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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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Früher verlohren die Eyer ihre Fähigkeit,
belebt zu werden, wenn sie vor ihrer Befruch-
tung einige Zeit im Wasser lagen (g).

Noch weit länger, als die unbefruchteten
Eyer der Kröten, behielten die des grünen Was-
serfrosches ihre Fähigkeit, sich zu entwickeln,
wenn sie in der Gebährmutter des todten Thiers
gelassen wurden (h).

Setzte Spallanzani Wasserfrösche während
ihrer Begattung in eine Eisgrube, so sonderten
sie sich sogleich von einander ab, und fielen in
eine Betäubung. Brachte er aber diese Thiere
nach ein Paar Tagen wieder in warme Luft, so
erhohlten sie sich sogleich von ihrer Betäubung,
und begatteten sich alsdann aufs neue. Liess er
sie über 10 Tage in der Eisgrube, so nahmen
sie zwar ihre Begattung wieder vor; aber merk-
würdig war es, dass alsdann die Eyer ihre Ent-
wickelungsfähigkeit verlohren hatten, hingegen
nicht der männliche Saame seine befruchtende
Kraft (i).

Wurden befruchtete Eyer einige Stunden hin-
durch in eine Eisgrube gesetzt, so kamen sie

sehr
(g) S. 172.
(h) S. 178.
(i) S. 317. 318.
A a 5

Früher verlohren die Eyer ihre Fähigkeit,
belebt zu werden, wenn sie vor ihrer Befruch-
tung einige Zeit im Wasser lagen (g).

Noch weit länger, als die unbefruchteten
Eyer der Kröten, behielten die des grünen Was-
serfrosches ihre Fähigkeit, sich zu entwickeln,
wenn sie in der Gebährmutter des todten Thiers
gelassen wurden (h).

Setzte Spallanzani Wasserfrösche während
ihrer Begattung in eine Eisgrube, so sonderten
sie sich sogleich von einander ab, und fielen in
eine Betäubung. Brachte er aber diese Thiere
nach ein Paar Tagen wieder in warme Luft, so
erhohlten sie sich sogleich von ihrer Betäubung,
und begatteten sich alsdann aufs neue. Lieſs er
sie über 10 Tage in der Eisgrube, so nahmen
sie zwar ihre Begattung wieder vor; aber merk-
würdig war es, daſs alsdann die Eyer ihre Ent-
wickelungsfähigkeit verlohren hatten, hingegen
nicht der männliche Saame seine befruchtende
Kraft (i).

Wurden befruchtete Eyer einige Stunden hin-
durch in eine Eisgrube gesetzt, so kamen sie

sehr
(g) S. 172.
(h) S. 178.
(i) S. 317. 318.
A a 5
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[377/0387] Früher verlohren die Eyer ihre Fähigkeit, belebt zu werden, wenn sie vor ihrer Befruch- tung einige Zeit im Wasser lagen (g). Noch weit länger, als die unbefruchteten Eyer der Kröten, behielten die des grünen Was- serfrosches ihre Fähigkeit, sich zu entwickeln, wenn sie in der Gebährmutter des todten Thiers gelassen wurden (h). Setzte Spallanzani Wasserfrösche während ihrer Begattung in eine Eisgrube, so sonderten sie sich sogleich von einander ab, und fielen in eine Betäubung. Brachte er aber diese Thiere nach ein Paar Tagen wieder in warme Luft, so erhohlten sie sich sogleich von ihrer Betäubung, und begatteten sich alsdann aufs neue. Lieſs er sie über 10 Tage in der Eisgrube, so nahmen sie zwar ihre Begattung wieder vor; aber merk- würdig war es, daſs alsdann die Eyer ihre Ent- wickelungsfähigkeit verlohren hatten, hingegen nicht der männliche Saame seine befruchtende Kraft (i). Wurden befruchtete Eyer einige Stunden hin- durch in eine Eisgrube gesetzt, so kamen sie sehr (g) S. 172. (h) S. 178. (i) S. 317. 318. A a 5

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/387>, abgerufen am 18.09.2024.