ziehung einer absolut äussern Potenz, nehmlich der athmosphärischen Luft, dieselbe Wirkung hervor, welche dort aus dem aufgehobenen Ein- flusse der Nerven und der Blutgefässe, oder des Bluts, entsteht. Es ist daher höchst wahr- scheinlich, dass diese Theile als erregend auf den übrigen Organismus wirken, und so wird die Antwort auf die obige Frage bejahend aus- fallen müssen.
Aber mehrere Thatsachen beweisen auch, dass die Erregungen, welche von diesen relativ äussern Potenzen herrühren, einen Cirkel bilden, der bis auf einen gewissen Grad von den Einwirkungen der Aussenwelt unabhängig ist. Viele Saamenkör- ner, besonders der lilienartigen Gewächse des Caps, die an ihrem Geburtsorte zur Reife gekommen, und in eine andere Zone gebracht sind, keimen hier zu der nehmlichen Zeit, wo sie in ihrem Va- terlande aufgegangen seyn würden. Die Peruani- schen Pflanzen blühen bey uns im Winter, der mit dem Sommer von Peru gleichzeitig ist. Viele fremde, nach Europa versetzte Bäume verliehren hier ihre Blätter nicht im Herbste, sondern in derjenigen Jahreszeit, die mit dem Herbste ihres Landes übereinstimmt. Eben so verhalten sich die aus Europa nach dem Vorgebirge der gu- ten Hoffnung verpflanzten Gewächse; und das
Nehm-
III. Bd. O o
ziehung einer absolut äussern Potenz, nehmlich der athmosphärischen Luft, dieselbe Wirkung hervor, welche dort aus dem aufgehobenen Ein- flusse der Nerven und der Blutgefäſse, oder des Bluts, entsteht. Es ist daher höchst wahr- scheinlich, daſs diese Theile als erregend auf den übrigen Organismus wirken, und so wird die Antwort auf die obige Frage bejahend aus- fallen müssen.
Aber mehrere Thatsachen beweisen auch, daſs die Erregungen, welche von diesen relativ äussern Potenzen herrühren, einen Cirkel bilden, der bis auf einen gewissen Grad von den Einwirkungen der Aussenwelt unabhängig ist. Viele Saamenkör- ner, besonders der lilienartigen Gewächse des Caps, die an ihrem Geburtsorte zur Reife gekommen, und in eine andere Zone gebracht sind, keimen hier zu der nehmlichen Zeit, wo sie in ihrem Va- terlande aufgegangen seyn würden. Die Peruani- schen Pflanzen blühen bey uns im Winter, der mit dem Sommer von Peru gleichzeitig ist. Viele fremde, nach Europa versetzte Bäume verliehren hier ihre Blätter nicht im Herbste, sondern in derjenigen Jahreszeit, die mit dem Herbste ihres Landes übereinstimmt. Eben so verhalten sich die aus Europa nach dem Vorgebirge der gu- ten Hoffnung verpflanzten Gewächse; und das
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III. Bd. O o
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ziehung einer absolut äussern Potenz, nehmlich
der athmosphärischen Luft, dieselbe Wirkung
hervor, welche dort aus dem aufgehobenen Ein-
flusse der Nerven und der Blutgefäſse, oder
des Bluts, entsteht. Es ist daher höchst wahr-
scheinlich, daſs diese Theile als erregend auf
den übrigen Organismus wirken, und so wird
die Antwort auf die obige Frage bejahend aus-
fallen müssen.
Aber mehrere Thatsachen beweisen auch, daſs
die Erregungen, welche von diesen relativ äussern
Potenzen herrühren, einen Cirkel bilden, der bis
auf einen gewissen Grad von den Einwirkungen
der Aussenwelt unabhängig ist. Viele Saamenkör-
ner, besonders der lilienartigen Gewächse des Caps,
die an ihrem Geburtsorte zur Reife gekommen,
und in eine andere Zone gebracht sind, keimen
hier zu der nehmlichen Zeit, wo sie in ihrem Va-
terlande aufgegangen seyn würden. Die Peruani-
schen Pflanzen blühen bey uns im Winter, der
mit dem Sommer von Peru gleichzeitig ist. Viele
fremde, nach Europa versetzte Bäume verliehren
hier ihre Blätter nicht im Herbste, sondern in
derjenigen Jahreszeit, die mit dem Herbste ihres
Landes übereinstimmt. Eben so verhalten sich
die aus Europa nach dem Vorgebirge der gu-
ten Hoffnung verpflanzten Gewächse; und das
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/587>, abgerufen am 25.11.2024.
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