man findet Gneis mit eingemischtem Granit (f); der Gneis aber ist häufig mit Kalk vermischt, und der Kalk mit Gneisadern durchzogen (g); überhaupt gehen fast alle Gebirgsarten, nur den Porphyr und die Trappformation ausgenommen, allmählig in einander über (h). Räumt man also die Entstehung des Kalks durch Niederschläge aus dem Ocean der Vorwelt ein, so lässt sich auch eine gleiche Entstehungsart des Gneis und des Granits nicht läugnen. Noch einen andern Umstand, welcher diese Meinung bestätigt, ent- deckte Saussure in der Gegend von Valorsine. In dem dortigen Hornsteine befanden sich an de- nen Stellen, wo er dem Granit am nächsten ist, Spalten von verschiedenen Breiten, die mit einem Granit angefüllt sind, der in ihrem Innern er- zeugt und geformt seyn muss. Aehnliche Beob- achtungen machte eben dieser Naturforscher auch zu Lyon und zu Saumur in Auxois (i). Der Granit jener Spalten konnte unmöglich anders, als durch das Eindringen eines granithaltigen Wassers gebildet worden seyn. Da nun die Be-
stand-
(f)Charpentier a. a. O.
(g)Charpentier. S. 85 127. 174 und an mehrern andern Stellen.
(h)Von Buch's geognostische Beobachtungen. B. 1. S. 56.
(i)Saussure a. a. O. Th. 2. S. 317 ff.
man findet Gneis mit eingemischtem Granit (f); der Gneis aber ist häufig mit Kalk vermischt, und der Kalk mit Gneisadern durchzogen (g); überhaupt gehen fast alle Gebirgsarten, nur den Porphyr und die Trappformation ausgenommen, allmählig in einander über (h). Räumt man also die Entstehung des Kalks durch Niederschläge aus dem Ocean der Vorwelt ein, so läſst sich auch eine gleiche Entstehungsart des Gneis und des Granits nicht läugnen. Noch einen andern Umstand, welcher diese Meinung bestätigt, ent- deckte Saussure in der Gegend von Valorsine. In dem dortigen Hornsteine befanden sich an de- nen Stellen, wo er dem Granit am nächsten ist, Spalten von verschiedenen Breiten, die mit einem Granit angefüllt sind, der in ihrem Innern er- zeugt und geformt seyn muſs. Aehnliche Beob- achtungen machte eben dieser Naturforscher auch zu Lyon und zu Saumur in Auxois (i). Der Granit jener Spalten konnte unmöglich anders, als durch das Eindringen eines granithaltigen Wassers gebildet worden seyn. Da nun die Be-
stand-
(f)Charpentier a. a. O.
(g)Charpentier. S. 85 127. 174 und an mehrern andern Stellen.
(h)Von Buch’s geognostische Beobachtungen. B. 1. S. 56.
(i)Saussure a. a. O. Th. 2. S. 317 ff.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0042"n="32"/>
man findet Gneis mit eingemischtem Granit <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#k">Charpentier</hi> a. a. O.</note>;<lb/>
der Gneis aber ist häufig mit Kalk vermischt,<lb/>
und der Kalk mit Gneisadern durchzogen <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#k">Charpentier</hi>. S. 85 127. 174 und an mehrern<lb/>
andern Stellen.</note>;<lb/>
überhaupt gehen fast alle Gebirgsarten, nur den<lb/>
Porphyr und die Trappformation ausgenommen,<lb/>
allmählig in einander über <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#k">Von Buch</hi>’s geognostische Beobachtungen. B. 1.<lb/>
S. 56.</note>. Räumt man also<lb/>
die Entstehung des Kalks durch Niederschläge<lb/>
aus dem Ocean der Vorwelt ein, so läſst sich<lb/>
auch eine gleiche Entstehungsart des Gneis und<lb/>
des Granits nicht läugnen. Noch einen andern<lb/>
Umstand, welcher diese Meinung bestätigt, ent-<lb/>
deckte <hirendition="#k">Saussure</hi> in der Gegend von Valorsine.<lb/>
In dem dortigen Hornsteine befanden sich an de-<lb/>
nen Stellen, wo er dem Granit am nächsten ist,<lb/>
Spalten von verschiedenen Breiten, die mit einem<lb/>
Granit angefüllt sind, der in ihrem Innern er-<lb/>
zeugt und geformt seyn muſs. Aehnliche Beob-<lb/>
achtungen machte eben dieser Naturforscher auch<lb/>
zu Lyon und zu Saumur in Auxois <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#k">Saussure</hi> a. a. O. Th. 2. S. 317 ff.</note>. Der<lb/>
Granit jener Spalten konnte unmöglich anders,<lb/>
als durch das Eindringen eines granithaltigen<lb/>
Wassers gebildet worden seyn. Da nun die Be-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">stand-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[32/0042]
man findet Gneis mit eingemischtem Granit (f);
der Gneis aber ist häufig mit Kalk vermischt,
und der Kalk mit Gneisadern durchzogen (g);
überhaupt gehen fast alle Gebirgsarten, nur den
Porphyr und die Trappformation ausgenommen,
allmählig in einander über (h). Räumt man also
die Entstehung des Kalks durch Niederschläge
aus dem Ocean der Vorwelt ein, so läſst sich
auch eine gleiche Entstehungsart des Gneis und
des Granits nicht läugnen. Noch einen andern
Umstand, welcher diese Meinung bestätigt, ent-
deckte Saussure in der Gegend von Valorsine.
In dem dortigen Hornsteine befanden sich an de-
nen Stellen, wo er dem Granit am nächsten ist,
Spalten von verschiedenen Breiten, die mit einem
Granit angefüllt sind, der in ihrem Innern er-
zeugt und geformt seyn muſs. Aehnliche Beob-
achtungen machte eben dieser Naturforscher auch
zu Lyon und zu Saumur in Auxois (i). Der
Granit jener Spalten konnte unmöglich anders,
als durch das Eindringen eines granithaltigen
Wassers gebildet worden seyn. Da nun die Be-
stand-
(f) Charpentier a. a. O.
(g) Charpentier. S. 85 127. 174 und an mehrern
andern Stellen.
(h) Von Buch’s geognostische Beobachtungen. B. 1.
S. 56.
(i) Saussure a. a. O. Th. 2. S. 317 ff.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/42>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.