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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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lichsten Theile von Amerika noch eine Bärenart,
die vorzüglich kleine Eichhörnchen und Mäuse
liebt, und grosse Strecken Landes in Furchen
aufwühlt, um sich diese Lieblingskost zu ver-
schaffen. Jener von Dupratz und Brickell er-
wähnte Bär ist vielleicht von dieser Art noch ver-
schieden.

Rein fleischfressende Thiere sind die sämmt-
lichen Arten des Katzengeschlechts. Blos die Haus-
katze frisst zum Theil auch Pflanzen. Alle übrige
Thiere dieses Geschlechts rühren aber, selbst in
der Gefangenschaft, keine Vegetabilien an. Zwar
sollen, nach de la Borde's Versicherung c), der
Jaguar und Couguar junge Zweige und Knospen
fressen. Allein Azara d) widerspricht geradezu
dieser unwahrscheinlichen, von keinem andern
glaubwürdigen Zeugniss unterstützten Erzählung.

Nächst den Katzen nimmt das Hundegeschlecht
in der Reihe der fleischfressenden Thiere die erste
Stelle ein. Durch zwey Arten, den Fuchs und
den Haushund, nähert sich dieses jedoch schon
wieder den pflanzenfressenden Thieren. Der Fuchs
liebt bekanntlich Früchte, besonders Weintrauben.
Der Hund lässt sich an blosse Pflanzenkost ge-
wöhnen, obgleich er im Zustande der Wildheit
ein eben so reissendes Thier wie der Wolf ist.

Noch
c) Bey Buffon. A. a. O. T. 9. p. 38.
d) A. a. O. T. 1. p. 150.

lichsten Theile von Amerika noch eine Bärenart,
die vorzüglich kleine Eichhörnchen und Mäuse
liebt, und groſse Strecken Landes in Furchen
aufwühlt, um sich diese Lieblingskost zu ver-
schaffen. Jener von Dupratz und Brickell er-
wähnte Bär ist vielleicht von dieser Art noch ver-
schieden.

Rein fleischfressende Thiere sind die sämmt-
lichen Arten des Katzengeschlechts. Blos die Haus-
katze friſst zum Theil auch Pflanzen. Alle übrige
Thiere dieses Geschlechts rühren aber, selbst in
der Gefangenschaft, keine Vegetabilien an. Zwar
sollen, nach de la Borde’s Versicherung c), der
Jaguar und Couguar junge Zweige und Knospen
fressen. Allein Azara d) widerspricht geradezu
dieser unwahrscheinlichen, von keinem andern
glaubwürdigen Zeugniſs unterstützten Erzählung.

Nächst den Katzen nimmt das Hundegeschlecht
in der Reihe der fleischfressenden Thiere die erste
Stelle ein. Durch zwey Arten, den Fuchs und
den Haushund, nähert sich dieses jedoch schon
wieder den pflanzenfressenden Thieren. Der Fuchs
liebt bekanntlich Früchte, besonders Weintrauben.
Der Hund läſst sich an bloſse Pflanzenkost ge-
wöhnen, obgleich er im Zustande der Wildheit
ein eben so reissendes Thier wie der Wolf ist.

Noch
c) Bey Buffon. A. a. O. T. 9. p. 38.
d) A. a. O. T. 1. p. 150.
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[301/0317] lichsten Theile von Amerika noch eine Bärenart, die vorzüglich kleine Eichhörnchen und Mäuse liebt, und groſse Strecken Landes in Furchen aufwühlt, um sich diese Lieblingskost zu ver- schaffen. Jener von Dupratz und Brickell er- wähnte Bär ist vielleicht von dieser Art noch ver- schieden. Rein fleischfressende Thiere sind die sämmt- lichen Arten des Katzengeschlechts. Blos die Haus- katze friſst zum Theil auch Pflanzen. Alle übrige Thiere dieses Geschlechts rühren aber, selbst in der Gefangenschaft, keine Vegetabilien an. Zwar sollen, nach de la Borde’s Versicherung c), der Jaguar und Couguar junge Zweige und Knospen fressen. Allein Azara d) widerspricht geradezu dieser unwahrscheinlichen, von keinem andern glaubwürdigen Zeugniſs unterstützten Erzählung. Nächst den Katzen nimmt das Hundegeschlecht in der Reihe der fleischfressenden Thiere die erste Stelle ein. Durch zwey Arten, den Fuchs und den Haushund, nähert sich dieses jedoch schon wieder den pflanzenfressenden Thieren. Der Fuchs liebt bekanntlich Früchte, besonders Weintrauben. Der Hund läſst sich an bloſse Pflanzenkost ge- wöhnen, obgleich er im Zustande der Wildheit ein eben so reissendes Thier wie der Wolf ist. Noch c) Bey Buffon. A. a. O. T. 9. p. 38. d) A. a. O. T. 1. p. 150.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/317>, abgerufen am 22.11.2024.