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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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die ich um so mehr für eine Art von Lungen
halten zu müssen glaube, da ich an der Cypris
keine andere Werkzeuge des Athemholens habe
entdecken können.

Diejenigen Insekten, die Stigmate haben, wel-
che zu ästigen, im ganzen Körper sich verbrei-
tenden Röhren führen, athmen insgesammt Luft.
Solche, welche unter Wasser sich aufzuhalten
genöthigt sind, versorgen sich auf mancherley
Weise mit einem Luftvorrath. Die Dytisken z. B.
strecken von Zeit zu Zeit das Ende des Hinter-
leibs aus dem Wasser hervor, erheben die Flü-
geldecken, verschliessen Luft zwischen diesen
Theilen und dem Hinterleib, und zehren unter
dem Wasser von diesem Vorrath. Bey den Hy-
drophilen ist der untere Theil des Körpers, an
welchem sich die Luftlöcher befinden, besonders
unter dem Halsschild und der Brust, mit feinen,
dichten Haaren besetzt; zwischen diesen haftet
die Luft unter dem Wasser wie ein silberner
Ueberzug, den sie erneuern, indem sie eines ih-
rer auf eben die Art behaarten und mit Luft
bedeckten Fühlhörner aus dem Wasser hervor-
strecken, und so ihre Lufthülle mit der obern
Atmosphäre in Verbindung bringen k).

Es
k) Nitzsch in Reil's u. Autenrieth's Archiv f. d.
Physiol. B. 10. S. 440.

die ich um so mehr für eine Art von Lungen
halten zu müssen glaube, da ich an der Cypris
keine andere Werkzeuge des Athemholens habe
entdecken können.

Diejenigen Insekten, die Stigmate haben, wel-
che zu ästigen, im ganzen Körper sich verbrei-
tenden Röhren führen, athmen insgesammt Luft.
Solche, welche unter Wasser sich aufzuhalten
genöthigt sind, versorgen sich auf mancherley
Weise mit einem Luftvorrath. Die Dytisken z. B.
strecken von Zeit zu Zeit das Ende des Hinter-
leibs aus dem Wasser hervor, erheben die Flü-
geldecken, verschlieſsen Luft zwischen diesen
Theilen und dem Hinterleib, und zehren unter
dem Wasser von diesem Vorrath. Bey den Hy-
drophilen ist der untere Theil des Körpers, an
welchem sich die Luftlöcher befinden, besonders
unter dem Halsschild und der Brust, mit feinen,
dichten Haaren besetzt; zwischen diesen haftet
die Luft unter dem Wasser wie ein silberner
Ueberzug, den sie erneuern, indem sie eines ih-
rer auf eben die Art behaarten und mit Luft
bedeckten Fühlhörner aus dem Wasser hervor-
strecken, und so ihre Lufthülle mit der obern
Atmosphäre in Verbindung bringen k).

Es
k) Nitzsch in Reil’s u. Autenrieth’s Archiv f. d.
Physiol. B. 10. S. 440.
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[150/0166] die ich um so mehr für eine Art von Lungen halten zu müssen glaube, da ich an der Cypris keine andere Werkzeuge des Athemholens habe entdecken können. Diejenigen Insekten, die Stigmate haben, wel- che zu ästigen, im ganzen Körper sich verbrei- tenden Röhren führen, athmen insgesammt Luft. Solche, welche unter Wasser sich aufzuhalten genöthigt sind, versorgen sich auf mancherley Weise mit einem Luftvorrath. Die Dytisken z. B. strecken von Zeit zu Zeit das Ende des Hinter- leibs aus dem Wasser hervor, erheben die Flü- geldecken, verschlieſsen Luft zwischen diesen Theilen und dem Hinterleib, und zehren unter dem Wasser von diesem Vorrath. Bey den Hy- drophilen ist der untere Theil des Körpers, an welchem sich die Luftlöcher befinden, besonders unter dem Halsschild und der Brust, mit feinen, dichten Haaren besetzt; zwischen diesen haftet die Luft unter dem Wasser wie ein silberner Ueberzug, den sie erneuern, indem sie eines ih- rer auf eben die Art behaarten und mit Luft bedeckten Fühlhörner aus dem Wasser hervor- strecken, und so ihre Lufthülle mit der obern Atmosphäre in Verbindung bringen k). Es k) Nitzsch in Reil’s u. Autenrieth’s Archiv f. d. Physiol. B. 10. S. 440.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/166>, abgerufen am 28.11.2024.