letztern, weil ihnen das entbundene kohlen- saure Gas früher nachtheilig wird.
5. Die Absorbtion des Sauerstoffs der atmosphä- rischen Luft ist im allgemeinen keine den thierischen Individuen ausschliesslich eigene Erscheinung. Sie ist es aber insofern, als sie bey ihnen stets mit relativer Gleichförmigkeit vor sich geht, hingegen bey den Pflanzen abhängig von dem Einfluss des Lichts, und bey den Körpern der leblosen Natur in jedem folgenden Augenblick immer geringer wie in dem vorhergehenden ist.
Welchen Einfluss äussert nun das eingeath- mete Sauerstoffgas auf den thierischen Körper? Dies ist die zweyte Frage, die wir zu beantwor- ten haben.
Seit Lower ist es eine bekannte Thatsache, dass bey dem Menschen, den meisten der übri- gen Säugthiere und den Vögeln das Blut der Lungenvenen und derjenigen Arterien, die aus der Aorta entspringen, eine hohe Röthe, dasjenige aber, das sich in den Lungenarterien und den Zweigen der Hohlvene befindet, eine dunklere Farbe hat n). Es ist auch gewiss, dass diese Verschiedenheit des Arterien- und Venenbluts de- sto geringer ist, je weniger Sauerstoff in einer
gewis-
n)Haller El. Phys. T. II. L. 5. S. 1. §. 4. p. 8 sq. -- T. III. L. 8. S. 5. §. 8. p. 328.
letztern, weil ihnen das entbundene kohlen- saure Gas früher nachtheilig wird.
5. Die Absorbtion des Sauerstoffs der atmosphä- rischen Luft ist im allgemeinen keine den thierischen Individuen ausschlieſslich eigene Erscheinung. Sie ist es aber insofern, als sie bey ihnen stets mit relativer Gleichförmigkeit vor sich geht, hingegen bey den Pflanzen abhängig von dem Einfluſs des Lichts, und bey den Körpern der leblosen Natur in jedem folgenden Augenblick immer geringer wie in dem vorhergehenden ist.
Welchen Einfluſs äussert nun das eingeath- mete Sauerstoffgas auf den thierischen Körper? Dies ist die zweyte Frage, die wir zu beantwor- ten haben.
Seit Lower ist es eine bekannte Thatsache, daſs bey dem Menschen, den meisten der übri- gen Säugthiere und den Vögeln das Blut der Lungenvenen und derjenigen Arterien, die aus der Aorta entspringen, eine hohe Röthe, dasjenige aber, das sich in den Lungenarterien und den Zweigen der Hohlvene befindet, eine dunklere Farbe hat n). Es ist auch gewiſs, daſs diese Verschiedenheit des Arterien- und Venenbluts de- sto geringer ist, je weniger Sauerstoff in einer
gewis-
n)Haller El. Phys. T. II. L. 5. S. 1. §. 4. p. 8 sq. — T. III. L. 8. S. 5. §. 8. p. 328.
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letztern, weil ihnen das entbundene kohlen-
saure Gas früher nachtheilig wird.
5. Die Absorbtion des Sauerstoffs der atmosphä-
rischen Luft ist im allgemeinen keine den
thierischen Individuen ausschlieſslich eigene
Erscheinung. Sie ist es aber insofern, als sie
bey ihnen stets mit relativer Gleichförmigkeit
vor sich geht, hingegen bey den Pflanzen
abhängig von dem Einfluſs des Lichts, und
bey den Körpern der leblosen Natur in jedem
folgenden Augenblick immer geringer wie in
dem vorhergehenden ist.
Welchen Einfluſs äussert nun das eingeath-
mete Sauerstoffgas auf den thierischen Körper?
Dies ist die zweyte Frage, die wir zu beantwor-
ten haben.
Seit Lower ist es eine bekannte Thatsache,
daſs bey dem Menschen, den meisten der übri-
gen Säugthiere und den Vögeln das Blut der
Lungenvenen und derjenigen Arterien, die aus
der Aorta entspringen, eine hohe Röthe, dasjenige
aber, das sich in den Lungenarterien und den
Zweigen der Hohlvene befindet, eine dunklere
Farbe hat n). Es ist auch gewiſs, daſs diese
Verschiedenheit des Arterien- und Venenbluts de-
sto geringer ist, je weniger Sauerstoff in einer
gewis-
n) Haller El. Phys. T. II. L. 5. S. 1. §. 4. p. 8 sq. —
T. III. L. 8. S. 5. §. 8. p. 328.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/219>, abgerufen am 24.11.2024.
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