die Keime solcher Körper, an welchen ihr nicht hoffen dürfet, männliche Geschlechtstheile zu entdecken, z. B. der Ulven (c), für Knospen. Aber ihr gebt keine Charaktere an, worin sich diese von den saamenartigen Keimen der übrigen Zoophyten unterscheiden. Mit eben dem Rech- te, womit ihr die Keime der Ulven für Knos- pen haltet, können wir auch die vermeinten Eyer und Saamenkörner der übrigen Zoophyten als Knospen betrachten. Ja, wir können für diese unsere Meinung Gründe der Analogie an- führen, da ihr zu eurem Geständnisse in Betreff der Ulven blos durch die Noth gezwungen seyd. Medicus fand, dass die Geschlechtstheile man- cher Pflanzen nur ein scheinbares Daseyn haben, zur Erzeugung von Saamenkörnern aber ganz untüchtig sind (d). Nach Smith's Beobach- tung (e) trägt das Lilium bulbiferum zu der Zeit, wo es sich durch Knospen fortpflanzt, unfrucht-
bare
(c) Nullum hucusque observatum est in ulvis sexus vestigium, nec ejusmodi aliquid iis inesse puto, sed per gemmas potius simplicissimas, quas b. Gärt- ner in opere suo pretiosissimo de fructibus et semi- nibus plant. introd. p. 3. gongylos appellat, propa- gantur. Roth Tent. fl. German. T. III. P. I. p. 533.
(d) Act. Acad. Theodoro-Palat. Vol. VI. phys. no. 23.
(e) Bey de Luc in Voiot's Mag. f. d. Neueste aus der Physik. B. XI. St. 1. S. 26.
U 5
die Keime solcher Körper, an welchen ihr nicht hoffen dürfet, männliche Geschlechtstheile zu entdecken, z. B. der Ulven (c), für Knospen. Aber ihr gebt keine Charaktere an, worin sich diese von den saamenartigen Keimen der übrigen Zoophyten unterscheiden. Mit eben dem Rech- te, womit ihr die Keime der Ulven für Knos- pen haltet, können wir auch die vermeinten Eyer und Saamenkörner der übrigen Zoophyten als Knospen betrachten. Ja, wir können für diese unsere Meinung Gründe der Analogie an- führen, da ihr zu eurem Geständnisse in Betreff der Ulven blos durch die Noth gezwungen seyd. Medicus fand, daſs die Geschlechtstheile man- cher Pflanzen nur ein scheinbares Daseyn haben, zur Erzeugung von Saamenkörnern aber ganz untüchtig sind (d). Nach Smith’s Beobach- tung (e) trägt das Lilium bulbiferum zu der Zeit, wo es sich durch Knospen fortpflanzt, unfrucht-
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(c) Nullum hucusque observatum est in ulvis sexus vestigium, nec ejusmodi aliquid iis inesse puto, sed per gemmas potius simplicissimas, quas b. Gärt- ner in opere suo pretiosissimo de fructibus et semi- nibus plant. introd. p. 3. gongylos appellat, propa- gantur. Roth Tent. fl. German. T. III. P. I. p. 533.
(d) Act. Acad. Theodoro-Palat. Vol. VI. phys. no. 23.
(e) Bey de Luc in Voiot’s Mag. f. d. Neueste aus der Physik. B. XI. St. 1. S. 26.
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[313/0323]
die Keime solcher Körper, an welchen ihr nicht
hoffen dürfet, männliche Geschlechtstheile zu
entdecken, z. B. der Ulven (c), für Knospen.
Aber ihr gebt keine Charaktere an, worin sich
diese von den saamenartigen Keimen der übrigen
Zoophyten unterscheiden. Mit eben dem Rech-
te, womit ihr die Keime der Ulven für Knos-
pen haltet, können wir auch die vermeinten
Eyer und Saamenkörner der übrigen Zoophyten
als Knospen betrachten. Ja, wir können für
diese unsere Meinung Gründe der Analogie an-
führen, da ihr zu eurem Geständnisse in Betreff
der Ulven blos durch die Noth gezwungen seyd.
Medicus fand, daſs die Geschlechtstheile man-
cher Pflanzen nur ein scheinbares Daseyn haben,
zur Erzeugung von Saamenkörnern aber ganz
untüchtig sind (d). Nach Smith’s Beobach-
tung (e) trägt das Lilium bulbiferum zu der Zeit,
wo es sich durch Knospen fortpflanzt, unfrucht-
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(c) Nullum hucusque observatum est in ulvis sexus
vestigium, nec ejusmodi aliquid iis inesse puto, sed
per gemmas potius simplicissimas, quas b. Gärt-
ner in opere suo pretiosissimo de fructibus et semi-
nibus plant. introd. p. 3. gongylos appellat, propa-
gantur. Roth Tent. fl. German. T. III. P. I. p. 533.
(d) Act. Acad. Theodoro-Palat. Vol. VI. phys. no. 23.
(e) Bey de Luc in Voiot’s Mag. f. d. Neueste aus
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/323>, abgerufen am 22.11.2024.
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