suche beweisen auch, dass der Blutumlauf bey Säugthieren noch einige Zeit fortdauert, sowohl wenn die Lungen ganz zusammengefallen oder zusammengedrückt sind, als wenn man die Lun- gen ganz mit Luft angefüllt und dann die Luft- röhre unterbunden hat.
Alle diese Ausnahmen beweisen aber nicht die Unabhängigkeit des Athemholens von der Re- spiration. Bremond's und Emmert's Versuche zeigen eben dadurch, dass der Puls nur kurze Zeit bey unterbrochener Respiration fortdauert, die gegenseitige Abhängigkeit der Funktionen des Herzens und der Lungen, und aus den übrigen der angeführten Beyspiele lässt sich nur schliessen, dass der Puls und das Athemholen extensiv ver- mehrt seyn können, indem sie intensiv vermin- dert sind, so wie umgekehrt.
Was ist es aber, wodurch das Athemholen auf den Blutumlauf Einfluss hat? Mechanisch kann diese Einwirkung nicht seyn. Das Blut strömt zwar mit grösserer Leichtigkeit durch die Lungen beym Einathmen, wobey die gekrümm- ten Blutgefässe dieser Theile ausgedehnt werden,
als
men Athemholen nicht in dem Verhältniss, wie bey den Thieren der höhern Classen. b) Mem. de l' Acad. des sc. de Paris. A. 1739. p. 356. c) Reil's Archiv f. d. Physiologie. B. 5. S. 401.
R 2
suche beweisen auch, daſs der Blutumlauf bey Säugthieren noch einige Zeit fortdauert, sowohl wenn die Lungen ganz zusammengefallen oder zusammengedrückt sind, als wenn man die Lun- gen ganz mit Luft angefüllt und dann die Luft- röhre unterbunden hat.
Alle diese Ausnahmen beweisen aber nicht die Unabhängigkeit des Athemholens von der Re- spiration. Bremond’s und Emmert’s Versuche zeigen eben dadurch, daſs der Puls nur kurze Zeit bey unterbrochener Respiration fortdauert, die gegenseitige Abhängigkeit der Funktionen des Herzens und der Lungen, und aus den übrigen der angeführten Beyspiele läſst sich nur schlieſsen, daſs der Puls und das Athemholen extensiv ver- mehrt seyn können, indem sie intensiv vermin- dert sind, so wie umgekehrt.
Was ist es aber, wodurch das Athemholen auf den Blutumlauf Einfluſs hat? Mechanisch kann diese Einwirkung nicht seyn. Das Blut strömt zwar mit gröſserer Leichtigkeit durch die Lungen beym Einathmen, wobey die gekrümm- ten Blutgefäſse dieser Theile ausgedehnt werden,
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men Athemholen nicht in dem Verhältniſs, wie bey den Thieren der höhern Classen. b) Mém. de l’ Acad. des sc. de Paris. A. 1739. p. 356. c) Reil’s Archiv f. d. Physiologie. B. 5. S. 401.
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suche beweisen auch, daſs der Blutumlauf bey
Säugthieren noch einige Zeit fortdauert, sowohl
wenn die Lungen ganz zusammengefallen oder
zusammengedrückt sind, als wenn man die Lun-
gen ganz mit Luft angefüllt und dann die Luft-
röhre unterbunden hat.
Alle diese Ausnahmen beweisen aber nicht
die Unabhängigkeit des Athemholens von der Re-
spiration. Bremond’s und Emmert’s Versuche
zeigen eben dadurch, daſs der Puls nur kurze
Zeit bey unterbrochener Respiration fortdauert,
die gegenseitige Abhängigkeit der Funktionen des
Herzens und der Lungen, und aus den übrigen
der angeführten Beyspiele läſst sich nur schlieſsen,
daſs der Puls und das Athemholen extensiv ver-
mehrt seyn können, indem sie intensiv vermin-
dert sind, so wie umgekehrt.
Was ist es aber, wodurch das Athemholen
auf den Blutumlauf Einfluſs hat? Mechanisch
kann diese Einwirkung nicht seyn. Das Blut
strömt zwar mit gröſserer Leichtigkeit durch die
Lungen beym Einathmen, wobey die gekrümm-
ten Blutgefäſse dieser Theile ausgedehnt werden,
als
c)
c) men Athemholen nicht in dem Verhältniſs, wie bey
den Thieren der höhern Classen.
b) Mém. de l’ Acad. des sc. de Paris. A. 1739. p. 356.
c) Reil’s Archiv f. d. Physiologie. B. 5. S. 401.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/275>, abgerufen am 25.11.2024.
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