den, und mit dreyeckigen Platten bedeckt sind. Die einzelne Kieme wird durch zwey zarte, auf einander liegende Häute gebildet; in den Zwi- schenraum beyder ergiesst sich das Blut. An le- benden Asseln sieht man jene Organe sich ab- wechselnd senken und heben. Bey der gemei- nen Assel (Oniscus Asellus L.) gehen diese Bewe- gungen nur langsam, hingegen bey der Wasser- assel (Oniscus aquaticus L.) sehr schnell vor sich. Bey jener wird aber das Spiel der Kiemen be- schleunigt, wenn man die letztern mit Wasser be- streicht. An solchen benetzten Branchien habe ich ohngefähr 60 Zusammenziehungen in einer Minute bemerkt, während das Herz 100 und ei- nige Pulsationen machte.
Bey den Zuckerthieren (Lepisma) scheinen mir die Schuppen, womit der Körper derselben be- deckt ist, eine Art Kiemen zu seyn; wenigstens habe ich beym Zergliedern von etwa dreyssig die- ser Insekten keine andere Respirationsorgane ent- decken können.
Die übrigen flügellosen Insekten (Phalangium, Hydrachna, Acarus, Pulex, Pediculus, Julus, Sco- lopendra) athmen, wie die sämtlichen geflügelten Thiere dieser Classe und deren Larven, durch Luftröhren d).
Die
d) Ausführlicher habe ich die Respirationsorgane der ungeflügelten Insekten in meiner Schrift Ueber den
innern
den, und mit dreyeckigen Platten bedeckt sind. Die einzelne Kieme wird durch zwey zarte, auf einander liegende Häute gebildet; in den Zwi- schenraum beyder ergieſst sich das Blut. An le- benden Asseln sieht man jene Organe sich ab- wechselnd senken und heben. Bey der gemei- nen Assel (Oniscus Asellus L.) gehen diese Bewe- gungen nur langsam, hingegen bey der Wasser- assel (Oniscus aquaticus L.) sehr schnell vor sich. Bey jener wird aber das Spiel der Kiemen be- schleunigt, wenn man die letztern mit Wasser be- streicht. An solchen benetzten Branchien habe ich ohngefähr 60 Zusammenziehungen in einer Minute bemerkt, während das Herz 100 und ei- nige Pulsationen machte.
Bey den Zuckerthieren (Lepisma) scheinen mir die Schuppen, womit der Körper derselben be- deckt ist, eine Art Kiemen zu seyn; wenigstens habe ich beym Zergliedern von etwa dreyſsig die- ser Insekten keine andere Respirationsorgane ent- decken können.
Die übrigen flügellosen Insekten (Phalangium, Hydrachna, Acarus, Pulex, Pediculus, Julus, Sco- lopendra) athmen, wie die sämtlichen geflügelten Thiere dieser Classe und deren Larven, durch Luftröhren d).
Die
d) Ausführlicher habe ich die Respirationsorgane der ungeflügelten Insekten in meiner Schrift Ueber den
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den, und mit dreyeckigen Platten bedeckt sind.
Die einzelne Kieme wird durch zwey zarte, auf
einander liegende Häute gebildet; in den Zwi-
schenraum beyder ergieſst sich das Blut. An le-
benden Asseln sieht man jene Organe sich ab-
wechselnd senken und heben. Bey der gemei-
nen Assel (Oniscus Asellus L.) gehen diese Bewe-
gungen nur langsam, hingegen bey der Wasser-
assel (Oniscus aquaticus L.) sehr schnell vor sich.
Bey jener wird aber das Spiel der Kiemen be-
schleunigt, wenn man die letztern mit Wasser be-
streicht. An solchen benetzten Branchien habe
ich ohngefähr 60 Zusammenziehungen in einer
Minute bemerkt, während das Herz 100 und ei-
nige Pulsationen machte.
Bey den Zuckerthieren (Lepisma) scheinen mir
die Schuppen, womit der Körper derselben be-
deckt ist, eine Art Kiemen zu seyn; wenigstens
habe ich beym Zergliedern von etwa dreyſsig die-
ser Insekten keine andere Respirationsorgane ent-
decken können.
Die übrigen flügellosen Insekten (Phalangium,
Hydrachna, Acarus, Pulex, Pediculus, Julus, Sco-
lopendra) athmen, wie die sämtlichen geflügelten
Thiere dieser Classe und deren Larven, durch
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/180>, abgerufen am 24.11.2024.
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