Verdauungsprocess auf eine Art verändert fand, wie sie nur durch Säuren verändert wird.
Chemische Untersuchungen würden hier Licht geben können. Aber diese sind bis jetzt in Be- treff des Magensafts höchst unbefriedigend. Nach Scopoliq) besteht der gastrische Saft des Raben aus reinem Wasser, aus einer thierischen Sub- stanz, die seifenhaft und gallertartig ist, aus salz- saurem Ammonium, und aus einer ähnlichen er- digen Materie, wie man in allen thierischen Sub- stanzen antrifft. Brugnatellir) fand in dem Magensaft von Eulen Wasser, eine Säure, einen harzigen Bestandtheil, eine thierische Substanz und etwas salzsaures Natrum. Der Saft des er- sten Magens eines Schaafs lieferte ihm vieles Was- ser, Ammonium, eine gallertartige Materie und salzsaures Ammonium. Macquarts) hingegen erhielt aus dem Saft des ersten Magens eines Ochsen und Schaafs Wasser, eine gerinnbare Ma- terie, Phosphorsäure, phosphorsauren Kalk, Harz, salzsaures Natrum und salzsaures Ammonium. Die beyden letztern Angaben sind von geringem Werth, da der eigentliche Magensaft der wiederkäuenden Thiere nicht in dem ersten Magen enthalten ist.
Die
q) In Spallanzani's angeführtem Werke. S. 273 ff.
r) A. a. O.
s) Mem. de la Soc. Roy. de Medecine. A. 1786. p. 355.
Z 3
Verdauungsproceſs auf eine Art verändert fand, wie sie nur durch Säuren verändert wird.
Chemische Untersuchungen würden hier Licht geben können. Aber diese sind bis jetzt in Be- treff des Magensafts höchst unbefriedigend. Nach Scopoliq) besteht der gastrische Saft des Raben aus reinem Wasser, aus einer thierischen Sub- stanz, die seifenhaft und gallertartig ist, aus salz- saurem Ammonium, und aus einer ähnlichen er- digen Materie, wie man in allen thierischen Sub- stanzen antrifft. Brugnatellir) fand in dem Magensaft von Eulen Wasser, eine Säure, einen harzigen Bestandtheil, eine thierische Substanz und etwas salzsaures Natrum. Der Saft des er- sten Magens eines Schaafs lieferte ihm vieles Was- ser, Ammonium, eine gallertartige Materie und salzsaures Ammonium. Macquarts) hingegen erhielt aus dem Saft des ersten Magens eines Ochsen und Schaafs Wasser, eine gerinnbare Ma- terie, Phosphorsäure, phosphorsauren Kalk, Harz, salzsaures Natrum und salzsaures Ammonium. Die beyden letztern Angaben sind von geringem Werth, da der eigentliche Magensaft der wiederkäuenden Thiere nicht in dem ersten Magen enthalten ist.
Die
q) In Spallanzani’s angeführtem Werke. S. 273 ff.
r) A. a. O.
s) Mém. de la Soc. Roy. de Médécine. A. 1786. p. 355.
Z 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0373"n="357"/>
Verdauungsproceſs auf eine Art verändert fand,<lb/>
wie sie nur durch Säuren verändert wird.</p><lb/><p>Chemische Untersuchungen würden hier Licht<lb/>
geben können. Aber diese sind bis jetzt in Be-<lb/>
treff des Magensafts höchst unbefriedigend. Nach<lb/><hirendition="#k">Scopoli</hi><noteplace="foot"n="q)">In <hirendition="#k">Spallanzani</hi>’s angeführtem Werke. S. 273 ff.</note> besteht der gastrische Saft des Raben<lb/>
aus reinem Wasser, aus einer thierischen Sub-<lb/>
stanz, die seifenhaft und gallertartig ist, aus salz-<lb/>
saurem Ammonium, und aus einer ähnlichen er-<lb/>
digen Materie, wie man in allen thierischen Sub-<lb/>
stanzen antrifft. <hirendition="#k">Brugnatelli</hi><noteplace="foot"n="r)">A. a. O.</note> fand in dem<lb/>
Magensaft von Eulen Wasser, eine Säure, einen<lb/>
harzigen Bestandtheil, eine thierische Substanz<lb/>
und etwas salzsaures Natrum. Der Saft des er-<lb/>
sten Magens eines Schaafs lieferte ihm vieles Was-<lb/>
ser, Ammonium, eine gallertartige Materie und<lb/>
salzsaures Ammonium. <hirendition="#k">Macquart</hi><noteplace="foot"n="s)">Mém. de la Soc. Roy. de Médécine. A. 1786. p. 355.</note> hingegen<lb/>
erhielt aus dem Saft des ersten Magens eines<lb/>
Ochsen und Schaafs Wasser, eine gerinnbare Ma-<lb/>
terie, Phosphorsäure, phosphorsauren Kalk, Harz,<lb/>
salzsaures Natrum und salzsaures Ammonium. Die<lb/>
beyden letztern Angaben sind von geringem Werth,<lb/>
da der eigentliche Magensaft der wiederkäuenden<lb/>
Thiere nicht in dem ersten Magen enthalten ist.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Die</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig">Z 3</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[357/0373]
Verdauungsproceſs auf eine Art verändert fand,
wie sie nur durch Säuren verändert wird.
Chemische Untersuchungen würden hier Licht
geben können. Aber diese sind bis jetzt in Be-
treff des Magensafts höchst unbefriedigend. Nach
Scopoli q) besteht der gastrische Saft des Raben
aus reinem Wasser, aus einer thierischen Sub-
stanz, die seifenhaft und gallertartig ist, aus salz-
saurem Ammonium, und aus einer ähnlichen er-
digen Materie, wie man in allen thierischen Sub-
stanzen antrifft. Brugnatelli r) fand in dem
Magensaft von Eulen Wasser, eine Säure, einen
harzigen Bestandtheil, eine thierische Substanz
und etwas salzsaures Natrum. Der Saft des er-
sten Magens eines Schaafs lieferte ihm vieles Was-
ser, Ammonium, eine gallertartige Materie und
salzsaures Ammonium. Macquart s) hingegen
erhielt aus dem Saft des ersten Magens eines
Ochsen und Schaafs Wasser, eine gerinnbare Ma-
terie, Phosphorsäure, phosphorsauren Kalk, Harz,
salzsaures Natrum und salzsaures Ammonium. Die
beyden letztern Angaben sind von geringem Werth,
da der eigentliche Magensaft der wiederkäuenden
Thiere nicht in dem ersten Magen enthalten ist.
Die
q) In Spallanzani’s angeführtem Werke. S. 273 ff.
r) A. a. O.
s) Mém. de la Soc. Roy. de Médécine. A. 1786. p. 355.
Z 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/373>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.