Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

widerlegt. Dieser schüttete in ein Uhrglas ohn-
gefähr 11 Gran männlichen Saamens aus verschie-
denen stinkenden Erdkröten, und in ein anderes
etwas kleineres Uhrglas 26 Eyer, die wegen der
Klebrigkeit ihres Schleims an dem innern hohlen
Theile des Glases hängen blieben. Dieses klei-
nere Glas setzte er wie einen Deckel mit seiner
Höhlung auf das erstere, und liess beyde in die-
ser Lage bey einer Temperatur von 18° Reaum.
5 Stunden hindurch stehen. Nach Verlauf die-
ser Zeit waren die Eyer von einem Theile des
verdünsteten Saamens ganz feucht geworden.
Dessen ohngeachtet aber entwickelte sich keines
derselben (h). Der Erfolg war derselbe, als die
Gläser einer grössern Wärme von 25° ausgesetzt
wurden (i). Befeuchtete hierauf Spallanzani
verschiedene Eyer mit dem in dem untern Glase
zurückgebliebenen Saamen, so kamen diese ins-
gesammt zum Leben (k). Diese Versuche wur-
den noch auf verschiedene Art von Spallanzani
abgeändert. Aber das Resultat war immer einer-
ley mit dem der vorigen. Gegen die letztere
Meinung, die doch im Grunde auf eine unmit-
telbare Wirkung des männlichen Saamens hin-

aus-
(h) Spallanzani's Vers. über die Erzeugung. Abthlg.
1. S. 226. 227.
(i) Ebendas. S. 227. 228.
(k) Ebendas. S. 228.
C c 2

widerlegt. Dieser schüttete in ein Uhrglas ohn-
gefähr 11 Gran männlichen Saamens aus verschie-
denen stinkenden Erdkröten, und in ein anderes
etwas kleineres Uhrglas 26 Eyer, die wegen der
Klebrigkeit ihres Schleims an dem innern hohlen
Theile des Glases hängen blieben. Dieses klei-
nere Glas setzte er wie einen Deckel mit seiner
Höhlung auf das erstere, und lieſs beyde in die-
ser Lage bey einer Temperatur von 18° Reaum.
5 Stunden hindurch stehen. Nach Verlauf die-
ser Zeit waren die Eyer von einem Theile des
verdünsteten Saamens ganz feucht geworden.
Dessen ohngeachtet aber entwickelte sich keines
derselben (h). Der Erfolg war derselbe, als die
Gläser einer gröſsern Wärme von 25° ausgesetzt
wurden (i). Befeuchtete hierauf Spallanzani
verschiedene Eyer mit dem in dem untern Glase
zurückgebliebenen Saamen, so kamen diese ins-
gesammt zum Leben (k). Diese Versuche wur-
den noch auf verschiedene Art von Spallanzani
abgeändert. Aber das Resultat war immer einer-
ley mit dem der vorigen. Gegen die letztere
Meinung, die doch im Grunde auf eine unmit-
telbare Wirkung des männlichen Saamens hin-

aus-
(h) Spallanzani’s Vers. über die Erzeugung. Abthlg.
1. S. 226. 227.
(i) Ebendas. S. 227. 228.
(k) Ebendas. S. 228.
C c 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0413" n="403"/>
widerlegt. Dieser schüttete in ein Uhrglas ohn-<lb/>
gefähr 11 Gran männlichen Saamens aus verschie-<lb/>
denen stinkenden Erdkröten, und in ein anderes<lb/>
etwas kleineres Uhrglas 26 Eyer, die wegen der<lb/>
Klebrigkeit ihres Schleims an dem innern hohlen<lb/>
Theile des Glases hängen blieben. Dieses klei-<lb/>
nere Glas setzte er wie einen Deckel mit seiner<lb/>
Höhlung auf das erstere, und lie&#x017F;s beyde in die-<lb/>
ser Lage bey einer Temperatur von 18° <hi rendition="#k">Reaum</hi>.<lb/>
5 Stunden hindurch stehen. Nach Verlauf die-<lb/>
ser Zeit waren die Eyer von einem Theile des<lb/>
verdünsteten Saamens ganz feucht geworden.<lb/>
Dessen ohngeachtet aber entwickelte sich keines<lb/>
derselben <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#k">Spallanzani</hi>&#x2019;s Vers. über die Erzeugung. Abthlg.<lb/>
1. S. 226. 227.</note>. Der Erfolg war derselbe, als die<lb/>
Gläser einer grö&#x017F;sern Wärme von 25° ausgesetzt<lb/>
wurden <note place="foot" n="(i)">Ebendas. S. 227. 228.</note>. Befeuchtete hierauf <hi rendition="#k">Spallanzani</hi><lb/>
verschiedene Eyer mit dem in dem untern Glase<lb/>
zurückgebliebenen Saamen, so kamen diese ins-<lb/>
gesammt zum Leben <note place="foot" n="(k)">Ebendas. S. 228.</note>. Diese Versuche wur-<lb/>
den noch auf verschiedene Art von <hi rendition="#k">Spallanzani</hi><lb/>
abgeändert. Aber das Resultat war immer einer-<lb/>
ley mit dem der vorigen. Gegen die letztere<lb/>
Meinung, die doch im Grunde auf eine unmit-<lb/>
telbare Wirkung des männlichen Saamens hin-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aus-</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C c 2</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[403/0413] widerlegt. Dieser schüttete in ein Uhrglas ohn- gefähr 11 Gran männlichen Saamens aus verschie- denen stinkenden Erdkröten, und in ein anderes etwas kleineres Uhrglas 26 Eyer, die wegen der Klebrigkeit ihres Schleims an dem innern hohlen Theile des Glases hängen blieben. Dieses klei- nere Glas setzte er wie einen Deckel mit seiner Höhlung auf das erstere, und lieſs beyde in die- ser Lage bey einer Temperatur von 18° Reaum. 5 Stunden hindurch stehen. Nach Verlauf die- ser Zeit waren die Eyer von einem Theile des verdünsteten Saamens ganz feucht geworden. Dessen ohngeachtet aber entwickelte sich keines derselben (h). Der Erfolg war derselbe, als die Gläser einer gröſsern Wärme von 25° ausgesetzt wurden (i). Befeuchtete hierauf Spallanzani verschiedene Eyer mit dem in dem untern Glase zurückgebliebenen Saamen, so kamen diese ins- gesammt zum Leben (k). Diese Versuche wur- den noch auf verschiedene Art von Spallanzani abgeändert. Aber das Resultat war immer einer- ley mit dem der vorigen. Gegen die letztere Meinung, die doch im Grunde auf eine unmit- telbare Wirkung des männlichen Saamens hin- aus- (h) Spallanzani’s Vers. über die Erzeugung. Abthlg. 1. S. 226. 227. (i) Ebendas. S. 227. 228. (k) Ebendas. S. 228. C c 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/413
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/413>, abgerufen am 25.11.2024.