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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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moralis, lusitanica und itala L. gemachte Bemer-
kung, dass statt einer Verminderung eine Zunah-
me des Stickstoffs der geathmeten Luft eintritt,
wenn die Thiere reichlich und mit Begierde ge-
fressen haben. Auch nahm Sorg o) wahr, dass
nach einer reichlichen Mahlzeit eine grosse Menge
kohlensauren Gas erzeugt wird, hingegen Thiere,
die eine Zeit lang gehungert haben, nur eine ge-
ringe Quantität desselben ausathmen. Alle diese
Beobachtungen führen auf den Schluss, dass die
Verdauung immer von einer Ausleerung gewisser
Gasarten begleitet ist, einer Exkretion, die so
allgemein ist, wie die Hautausdünstung und das
Athemholen.

§. 4.
Nahrungsmittel der verschiedenen Thiere.

Die Art der Ernährung steht nicht immer mit
den verschiedenen Classen und Familien der leben-
den Organismen in genauer Beziehung. Die Thiere
lassen sich in dieser Hinsicht unter drey grössere
Abtheilungen bringen. Zur ersten gehören die-
jenigen, die sich blos von thierischen Substanzen
nähren; zur zweyten die, welche blos vegetabi-
lische Stoffe zu sich nehmen, und zur dritten
die, deren Nahrungsmittel sowohl vegetabilischer,
als animalischer Art sind.

Jede
o) A. a. O. p. 161.
T 4

moralis, lusitanica und itala L. gemachte Bemer-
kung, daſs statt einer Verminderung eine Zunah-
me des Stickstoffs der geathmeten Luft eintritt,
wenn die Thiere reichlich und mit Begierde ge-
fressen haben. Auch nahm Sorg o) wahr, daſs
nach einer reichlichen Mahlzeit eine groſse Menge
kohlensauren Gas erzeugt wird, hingegen Thiere,
die eine Zeit lang gehungert haben, nur eine ge-
ringe Quantität desselben ausathmen. Alle diese
Beobachtungen führen auf den Schluſs, daſs die
Verdauung immer von einer Ausleerung gewisser
Gasarten begleitet ist, einer Exkretion, die so
allgemein ist, wie die Hautausdünstung und das
Athemholen.

§. 4.
Nahrungsmittel der verschiedenen Thiere.

Die Art der Ernährung steht nicht immer mit
den verschiedenen Classen und Familien der leben-
den Organismen in genauer Beziehung. Die Thiere
lassen sich in dieser Hinsicht unter drey gröſsere
Abtheilungen bringen. Zur ersten gehören die-
jenigen, die sich blos von thierischen Substanzen
nähren; zur zweyten die, welche blos vegetabi-
lische Stoffe zu sich nehmen, und zur dritten
die, deren Nahrungsmittel sowohl vegetabilischer,
als animalischer Art sind.

Jede
o) A. a. O. p. 161.
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[295/0311] moralis, lusitanica und itala L. gemachte Bemer- kung, daſs statt einer Verminderung eine Zunah- me des Stickstoffs der geathmeten Luft eintritt, wenn die Thiere reichlich und mit Begierde ge- fressen haben. Auch nahm Sorg o) wahr, daſs nach einer reichlichen Mahlzeit eine groſse Menge kohlensauren Gas erzeugt wird, hingegen Thiere, die eine Zeit lang gehungert haben, nur eine ge- ringe Quantität desselben ausathmen. Alle diese Beobachtungen führen auf den Schluſs, daſs die Verdauung immer von einer Ausleerung gewisser Gasarten begleitet ist, einer Exkretion, die so allgemein ist, wie die Hautausdünstung und das Athemholen. §. 4. Nahrungsmittel der verschiedenen Thiere. Die Art der Ernährung steht nicht immer mit den verschiedenen Classen und Familien der leben- den Organismen in genauer Beziehung. Die Thiere lassen sich in dieser Hinsicht unter drey gröſsere Abtheilungen bringen. Zur ersten gehören die- jenigen, die sich blos von thierischen Substanzen nähren; zur zweyten die, welche blos vegetabi- lische Stoffe zu sich nehmen, und zur dritten die, deren Nahrungsmittel sowohl vegetabilischer, als animalischer Art sind. Jede o) A. a. O. p. 161. T 4

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/311>, abgerufen am 21.11.2024.