Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

der Geschlechter Limax und Helix, sondern auch
an Gammarus Locusta, Astacus fluviatilis, Hirudo
medicinalis, Hirudo stagnalis, und Lumbricus ter-
restris. Hausmann erwähnt zwar nichts von der
grossen Respirationskraft, welche Vauquelin an
den Mollusken und Insekten bemerkt haben will.
Doch wird diese durch Spallanzani's und Sorg's
Versuche bestätigt, die ungleich zahlreicher, als
die sämmtlichen ihrer Vorgänger, und dabey zum
Theil so reich an andern merkwürdigen Resulta-
ten sind, dass sie eine umständlichere Anzeige
verdienen.

Nach den Versuchen Spallanzani's m) absor-
biren die Helix nemoralis, lusitanica und vivipara,
Limax flavus, ater, albus, maximus und agre-
stis L. den Sauerstoff der atmosphärischen Luft
und erzeugen dagegen kohlensaures Gas. Jene
Absorbtion ist aber in einem verschlossenen Ge-
fässe nicht ganz so vollkommen, wie Vauquelin
behauptet. Die Schnecken sterben, ehe aller
Sauerstoff verzehrt ist.

Beym Athemholen der Helix nemoralis wer-
den, wie Vauquelin schon gefunden hatte, eben
so wie bey der Respiration der Säugthiere und
Vögel, mit dem kohlensauren Gas zugleich Was-
serdünste erzeugt.

Die
m) Mem. sur la respiration.

der Geschlechter Limax und Helix, sondern auch
an Gammarus Locusta, Astacus fluviatilis, Hirudo
medicinalis, Hirudo stagnalis, und Lumbricus ter-
restris. Hausmann erwähnt zwar nichts von der
groſsen Respirationskraft, welche Vauquelin an
den Mollusken und Insekten bemerkt haben will.
Doch wird diese durch Spallanzani’s und Sorg’s
Versuche bestätigt, die ungleich zahlreicher, als
die sämmtlichen ihrer Vorgänger, und dabey zum
Theil so reich an andern merkwürdigen Resulta-
ten sind, daſs sie eine umständlichere Anzeige
verdienen.

Nach den Versuchen Spallanzani’s m) absor-
biren die Helix nemoralis, lusitanica und vivipara,
Limax flavus, ater, albus, maximus und agre-
stis L. den Sauerstoff der atmosphärischen Luft
und erzeugen dagegen kohlensaures Gas. Jene
Absorbtion ist aber in einem verschlossenen Ge-
fäſse nicht ganz so vollkommen, wie Vauquelin
behauptet. Die Schnecken sterben, ehe aller
Sauerstoff verzehrt ist.

Beym Athemholen der Helix nemoralis wer-
den, wie Vauquelin schon gefunden hatte, eben
so wie bey der Respiration der Säugthiere und
Vögel, mit dem kohlensauren Gas zugleich Was-
serdünste erzeugt.

Die
m) Mém. sur la respiration.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0203" n="187"/>
der Geschlechter Limax und Helix, sondern auch<lb/>
an Gammarus Locusta, Astacus fluviatilis, Hirudo<lb/>
medicinalis, Hirudo stagnalis, und Lumbricus ter-<lb/>
restris. <hi rendition="#k">Hausmann</hi> erwähnt zwar nichts von der<lb/>
gro&#x017F;sen Respirationskraft, welche <hi rendition="#k">Vauquelin</hi> an<lb/>
den Mollusken und Insekten bemerkt haben will.<lb/>
Doch wird diese durch <hi rendition="#k">Spallanzani</hi>&#x2019;s und <hi rendition="#k">Sorg</hi>&#x2019;s<lb/>
Versuche bestätigt, die ungleich zahlreicher, als<lb/>
die sämmtlichen ihrer Vorgänger, und dabey zum<lb/>
Theil so reich an andern merkwürdigen Resulta-<lb/>
ten sind, da&#x017F;s sie eine umständlichere Anzeige<lb/>
verdienen.</p><lb/>
                <p>Nach den Versuchen <hi rendition="#k">Spallanzani</hi>&#x2019;s <note place="foot" n="m)">Mém. sur la respiration.</note> absor-<lb/>
biren die Helix nemoralis, lusitanica und vivipara,<lb/>
Limax flavus, ater, albus, maximus und agre-<lb/>
stis L. den Sauerstoff der atmosphärischen Luft<lb/>
und erzeugen dagegen kohlensaures Gas. Jene<lb/>
Absorbtion ist aber in einem verschlossenen Ge-<lb/>
fä&#x017F;se nicht ganz so vollkommen, wie <hi rendition="#k">Vauquelin</hi><lb/>
behauptet. Die Schnecken sterben, ehe aller<lb/>
Sauerstoff verzehrt ist.</p><lb/>
                <p>Beym Athemholen der Helix nemoralis wer-<lb/>
den, wie <hi rendition="#k">Vauquelin</hi> schon gefunden hatte, eben<lb/>
so wie bey der Respiration der Säugthiere und<lb/>
Vögel, mit dem kohlensauren Gas zugleich Was-<lb/>
serdünste erzeugt.</p><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[187/0203] der Geschlechter Limax und Helix, sondern auch an Gammarus Locusta, Astacus fluviatilis, Hirudo medicinalis, Hirudo stagnalis, und Lumbricus ter- restris. Hausmann erwähnt zwar nichts von der groſsen Respirationskraft, welche Vauquelin an den Mollusken und Insekten bemerkt haben will. Doch wird diese durch Spallanzani’s und Sorg’s Versuche bestätigt, die ungleich zahlreicher, als die sämmtlichen ihrer Vorgänger, und dabey zum Theil so reich an andern merkwürdigen Resulta- ten sind, daſs sie eine umständlichere Anzeige verdienen. Nach den Versuchen Spallanzani’s m) absor- biren die Helix nemoralis, lusitanica und vivipara, Limax flavus, ater, albus, maximus und agre- stis L. den Sauerstoff der atmosphärischen Luft und erzeugen dagegen kohlensaures Gas. Jene Absorbtion ist aber in einem verschlossenen Ge- fäſse nicht ganz so vollkommen, wie Vauquelin behauptet. Die Schnecken sterben, ehe aller Sauerstoff verzehrt ist. Beym Athemholen der Helix nemoralis wer- den, wie Vauquelin schon gefunden hatte, eben so wie bey der Respiration der Säugthiere und Vögel, mit dem kohlensauren Gas zugleich Was- serdünste erzeugt. Die m) Mém. sur la respiration.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/203
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/203>, abgerufen am 24.11.2024.