Nach den beyden letztern Versuchen scheint beym Athmen der atmosphärischen Luft in dersel- ben Zeit mehr Sauerstoffgas absorbirt und eine grössere Menge kohlensauren Gas gebildet zu werden, als beym Athmen des Sauerstoffgas. Die- ses Resultat scheint auch durch zwey Respira- tionsversuche in Sauerstoffgas bestätigt zu wer- den, welche Davy mit sich selber anstellte. In- zwischen steht dasselbe mit zu vielen andern Erfahrungen im Widerspruche, um es für allge- mein annehmen zu können.
Der Verlust an Stickgas, den die atmosphä- rische Luft nach Davy beym Athmen erleidet, wird aber auch durch Henderson's und Pfaff's Erfahrungen bestätigt. In drey Respirationsversu- chen, welche Henderson mit sich selber in atmo- sphärischer Luft anstellte, wurden das erste mal von 600 Kubikzoll jener Luft binnen vier Minu- ten 17,7 K. Z. Stickgas, das zweyte mal von ei- ner eben so grossen Quantität in derselben Zeit 12 K. Z. dieses Gas, und das dritte mal von 1000 K. Z. atmosphärischer Luft binnen fünftehalb Mi- nuten 15,1 K. Z. Stickgas absorbirt t).
In Pfaff's Versuchen wurde das Volumen ei- ner gewissen Quantität Luft durch ein einmaliges Athmen um 1/36, durch ein zweymaliges um 1/18,
durch
t)Nicholson Journ. of Nat. Phil. Vol. 8. p. 40.
Nach den beyden letztern Versuchen scheint beym Athmen der atmosphärischen Luft in dersel- ben Zeit mehr Sauerstoffgas absorbirt und eine gröſsere Menge kohlensauren Gas gebildet zu werden, als beym Athmen des Sauerstoffgas. Die- ses Resultat scheint auch durch zwey Respira- tionsversuche in Sauerstoffgas bestätigt zu wer- den, welche Davy mit sich selber anstellte. In- zwischen steht dasselbe mit zu vielen andern Erfahrungen im Widerspruche, um es für allge- mein annehmen zu können.
Der Verlust an Stickgas, den die atmosphä- rische Luft nach Davy beym Athmen erleidet, wird aber auch durch Henderson’s und Pfaff’s Erfahrungen bestätigt. In drey Respirationsversu- chen, welche Henderson mit sich selber in atmo- sphärischer Luft anstellte, wurden das erste mal von 600 Kubikzoll jener Luft binnen vier Minu- ten 17,7 K. Z. Stickgas, das zweyte mal von ei- ner eben so groſsen Quantität in derselben Zeit 12 K. Z. dieses Gas, und das dritte mal von 1000 K. Z. atmosphärischer Luft binnen fünftehalb Mi- nuten 15,1 K. Z. Stickgas absorbirt t).
In Pfaff’s Versuchen wurde das Volumen ei- ner gewissen Quantität Luft durch ein einmaliges Athmen um 1/36, durch ein zweymaliges um 1/18,
durch
t)Nicholson Journ. of Nat. Phil. Vol. 8. p. 40.
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Nach den beyden letztern Versuchen scheint
beym Athmen der atmosphärischen Luft in dersel-
ben Zeit mehr Sauerstoffgas absorbirt und eine
gröſsere Menge kohlensauren Gas gebildet zu
werden, als beym Athmen des Sauerstoffgas. Die-
ses Resultat scheint auch durch zwey Respira-
tionsversuche in Sauerstoffgas bestätigt zu wer-
den, welche Davy mit sich selber anstellte. In-
zwischen steht dasselbe mit zu vielen andern
Erfahrungen im Widerspruche, um es für allge-
mein annehmen zu können.
Der Verlust an Stickgas, den die atmosphä-
rische Luft nach Davy beym Athmen erleidet,
wird aber auch durch Henderson’s und Pfaff’s
Erfahrungen bestätigt. In drey Respirationsversu-
chen, welche Henderson mit sich selber in atmo-
sphärischer Luft anstellte, wurden das erste mal
von 600 Kubikzoll jener Luft binnen vier Minu-
ten 17,7 K. Z. Stickgas, das zweyte mal von ei-
ner eben so groſsen Quantität in derselben Zeit
12 K. Z. dieses Gas, und das dritte mal von 1000
K. Z. atmosphärischer Luft binnen fünftehalb Mi-
nuten 15,1 K. Z. Stickgas absorbirt t).
In Pfaff’s Versuchen wurde das Volumen ei-
ner gewissen Quantität Luft durch ein einmaliges
Athmen um 1/36, durch ein zweymaliges um 1/18,
durch
t) Nicholson Journ. of Nat. Phil. Vol. 8. p. 40.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/192>, abgerufen am 24.11.2024.
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