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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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schen in gewissen Fällen, zwar nicht vollständige
Früchte, aber doch Bruchstücke eines lebenden
Ganzen, ohne Befruchtung bilden können. Was
aber die Ursache der Erzeugung solcher Frag-
mente betrifft, so glaube ich, dass sie in einer
krankhaften Beschaffenheit der Eyerstöcke besteht,
und folgende Beweise sind es, worauf ich diese
Meinung baue:

1) In den angeführten Beobachtungen waren
unter den fremdartigen Substanzen fast im-
mer Haare. Man weiss aber, in wie ge-
nauem Consensus die Entstehung und das
Wachsthum der Haare mit den Zeugungsthei-
len steht.
2) In sehr enger Verbindung mit diesen Orga-
nen steht auch die Erzeugung der Knochen-
materie, wie bey den Thieren aus der Fami-
lie der Rinder erhellet, deren Hörner und
Geweihe erst zu den Zeiten der Mannbarkeit
hervorwachsen. Aber nächst Haaren waren
auch Knochenmassen die häufigsten, die in
den erwähnten Fällen gefunden wurden.
3) Man hat Haasen, Schweine, Katzen, Hun-
de, Pferde und sogar Menschen beobachtet,
welche Hörner trugen (x). Eine solche ge-
hörn-
(x) Haller Opp. min. T. III. p. 5. Essais sur l'Hist.
nat. des quadrupedes du Paraguay par Don F. D'Aza-
ra
. T. II. p. 313.
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schen in gewissen Fällen, zwar nicht vollständige
Früchte, aber doch Bruchstücke eines lebenden
Ganzen, ohne Befruchtung bilden können. Was
aber die Ursache der Erzeugung solcher Frag-
mente betrifft, so glaube ich, daſs sie in einer
krankhaften Beschaffenheit der Eyerstöcke besteht,
und folgende Beweise sind es, worauf ich diese
Meinung baue:

1) In den angeführten Beobachtungen waren
unter den fremdartigen Substanzen fast im-
mer Haare. Man weiſs aber, in wie ge-
nauem Consensus die Entstehung und das
Wachsthum der Haare mit den Zeugungsthei-
len steht.
2) In sehr enger Verbindung mit diesen Orga-
nen steht auch die Erzeugung der Knochen-
materie, wie bey den Thieren aus der Fami-
lie der Rinder erhellet, deren Hörner und
Geweihe erst zu den Zeiten der Mannbarkeit
hervorwachsen. Aber nächst Haaren waren
auch Knochenmassen die häufigsten, die in
den erwähnten Fällen gefunden wurden.
3) Man hat Haasen, Schweine, Katzen, Hun-
de, Pferde und sogar Menschen beobachtet,
welche Hörner trugen (x). Eine solche ge-
hörn-
(x) Haller Opp. min. T. III. p. 5. Essais sur l’Hist.
nat. des quadrupèdes du Paraguay par Don F. D’Aza-
ra
. T. II. p. 313.
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[307/0317] schen in gewissen Fällen, zwar nicht vollständige Früchte, aber doch Bruchstücke eines lebenden Ganzen, ohne Befruchtung bilden können. Was aber die Ursache der Erzeugung solcher Frag- mente betrifft, so glaube ich, daſs sie in einer krankhaften Beschaffenheit der Eyerstöcke besteht, und folgende Beweise sind es, worauf ich diese Meinung baue: 1) In den angeführten Beobachtungen waren unter den fremdartigen Substanzen fast im- mer Haare. Man weiſs aber, in wie ge- nauem Consensus die Entstehung und das Wachsthum der Haare mit den Zeugungsthei- len steht. 2) In sehr enger Verbindung mit diesen Orga- nen steht auch die Erzeugung der Knochen- materie, wie bey den Thieren aus der Fami- lie der Rinder erhellet, deren Hörner und Geweihe erst zu den Zeiten der Mannbarkeit hervorwachsen. Aber nächst Haaren waren auch Knochenmassen die häufigsten, die in den erwähnten Fällen gefunden wurden. 3) Man hat Haasen, Schweine, Katzen, Hun- de, Pferde und sogar Menschen beobachtet, welche Hörner trugen (x). Eine solche ge- hörn- (x) Haller Opp. min. T. III. p. 5. Essais sur l’Hist. nat. des quadrupèdes du Paraguay par Don F. D’Aza- ra. T. II. p. 313. U 2

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/317>, abgerufen am 25.11.2024.