monshörner, Lenticuliten, und überhaupt die ältesten Polypen und Mollusken vorkommen, noch keine Spuhren von Phytozoen und Pflanzen, und selbst nicht einmal von Tangen, gefunden werden. Zwar versichert Pontoppidan in seiner Naturgeschichte von Dännemark, zu Faxoe in den dortigen Kalksteinen den Sargasso haufenwei- se gesehen zu haben. Allein auf diese Angabe lässt sich schwerlich viel bauen, und von eben so geringem Gewichte ist es, wenn Fortis(y) etwas dem Seegrase sehr Aehnliches in Dalmatien versteinert gefunden haben will, indem dieser hinzusetzt, der Stein, worin die Petrefakten vor- kämen, enthalte keine Ueberbleibsel von Seethie- ren, welches schwerlich der Fall seyn könnte, wenn diese Versteinerungen wirklich Tange wä- ren. Gleich nach denjenigen Gebirgsarten aber, welche Seethiere enthalten, zeigen sich in vielen Gegenden Lagen von Substanzen, welche offen- bar vegetabilischen Ursprungs, und oft mit Stein- arten bedeckt oder vermischt sind, worin sich zahlreiche Abdrücke von Phytozoen und Pflanzen befinden.
Zu
steinerung schon angefaulet gewesen sind. Ausser- dem giebt es in jenem Stinksteine auch Schilf und Saamenkraut (Potamogeton): Andreä a. a. O. S. 56.
(y) Reise in Dalmatien. Th. 2. S. 106.
III. Bd. F
monshörner, Lenticuliten, und überhaupt die ältesten Polypen und Mollusken vorkommen, noch keine Spuhren von Phytozoen und Pflanzen, und selbst nicht einmal von Tangen, gefunden werden. Zwar versichert Pontoppidan in seiner Naturgeschichte von Dännemark, zu Faxoe in den dortigen Kalksteinen den Sargasso haufenwei- se gesehen zu haben. Allein auf diese Angabe läſst sich schwerlich viel bauen, und von eben so geringem Gewichte ist es, wenn Fortis(y) etwas dem Seegrase sehr Aehnliches in Dalmatien versteinert gefunden haben will, indem dieser hinzusetzt, der Stein, worin die Petrefakten vor- kämen, enthalte keine Ueberbleibsel von Seethie- ren, welches schwerlich der Fall seyn könnte, wenn diese Versteinerungen wirklich Tange wä- ren. Gleich nach denjenigen Gebirgsarten aber, welche Seethiere enthalten, zeigen sich in vielen Gegenden Lagen von Substanzen, welche offen- bar vegetabilischen Ursprungs, und oft mit Stein- arten bedeckt oder vermischt sind, worin sich zahlreiche Abdrücke von Phytozoen und Pflanzen befinden.
Zu
steinerung schon angefaulet gewesen sind. Ausser- dem giebt es in jenem Stinksteine auch Schilf und Saamenkraut (Potamogeton): Andreä a. a. O. S. 56.
(y) Reise in Dalmatien. Th. 2. S. 106.
III. Bd. F
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monshörner, Lenticuliten, und überhaupt die
ältesten Polypen und Mollusken vorkommen,
noch keine Spuhren von Phytozoen und Pflanzen,
und selbst nicht einmal von Tangen, gefunden
werden. Zwar versichert Pontoppidan in seiner
Naturgeschichte von Dännemark, zu Faxoe in
den dortigen Kalksteinen den Sargasso haufenwei-
se gesehen zu haben. Allein auf diese Angabe
läſst sich schwerlich viel bauen, und von eben
so geringem Gewichte ist es, wenn Fortis (y)
etwas dem Seegrase sehr Aehnliches in Dalmatien
versteinert gefunden haben will, indem dieser
hinzusetzt, der Stein, worin die Petrefakten vor-
kämen, enthalte keine Ueberbleibsel von Seethie-
ren, welches schwerlich der Fall seyn könnte,
wenn diese Versteinerungen wirklich Tange wä-
ren. Gleich nach denjenigen Gebirgsarten aber,
welche Seethiere enthalten, zeigen sich in vielen
Gegenden Lagen von Substanzen, welche offen-
bar vegetabilischen Ursprungs, und oft mit Stein-
arten bedeckt oder vermischt sind, worin sich
zahlreiche Abdrücke von Phytozoen und Pflanzen
befinden.
Zu
(x)
(y) Reise in Dalmatien. Th. 2. S. 106.
(x) steinerung schon angefaulet gewesen sind. Ausser-
dem giebt es in jenem Stinksteine auch Schilf und
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S. 56.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/91>, abgerufen am 30.01.2025.
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