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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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Diejenigen Blumen, welche weder eine ei-
gentliche Krone, noch einen ansehnlichen und
gefärbten Kelch haben, also die Gräser, Pap-
peln, Kiefern, Haselstauden u. s. w. werden blos
durch den Wind befruchtet (e). Diese Pflanzen
haben deswegen eine weit grössere Menge Blu-
menstaub, als diejenigen, welche durch Annähe-
rung der Antheren zur Narbe, oder durch In-
sekten befruchtet werden, und ihre Zeugungs-
organe liegen nicht versteckt, wie die der letz-
tern, sondern unbedeckt, und sind von ansehn-
licher Grösse (f).

Die Fortpflanzung der Gewächse durch Saa-
menkörner ist im Allgemeinen die fruchtbarste
bey den Kräutern. Sie geht häufig mit der Cul-
tur verlohren, und es bleibt dann blos das Fort-
pflanzungsvermögen durch Sprossen zurück (g).
Bey der erstern finden wir, wie schon zum Theil
aus dem Gesagten erhellet, eben so viele, ja in
manchen Stücken noch mehr Mannichfaltigkeiten,
wie bey der Geschlechtsvermehrung der zur er-
sten Classe gehörigen Organismen. Wir finden

hier
Briefe naturhistorischen, physik. u. oekonom. In-
halts an Nau. S. 126.
(e) Sprengel a. a. O. S. 29.
(f) Ebendas.
(g) Forster's Bemerkungen auf einer Reise um die
Welt. S. 156. 157.

Diejenigen Blumen, welche weder eine ei-
gentliche Krone, noch einen ansehnlichen und
gefärbten Kelch haben, also die Gräser, Pap-
peln, Kiefern, Haselstauden u. s. w. werden blos
durch den Wind befruchtet (e). Diese Pflanzen
haben deswegen eine weit gröſsere Menge Blu-
menstaub, als diejenigen, welche durch Annähe-
rung der Antheren zur Narbe, oder durch In-
sekten befruchtet werden, und ihre Zeugungs-
organe liegen nicht versteckt, wie die der letz-
tern, sondern unbedeckt, und sind von ansehn-
licher Gröſse (f).

Die Fortpflanzung der Gewächse durch Saa-
menkörner ist im Allgemeinen die fruchtbarste
bey den Kräutern. Sie geht häufig mit der Cul-
tur verlohren, und es bleibt dann blos das Fort-
pflanzungsvermögen durch Sprossen zurück (g).
Bey der erstern finden wir, wie schon zum Theil
aus dem Gesagten erhellet, eben so viele, ja in
manchen Stücken noch mehr Mannichfaltigkeiten,
wie bey der Geschlechtsvermehrung der zur er-
sten Classe gehörigen Organismen. Wir finden

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Briefe naturhistorischen, physik. u. oekonom. In-
halts an Nau. S. 126.
(e) Sprengel a. a. O. S. 29.
(f) Ebendas.
(g) Forster’s Bemerkungen auf einer Reise um die
Welt. S. 156. 157.
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[354/0364] Diejenigen Blumen, welche weder eine ei- gentliche Krone, noch einen ansehnlichen und gefärbten Kelch haben, also die Gräser, Pap- peln, Kiefern, Haselstauden u. s. w. werden blos durch den Wind befruchtet (e). Diese Pflanzen haben deswegen eine weit gröſsere Menge Blu- menstaub, als diejenigen, welche durch Annähe- rung der Antheren zur Narbe, oder durch In- sekten befruchtet werden, und ihre Zeugungs- organe liegen nicht versteckt, wie die der letz- tern, sondern unbedeckt, und sind von ansehn- licher Gröſse (f). Die Fortpflanzung der Gewächse durch Saa- menkörner ist im Allgemeinen die fruchtbarste bey den Kräutern. Sie geht häufig mit der Cul- tur verlohren, und es bleibt dann blos das Fort- pflanzungsvermögen durch Sprossen zurück (g). Bey der erstern finden wir, wie schon zum Theil aus dem Gesagten erhellet, eben so viele, ja in manchen Stücken noch mehr Mannichfaltigkeiten, wie bey der Geschlechtsvermehrung der zur er- sten Classe gehörigen Organismen. Wir finden hier (d) (e) Sprengel a. a. O. S. 29. (f) Ebendas. (g) Forster’s Bemerkungen auf einer Reise um die Welt. S. 156. 157. (d) Briefe naturhistorischen, physik. u. oekonom. In- halts an Nau. S. 126.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/364>, abgerufen am 22.11.2024.