scheinlicher, da Spallanzani ausdrücklich be- merkt m), dass er die Schnecken, die er zu den Versuchen über die Absorbtion des Sauerstoffgas durch todte Thiere gebrauchte, in siedendem Was- ser getödtet, und gleich nach dem Eintauchen, also noch nass, in die Absorbtionsröhren gebracht hatte.
Nach allen den bisherigen Erfahrungen kön- nen wir folgende Resultate als hinreichend be- gründet ansehen:
1. Alle thierische Organismen absorbiren durch alle mit der atmosphärischen Luft in Berüh- rung stehende Theile ihres Körpers immer Sauerstoffgas und unter gewissen Umständen auch Stickgas, und hauchen dafür kohlensau- res Gas und Wasserdünste aus.
2. Die Lungen sind die Organe, in welchen diese Einwirkung auf die Luft vorzüglich statt findet.
3. Die Entbindung des kohlensauren Gas steht nicht immer mit der Absorbtion des Sauer- stoffs in Verhältniss.
4. Die Thiere der höhern Classen äussern eine stärkere Einwirkung auf den Sauerstoff als die der niedern. Aber diese Einwirkung nimmt bey ihnen früher ab, als bey den
letztern,
m) A. a. O. p. 167.
scheinlicher, da Spallanzani ausdrücklich be- merkt m), daſs er die Schnecken, die er zu den Versuchen über die Absorbtion des Sauerstoffgas durch todte Thiere gebrauchte, in siedendem Was- ser getödtet, und gleich nach dem Eintauchen, also noch naſs, in die Absorbtionsröhren gebracht hatte.
Nach allen den bisherigen Erfahrungen kön- nen wir folgende Resultate als hinreichend be- gründet ansehen:
1. Alle thierische Organismen absorbiren durch alle mit der atmosphärischen Luft in Berüh- rung stehende Theile ihres Körpers immer Sauerstoffgas und unter gewissen Umständen auch Stickgas, und hauchen dafür kohlensau- res Gas und Wasserdünste aus.
2. Die Lungen sind die Organe, in welchen diese Einwirkung auf die Luft vorzüglich statt findet.
3. Die Entbindung des kohlensauren Gas steht nicht immer mit der Absorbtion des Sauer- stoffs in Verhältniſs.
4. Die Thiere der höhern Classen äussern eine stärkere Einwirkung auf den Sauerstoff als die der niedern. Aber diese Einwirkung nimmt bey ihnen früher ab, als bey den
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m) A. a. O. p. 167.
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[202/0218]
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Versuchen über die Absorbtion des Sauerstoffgas
durch todte Thiere gebrauchte, in siedendem Was-
ser getödtet, und gleich nach dem Eintauchen,
also noch naſs, in die Absorbtionsröhren gebracht
hatte.
Nach allen den bisherigen Erfahrungen kön-
nen wir folgende Resultate als hinreichend be-
gründet ansehen:
1. Alle thierische Organismen absorbiren durch
alle mit der atmosphärischen Luft in Berüh-
rung stehende Theile ihres Körpers immer
Sauerstoffgas und unter gewissen Umständen
auch Stickgas, und hauchen dafür kohlensau-
res Gas und Wasserdünste aus.
2. Die Lungen sind die Organe, in welchen
diese Einwirkung auf die Luft vorzüglich
statt findet.
3. Die Entbindung des kohlensauren Gas steht
nicht immer mit der Absorbtion des Sauer-
stoffs in Verhältniſs.
4. Die Thiere der höhern Classen äussern eine
stärkere Einwirkung auf den Sauerstoff als
die der niedern. Aber diese Einwirkung
nimmt bey ihnen früher ab, als bey den
letztern,
m) A. a. O. p. 167.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/218>, abgerufen am 24.11.2024.
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