem Thierreiche ist aber die Gallerte, wie das Stärkemehl und das Gummi dem Pflanzen- reiche. Diese vegetabilischen Grundtheile werden jedoch, wie die Gallerte, von Säuren, Alkalien und bloſsem Wasser aufgelöst. Wenden

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/383>, abgerufen am 22.11.2024.