zweyten Buche (q) durch mehrere Erfahrungen dargethan ist, und den ich seit der Herausgabe dieses Buchs noch häufig an der, schon oben un- ter dem Namen Oscillatoria terrestris erwähnten Abart der Linneischen Brunnenconferve beobach- tet habe. Die zarten, horizontalen, strahlenför- mig sich ausbreitenden und oscillirenden Fäden nehmlich, die aus dem Umkreise dieser Substanz im Wasser hervorwachsen, vereinigen sich bald zu einer ähnlichen Membran, wie diejenige ist, woraus sie ihren Ursprung genommen haben, und welche ohne Zweifel zu den Rivularien ge- rechnet werden muss. Eben so werden über- haupt die Rivularien durch zarte, confervenarti- ge Fäden gebildet, welche aus der Oberfläche je- ner Phytozoen hervorwachsen, denselben im jün- gern Zustande ein behaartes Ansehn geben, und eine schleimartige Materie ausschwitzen, die eine knorpelartige Härte bekömmt. Ich zweifele da- her nicht mehr, dass die Rivularien, Linckien, Tremellen und alle ähnliche Körper Aggregate wirklicher Conferven sind, welche das Eigene haben, dass der Schleim, den sie excerniren, bey den Rivularien in eine cartilaginöse Masse, bey den übrigen jener Algengeschlechter aber an seiner Oberfläche in eine Membran über- geht.
Wor-
(q) Biol. B. 2. S. 381 ff.
zweyten Buche (q) durch mehrere Erfahrungen dargethan ist, und den ich seit der Herausgabe dieses Buchs noch häufig an der, schon oben un- ter dem Namen Oscillatoria terrestris erwähnten Abart der Linneischen Brunnenconferve beobach- tet habe. Die zarten, horizontalen, strahlenför- mig sich ausbreitenden und oscillirenden Fäden nehmlich, die aus dem Umkreise dieser Substanz im Wasser hervorwachsen, vereinigen sich bald zu einer ähnlichen Membran, wie diejenige ist, woraus sie ihren Ursprung genommen haben, und welche ohne Zweifel zu den Rivularien ge- rechnet werden muſs. Eben so werden über- haupt die Rivularien durch zarte, confervenarti- ge Fäden gebildet, welche aus der Oberfläche je- ner Phytozoen hervorwachsen, denselben im jün- gern Zustande ein behaartes Ansehn geben, und eine schleimartige Materie ausschwitzen, die eine knorpelartige Härte bekömmt. Ich zweifele da- her nicht mehr, daſs die Rivularien, Linckien, Tremellen und alle ähnliche Körper Aggregate wirklicher Conferven sind, welche das Eigene haben, daſs der Schleim, den sie excerniren, bey den Rivularien in eine cartilaginöse Masse, bey den übrigen jener Algengeschlechter aber an seiner Oberfläche in eine Membran über- geht.
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(q) Biol. B. 2. S. 381 ff.
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[335/0345]
zweyten Buche (q) durch mehrere Erfahrungen
dargethan ist, und den ich seit der Herausgabe
dieses Buchs noch häufig an der, schon oben un-
ter dem Namen Oscillatoria terrestris erwähnten
Abart der Linneischen Brunnenconferve beobach-
tet habe. Die zarten, horizontalen, strahlenför-
mig sich ausbreitenden und oscillirenden Fäden
nehmlich, die aus dem Umkreise dieser Substanz
im Wasser hervorwachsen, vereinigen sich bald
zu einer ähnlichen Membran, wie diejenige ist,
woraus sie ihren Ursprung genommen haben,
und welche ohne Zweifel zu den Rivularien ge-
rechnet werden muſs. Eben so werden über-
haupt die Rivularien durch zarte, confervenarti-
ge Fäden gebildet, welche aus der Oberfläche je-
ner Phytozoen hervorwachsen, denselben im jün-
gern Zustande ein behaartes Ansehn geben, und
eine schleimartige Materie ausschwitzen, die eine
knorpelartige Härte bekömmt. Ich zweifele da-
her nicht mehr, daſs die Rivularien, Linckien,
Tremellen und alle ähnliche Körper Aggregate
wirklicher Conferven sind, welche das Eigene
haben, daſs der Schleim, den sie excerniren,
bey den Rivularien in eine cartilaginöse Masse,
bey den übrigen jener Algengeschlechter aber
an seiner Oberfläche in eine Membran über-
geht.
Wor-
(q) Biol. B. 2. S. 381 ff.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/345>, abgerufen am 25.11.2024.
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