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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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Zweyter Abschnitt.
Wachsthum und Abnahme der leben-
den Körper
.

§. 1.

Die erste Lebenserscheinung, die wir an dem
neu erzeugten Individuum wahrnehmen, ist das
Wachsthum. Versteht man indess unter dieser
Benennung jede Vergrösserung des Volumens über-
haupt, so hat der lebende Organismus hierin
nichts vor der todten Natur voraus, als das Ver-
mögen, bey ungleichförmigen äussern Einwirkun-
gen dennoch gleichförmig sein Volumen zu ver-
grössern, und so kann uns die Erfahrung hier-
über nichts sagen, was sich nicht schon zum
voraus wissen liesse. Aber wir treffen bey dem
Wachsthume der lebenden Körper noch andere
Eigenthümlichkeiten an, die der todten Natur
fehlen, und diese sind es, die hier eine nähere
Untersuchung verdienen.

§. 2.

Jeder leblose Körper wächst, so lan-
ge die Quelle seines Bildungsstoffs

nicht

Zweyter Abschnitt.
Wachsthum und Abnahme der leben-
den Körper
.

§. 1.

Die erste Lebenserscheinung, die wir an dem
neu erzeugten Individuum wahrnehmen, ist das
Wachsthum. Versteht man indeſs unter dieser
Benennung jede Vergröſserung des Volumens über-
haupt, so hat der lebende Organismus hierin
nichts vor der todten Natur voraus, als das Ver-
mögen, bey ungleichförmigen äussern Einwirkun-
gen dennoch gleichförmig sein Volumen zu ver-
gröſsern, und so kann uns die Erfahrung hier-
über nichts sagen, was sich nicht schon zum
voraus wissen liesse. Aber wir treffen bey dem
Wachsthume der lebenden Körper noch andere
Eigenthümlichkeiten an, die der todten Natur
fehlen, und diese sind es, die hier eine nähere
Untersuchung verdienen.

§. 2.

Jeder leblose Körper wächst, so lan-
ge die Quelle seines Bildungsstoffs

nicht
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[463/0473] Zweyter Abschnitt. Wachsthum und Abnahme der leben- den Körper. §. 1. Die erste Lebenserscheinung, die wir an dem neu erzeugten Individuum wahrnehmen, ist das Wachsthum. Versteht man indeſs unter dieser Benennung jede Vergröſserung des Volumens über- haupt, so hat der lebende Organismus hierin nichts vor der todten Natur voraus, als das Ver- mögen, bey ungleichförmigen äussern Einwirkun- gen dennoch gleichförmig sein Volumen zu ver- gröſsern, und so kann uns die Erfahrung hier- über nichts sagen, was sich nicht schon zum voraus wissen liesse. Aber wir treffen bey dem Wachsthume der lebenden Körper noch andere Eigenthümlichkeiten an, die der todten Natur fehlen, und diese sind es, die hier eine nähere Untersuchung verdienen. §. 2. Jeder leblose Körper wächst, so lan- ge die Quelle seines Bildungsstoffs nicht

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/473>, abgerufen am 21.11.2024.