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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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selben unverletzt war, durch hinzugetröpfelten
Weingeist aber plötzlich gehemmt wurde. Der
Schlauch verhielt sich dabey völlig leidend.

§. 3.
Mit dem Blutumlauf verbundene Erscheinungen.

Ein bey allen Thieren den Blutumlauf be-
gleitendes Phänomen ist der Puls, oder ein Wech-
sel von Zusammenziehung (Systole) und Erweite-
rung (Diastole) in dem Herzen und den grössern
Blutgefässen.

Bey denjenigen Thieren, die eine doppelte
Herzkammer haben, ziehen sich in der Systole
beyde Ventrikel zu gleicher Zeit zusammen. Un-
ter Umständen, wo die Lebenskraft erschöpft ist
und die Bewegung des Herzens nur noch lang-
sam von statten geht, erscheinen im Anfang der
Zusammenziehung erst an einzelnen Stellen der
Oberfläche des Herzens Runzeln; diese fliessen
wellenförmig von einer Stelle zur andern fort,
verbreiten sich immer weiter, und vereinigen sich
endlich zu einer Zusammenziehung des ganzen
Herzens. Sie fangen an den beyden Enden des
letztern an, und kommen in der Mitte desselben
zusammen. Das ganze Herz wird dabey härter
und fester. Die rechte Herzkammer steigt in der
Systole zur Scheidewand und zum linken Ventri-
kel herauf; dieser linke aber wird zur Scheide-
wand herabgezogen. Die Scheidewand verkürzt

sich

selben unverletzt war, durch hinzugetröpfelten
Weingeist aber plötzlich gehemmt wurde. Der
Schlauch verhielt sich dabey völlig leidend.

§. 3.
Mit dem Blutumlauf verbundene Erscheinungen.

Ein bey allen Thieren den Blutumlauf be-
gleitendes Phänomen ist der Puls, oder ein Wech-
sel von Zusammenziehung (Systole) und Erweite-
rung (Diastole) in dem Herzen und den gröſsern
Blutgefäſsen.

Bey denjenigen Thieren, die eine doppelte
Herzkammer haben, ziehen sich in der Systole
beyde Ventrikel zu gleicher Zeit zusammen. Un-
ter Umständen, wo die Lebenskraft erschöpft ist
und die Bewegung des Herzens nur noch lang-
sam von statten geht, erscheinen im Anfang der
Zusammenziehung erst an einzelnen Stellen der
Oberfläche des Herzens Runzeln; diese flieſsen
wellenförmig von einer Stelle zur andern fort,
verbreiten sich immer weiter, und vereinigen sich
endlich zu einer Zusammenziehung des ganzen
Herzens. Sie fangen an den beyden Enden des
letztern an, und kommen in der Mitte desselben
zusammen. Das ganze Herz wird dabey härter
und fester. Die rechte Herzkammer steigt in der
Systole zur Scheidewand und zum linken Ventri-
kel herauf; dieser linke aber wird zur Scheide-
wand herabgezogen. Die Scheidewand verkürzt

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[253/0269] selben unverletzt war, durch hinzugetröpfelten Weingeist aber plötzlich gehemmt wurde. Der Schlauch verhielt sich dabey völlig leidend. §. 3. Mit dem Blutumlauf verbundene Erscheinungen. Ein bey allen Thieren den Blutumlauf be- gleitendes Phänomen ist der Puls, oder ein Wech- sel von Zusammenziehung (Systole) und Erweite- rung (Diastole) in dem Herzen und den gröſsern Blutgefäſsen. Bey denjenigen Thieren, die eine doppelte Herzkammer haben, ziehen sich in der Systole beyde Ventrikel zu gleicher Zeit zusammen. Un- ter Umständen, wo die Lebenskraft erschöpft ist und die Bewegung des Herzens nur noch lang- sam von statten geht, erscheinen im Anfang der Zusammenziehung erst an einzelnen Stellen der Oberfläche des Herzens Runzeln; diese flieſsen wellenförmig von einer Stelle zur andern fort, verbreiten sich immer weiter, und vereinigen sich endlich zu einer Zusammenziehung des ganzen Herzens. Sie fangen an den beyden Enden des letztern an, und kommen in der Mitte desselben zusammen. Das ganze Herz wird dabey härter und fester. Die rechte Herzkammer steigt in der Systole zur Scheidewand und zum linken Ventri- kel herauf; dieser linke aber wird zur Scheide- wand herabgezogen. Die Scheidewand verkürzt sich

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/269>, abgerufen am 24.11.2024.